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Politik

++Live-Ticker: Wenig Neues beim TV-Duell++

20. Oktober 2016

In Las Vegas trafen die beiden Präsidentschaftskandidaten zur letzten Fernsehdebatte aufeinander. Sachthemen standen im Vordergrund. Was aber besonders hängen bleibt: Trump behält sich vor, den Wahlausgang anzuerkennen.

USA | 3. Präsidentschaftsdebatte 2016 in Las Vegas
Bild: Getty Images/D. Angerer

Das Wichtigste im Überblick:

90 Minuten lieferten sich Donald Trump und Hillary Clinton in der Universität von Nevada ihr letztes Fernsehduell. Keine drei Wochen vor der Wahl am 8. November stand der Republikaner Trump unter Druck: In Umfragen liegt er im Durchschnitt mit 39 Prozent der Stimmen hinter der Demokratin Clinton, die auf 46 Prozent kommt.

Bei dem TV-Duell standen Sachthemen deutlich stärker im Vordergrund als persönliche Beleidigungen. Viel Neues lieferte das Duell aber nicht. Trump zeichnete sich wieder als Opfer der Medien und warf Clintons Wahlkampfteam Manipulation vor. Der Kracher kam aber im letzten Drittel. Ob Trump den Wahlausgang anerkennen werde? Nun, sagte Trump, mal sehen.

Die Ereignisse im Einzelnen (alle Uhrzeiten MESZ):

05:00 Uhr: Trump scheint nach dem TV-Duell zufrieden zu sein. Er habe alle seine Argumente angebracht, twitterte er kurz nach dem Ende des Duells.

04:40 Uhr: Das letzte TV-Duell ist zu Ende. Einen Handschlag gibt es auch zum Schluss nicht.

04:35 Uhr: Moderator Wallace gibt beiden Kandidaten zum Schluss der Debatte eine Minute Zeit für ein Abschlussstatement. Clinton beginnt. Zusammen mit der Bevölkerung wolle sie das Leben aller Amerikaner verbessern. "Das wird meine Mission sein. Ihre Interessen verteidigen."

Trump sagt seinen Wahlkampfspruch auf. Er werde Amerika wieder großartig machen. Er werde mehr für Afroamerikaner und Lations tun, als Clinton in zehn Jahren.

Staatsverschuldung und Außenpolitik

04:30 Uhr: Im letzten Themenblock geht es um Staatsverschuldung. Trump erklärt, mit seinem Programm würden Arbeitsplätze geschaffen und das Wirtschaftswachstum angekurbelt. Clinton sagt, keiner ihrer Vorschläge würde die Staatsschulden erhöhen.

04:25 Uhr: Es geht um die Außenpolitik und weltweite Krisenherde. Clinton erklärt, sie würde keine US-Soldaten in den Irak oder nach Syrien schicken und spricht sich für eine Flugverbotszone über Syrien aus. Trump wirkt unbeherrscht, er versucht wiederholt, Clinton zu unterbrechen, ruft immer wieder "Falsch!" in den Raum.

Fox-News-Moderator Chris Wallace bleibt ruhig und macht einen guten JobBild: Getty Images/AFP/M. Ralston

04:10 Uhr: Im Rahmen der Bürgerfragen verteidigt Clinton die Arbeit ihrer Stiftung, die eine sehr gute Arbeit leiste und vielen Menschen helfe. Sie wirft Trump erneut vor, seine Steuererklärung nicht veröffentlicht zu haben. Trump sagt, er nutze Steuerschlupflöcher genauso wie dies Clintons Spender machten.

Trump behält sich vor, das Wahlergebnis anzuerkennen

Dann setzt Trump zu einem neuen Angriff auf die Medien an. Er sieht sich wie in der Vergangenheit als Opfer. "Die Medien vergiften das Denken der Wähler." Was er erlebt habe, sei unglaublich ungerecht. Clinton wirft er erneut vor, "kriminell" zu sein. "Sie hat so schwere Verbrechen begangen. Sie hätte nie kandidieren dürfen."

Auf die Frage, ob er die Wahl anerkennen werde, sagte er: "Ich werde mir das dann anschauen. Ich schaue es mir nicht jetzt an." Nach dieser Aussage ist klar, was von dem Duell am meisten hängen bleiben wird.

03:57 Uhr: Trump bekräftigt das, was er schon in den vergangenen Tagen gesagt hat: Er behauptet, all jene Frauen, die Vorwürfe gegen ihn geäußert haben, nicht zu kennen und niemals im Leben gesehen zu haben. "All diese Geschichten sind komplett gelogen". Die Frauen wollten entweder von seinem Ruhm profitieren oder wurden von Clintons Wahlkampfteam bezahlt, sagt Trump. Es sei kriminell, was Clinton und ihr Team tun würden. "Alles Lügen, alles erfunden", immer wieder wirft er das ein. Während Trump sich in Rage redet, reagiert Clinton ruhig: "Wir wissen jetzt, wie er sich gegenüber Frauen verhält. Und das ist es, wofür, Trump steht." Trump: "Es gibt niemanden, der mehr Respekt vor Frauen hat als ich". Im Hintergrund hört man im Saal Gelächter.

