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Politik

Live-Ticker: Experten warnen vor Trumps Corona-Tipp

24. April 2020

Man könne Desinfektonsmittel injizieren, spekulierte der Präsident und löste damit Fassungslosigkeit aus. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sinkt auf ein Allzeit-Tief. Und: Ramadan-Beginn zu Corona-Zeiten. Mehr im Live-Blog.

Washington Weißes Haus Coronavirus PK Trump
Wieder eine Corona-Pressekonferenz der besonderen ArtBild: picture-alliance/CNP/M. Reynolds

Der Live-Ticker ist jetzt geschlossen. Sie können die Ereignisse vom Freitag rund um die Coronavirus-Pandemie hier nachlesen.

Weitere Ereignisse in Schlagzeilen:

  • Das DFB-Pokalfinale wird verschoben
  • In Spanien geht die Zahl der Toten zurück
  • China und Russland senken den Leitzins 

Die Meldungen im Einzelnen - alle Zeiten in MESZ:

18.34 Uhr - Die Bundeswehr hat in knapp 200 Fällen Amtshilfe wegen der Corona-Krise geleistet. Am Anfang ging es um Schutzausstattung und auch um Unterstützung mit Sanitätspersonal, wie Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer im SWR sagte. Inzwischen seien die ABC-Abwehreinheiten der Bundeswehr zum Beispiel dabei, Desinfektionsmittel zu produzieren. Außerdem helfe die Bundeswehr in Pflegeheimen oder bei der Nachverfolgung von Infektionsketten.

17.42 Uhr - Trotz massiver Bedenken hat der US-Bundesstaat Georgia die Corona-Beschränkungen gelockert. In dem Südstaat durften zunächst Friseure, Fitnessstudios, Bowling-Zentren, Tattoo-Studios und weitere kleinere Unternehmen öffnen, wenn auch unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Ab Montag dürfen auch Restaurants und Theater wieder aufmachen. Viele halten das Vorgehen aber für verfrüht, auch Präsident Donald Trump.

17.28 Uhr - In Baden-Württemberg wird darüber nachgedacht, die Grenze nach Frankreich wieder schrittweise zu öffnen. Wenn sich die Lage im Elsass und Baden-Württemberg weiter angleicht und auch in Frankreich wieder Geschäfte öffnen, könne man überlegen, die momentan elf geschlossenen Grenzübergänge vorsichtig nacheinander wieder zu öffnen, hieß es im Stuttgarter Innenministerium. 

Die Forschung an Medikamenten, Tests und einem Impfstoff gegen das Coronavirus will eine internationale Initiative voranbringenBild: picture-alliance/dpa/P. Spata

16.48 Uhr – Lufthansa-Chef Carsten Spohr rechnet mit einem Abbau von 10.000 Jobs in der Corona-Krise. Die Flotte werde um etwa 100 Flugzeuge schrumpfen, sagte der Vorstandsvorsitzende in einer Botschaft an die Mitarbeiter. Spohr rechnet erst für das Jahr 2023 wieder mit einem Gleichgewicht für das Unternehmen. Lufthansa hatte am Donnerstag erklärt, dass man sich nicht mehr aus eigener Kraft aus der Krise retten könne. Es laufen Verhandlungen um Staatshilfen.

16.37 Uhr – Ein französisches Berufungsgericht hat ein vorinstanzliches Urteil bestätigt, wonach der Versandriese Amazon während der Coronakrise in Frankreich nur bestimmte Artikel ausliefern darf. Amazon müsse den Versand von IT- und Medizinprodukten, Nahrungsmitteln und Tierfutter begrenzen, entschieden die Richter in Versailles.

16.29 Uhr – Die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus in britischen Krankenhäusern ist auf 19.500 gestiegen, 684 mehr als am Donnerstag. Wie das Gesundheitsministerium weiter mitteilte, hat Großbritannien knapp 143.500 bestätigte Infektionen, das ist ein Anstieg von 5.400 an einem Tag.

16.05 Uhr – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Europäische Union und zahlreiche Staaten wollen ihre Ressourcen bündeln. Eine globale Initiative soll die Arbeit an Medikamenten, Tests und Impfstoffen gegen die vom Virus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 beschleunigen und die Ergebnisse allen Ländern zur Verfügung stellen. "Wir sehen uns einem globalen Feind gegenüber", sagte UN-Chef Antonio Guterres auf einer virtuellen Konferenz. die USA beteiligen sich nicht an der Initiative. In Folge des Virus sind weltweit nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität mehr als 190.000 Menschen gestorben, 2,7 Millionen Infizierte wurden registriert.