Trumps Ehefrau Melania verfolgt die Debatte im PublikumBild: picture-alliance/AP Photo/E. Vucci

03:55 Uhr: Jetzt wird es spannend: Der Moderator kommt auf die zahlreichen Belästigungsvorwürfe gegen Trump zu sprechen. Wallace: "Warum sollten so viele Frauen jetzt auf einmal damit herauskommen und das alles erfinden?

03:50 Uhr: Der nächste Themenkomplex: Wirtschaft. Clinton betont, die Mittelschicht müsse im Fokus stehen. Wenn es der Mittelschicht gutgehe, gehe es den USA gut. Unter anderem könnten durch saubere Energie neue Arbeitsplätze entstehen. Moderator Wallace fragt Trump nach den 25 Millionen Arbeitsplätzen, die er schaffen wolle. Experten hätten gesagt, das alles sei unrealistisch. Trump geht kaum auf die Frage ein. Er sagt, das Land stagniere. "Ich muss weinen, wenn ich sehe, was hier passiert". Er wolle für mehr freien Handel sorgen und neue Handelsverträge aushandeln, damit Arbeitsplätze nicht ins Ausland verlagert würden. Außerdem sollten die Steuern massiv gesenkt werden.

Es geht um Putin

03:35 Uhr: Trump unterbricht seine Konkurrentin jetzt häufiger. "Stimmt nicht", "Falsch" wirft er mehrfach ein. Der Republikaner wirft Clinton vor, eine schwache Führungspersönlichkeit zu sein. Der russische Präsident Wladimir Putin zolle ihr keinen Respekt, sagt er. Trump betont, er möge Putin gar nicht, wie es ihm häufig unterstellt werde.

Bild: picture-alliance/AP Photo/P. Semansky

03:30 Uhr: Clinton verweist darauf, dass es in den USA elf Millionen Menschen gibt, die keine Aufenthaltsgenehmigung haben. Sie kritisiert Trumps Einwanderungspläne als nicht umsetzbar. Trump sagt, Clinton wolle offene Grenzen. Dem widerspricht Clinton. "Wir werden sichere Grenzen haben", sagt sie. "Aber wir werden auch Reformen haben."

03:25 Uhr: Das nächste Thema betrifft die Einwanderung. Trump fordert erneut eine Mauer an der Grenze zu Mexiko, um illegale Einwanderung zu unterbinden und die Drogenkriminalität zu bekämpfen. Trump: "Wir haben böse Menschen hier und wir werden sie hinauswerfen."

Erster Themenkomplex: Oberster Gerichtshof

03:20 Uhr: Moderator Wallace will wissen, wie die Kandidaten zu den bestehenden Abtreibungsgesetzen stehen. Trump will das Urteil Roe vs. Wade aufheben lassen, was bedeuten würde, dass die Bundesstaaten und nicht der Bund über das Recht auf Abtreibung entscheiden würde. Clinton verteidigt das Urteil.

03:15 Uhr: Clinton beantwortet die erste Frage. Sie spricht sich dafür aus, dass der Oberste Gerichtshof der USA (Supreme Court) die Ehe von Homosexuellen und das Abtreibungsrecht nicht kippt. Beim umstrittenen Thema Waffenrecht sagt die Demokratin, sie stehe zum Zweiten Zusatzartikel. Sie bekräftigt aber, dass sie sich für strengere Regularien einsetzen will, wer eine Waffe besitzen darf und wer nicht. Trump wirft ihr vor, der Zweite Zusatzartikel werde stark beschnitten, wenn Clinton Präsidentin werden sollte.

Trump: Wir werden die bösen Menschen hinauswerfenBild: REUTERS/C. Barria

03:05 Uhr: Hillary Clinton und Donald Trump betreten die Bühne. So wie bei der zweiten TV-Debatte gibt es auch dieses Mal keinen Handschlag. Die erste Frage von Moderator Chris Wallace dreht sich um den Obersten Gerichtshof. Wo soll er das Land hinbringen und wie streng soll die Verfassung in Zukunft ausgelegt werden?

03:00 Uhr: Moderator Chris Wallace begrüßt das Publikum und stellt klar, dass keiner der Kandidaten die Fragen im Vorfeld zu Gesicht bekommen habe.

Sechs Themenblöcke

02:55 Uhr: Bei der letzten TV-Debatte soll es um sechs Themenblöcke gehen: Schulden und finanzielle Leistungen, Einwanderung, Wirtschaft, das Oberste Gericht, außenpolitische Krisenregionen und die Befähigung für das Amt des Präsidenten.

02:50 Uhr: Zum ersten Mal richtet der Sender Fox News eine Präsidentschaftsdebatte aus. Anders als andere Moderatoren des Senders gilt Gastgeber Chris Wallace aber nicht als ideologisch gefärbt, sondern als fairer Profi. Wallace ist eingetragenes Mitglied der Demokraten.

rk/qu (afp, dpa, rtr, cnn)

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