15.58 Uhr – Die Niederlande setzen ihre Kontrollen an der deutschen Grenze auch an diesem und am kommenden Wochenende fort, um Deutsche von nicht dringenden Einreisen abzuhalten. Die Grenzpolizei werde ihren Kurs fortsetzen, auch wenn es kein offizielles Einreiseverbot gebe, teilten die Sicherheitsbehörden mit.

15.46 Uhr – Die Regierung in Israel lockert weiter die bestehenden Auflagen. Von Sonntag an dürften wieder alle Geschäfte außer Einkaufszentren öffnen, teilte die Regierung mit. Die Zahl der Kunden in den Läden werde allerdings begrenzt. Abstandsregelungen, Hygienevorschriften sowie die Pflicht, Masken zu tragen, müssten erfüllt werden. Auch Friseure und Schönheitssalons dürften ihre Arbeit wieder aufnehmen.

Ein verlassener Freizeitpark in Tel AvivBild: picture-alliance/AP Photo/O. Bality

15.26 Uhr –  Die WHO und mehrere Staatschefs haben eine Initiative zum gemeinsamen Kampf gegen das Coronavirus auf den Weg gebracht. Man müsse sicherstellen, dass ein Impfstoff, der in einem bestimmten Land entwickelt werde, in allen Ländern verfügbar sei, sagt der französische Staatspräsident Emmanuel Macron. Er rief alle Staaten der G7 inklusive der USA und China auf, an der Initiative teilzunehmen. Die USA hatten zuvor erklärt, sie beteiligten sich zumindest zunächst nicht.

15.15 Uhr – Frankreich hat den Verkauf von Nikotin-Pflastern und anderen Ersatzprodukten vorerst eingeschränkt, um Hamsterkäufe zu verhindern. Grund seien "gesundheitliche Risiken durch exzessiven Konsum oder Missbrauch nach Medienberichten über eine möglicherweise schützende Wirkung von Nikotin" vor der Lungenkrankheit Covid-19, hieß es in einem im Amtsblatt veröffentlichten Dekret.

15.04 Uhr – In der Slowakei haben Rentner und Oppositionsvertreter dagegen protestiert, dass ältere Menschen nur zu bestimmten Zeiten einkaufen dürfen. An diesem Samstag gilt erstmals ein Verbot für über 65 Jahre alte Menschen, am Wochenende einzukaufen. Auch an Werktagen dürfen sie nur von 9.00 bis 11.00 Uhr Lebensmittelläden und andere Geschäfte mit Ausnahme von Apotheken und Tankstellen betreten. Nachdem Rentnerverbände die Regel als Diskriminierung kritisiert hatten, droht nun die sozialdemokratische Opposition eine Verfassungsklage an.

14.58 Uhr – In der Corona-Krise finden hundert notleidende Frauen kommende Woche ins Brüsseler Europaparlament. Parlamentspräsident David Sassoli hatte bereits vor zwei Wochen angekündigt, dass das Parlament Obdachlose und andere Bedürftige unterbringen wolle. Schon jetzt werden in einem anderen Parlamentsgebäude in Brüssel täglich 1000 Mahlzeiten täglich gekocht. Sie sind für Bedürftige, aber auch für Mitarbeiter des Gesundheitswesens.

14.44 Uhr – Saudi-Arabien und seine Verbündeten haben ihre einseitige Feuerpause im Bürgerkrieg im Jemen um einen Monat verlängert. Dies berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Saudi Press Agency unter Berufung auf einen Sprecher der Militärallianz. Damit sollen die Bemühungen der Vereinten Nationen um ein Ende des Krieges unterstützt und eine Ausbreitung des Coronavirus verhindert werden.

14.22 Uhr – Das Robert-Koch-Institut empfiehlt das Tragen einer Schutzmaske in der Öffentlichkeit als "zusätzliche Maßnahme" Masken könnten "eine gewisse Verminderung der Virus-Ausscheidung bewirken", sagt RKI-Vizepräsident Lars Schaade in Berlin. Dies sei zwar "nicht hundertprozentig", das RKI verspreche sich aber "einen gewissen Effekt" davon, wie das in asiatischen Staaten zu beobachten gewesen sei. Den Träger könne die Maske vor einer Infektion nicht schützen. Wichtig sei weiterhin, die Regeln von Abstand und Hygiene zu befolgen.

13.54 Uhr – Mehr als zwei Monate nach dem geplanten Starttermin geht in Südkorea die Fußballsaison los. Die K-League beginnt am 8. Mai mit Geisterspielen. Wie die Liga weiter mitteilte, sollen zumindest die ersten Runden vor leeren Rängen stattfinden.

13.46 Uhr – Die Zentralbank Russlands senkt im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der -Pandemie den Leitzins. Der Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld wurde auf 5,5 Prozent gesenkt. Die Währungshüter rechnen damit, dass das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um vier bis sechs Prozent schrumpfen wird.

13.39 Uhr – Verstöße gegen die Mundschutzpflicht können in Bayern bis zu 5000 Euro kosten. Das geht aus dem Bußgeldkatalog hervor, der der Deutschen Presseagentur vorliegt. Demnach werden bei fehlendem Mund-Nase-Schutz in Bussen, Bahnen und Geschäften 150 Euro fällig. Teurer wird es für Ladenbesitzer, die nicht sicherstellen, dass ihr Personal Maske trägt: Hier wird eine Zahlung von 5000 Euro fällig.

13.26 Uhr – Der Autobauer BMW beginnt an mehreren Standorten weltweit mit dem Hochlauf seiner Produktion. Nach mehrwöchiger Unterbrechung sollen zunächst am Montag die Motorenwerke wieder starten, wie der Autobauer mitteilte. Die Automobilwerke folgen nach jetziger Planung gestaffelt im Mai.

13.20 Uhr – Unter strengen Auflagen sollen öffentliche Gottesdienste in Bayern ab dem 4. Mai wieder erlaubt sein. Das teilte die Landesregierung mit. In Sachsen werden seit dieser Woche wieder öffentliche Gottesdienste gefeiert. Auch Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Brandenburg hatten dies für Anfang Mai angekündigt.

Volle Kirchen und nicht nur Live-Übertragungen könnte es schon bald wieder in mehreren Bundesländern gebenBild: picture-alliance/dpa/S. Gollnow

13.17 Uhr – Zahlreiche Regierungen nutzen nach UN-Angaben Corona-Notverordnungen als Vorwand, um Journalisten zum Schweigen zu bringen. Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet kritisierte, dass einige Politiker mit ihren Äußerungen die Sicherheit von Journalisten aufs Spiel setzen. Ihr Sprecher nannte unter anderem US-Präsident Donald Trump und den türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan. Besorgniserregende Entwicklungen gebe es auch in China, den Philippinen, Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Tansania, Bangladesch und Guatemala.

13.02 Uhr – Die Ölpreise haben sich am Ende einer turbulenten Woche stabilisiert. Derzeit kostet ein Barrel der Nordseesorte Brent 21,30 US-Dollar, die US-Sorte WTI wurde zu 16,14 Dollar gehandelt. Zu Wochenbeginn war der Ölpreis für einen Terminkontrakt erstmals in den negativen Bereich gefallen.

12.54 Uhr – Die Regierung in Polen verlängert die Schließung von Kindergärten, Schulen und Universitäten bis zum 24. Mai. Die epidemiologischen Bedingungen ließen eine Wiedereröffnung noch nicht zu, sagte Bildungsminister Dariusz Piontkowski. Das schriftliche Abitur werde in diesem Jahr am 8. Juni beginnen, die mündlichen Prüfungen entfallen. Für die Schüler aller Schulformen soll es weiterhin Fernunterricht geben. In Polen gibt es mehr als 10.700 nachgewiesene Fälle und 463 Tote.

12.40 Uhr – Das DFB-Pokalfinale wird nicht wie geplant am 23. Mai im Berliner Olympiastadion stattfinden. Wie der Deutsche Fußball-Bund nach einer Videokonferenz des Präsidiums mitteilte, bleibt der Wettbewerb aufgrund der Coronavirus-Pandemie auf unbestimmte Zeit ausgesetztund der Endspieltermin offen.

Alleine in der Berliner U-Bahn ist okay- mit vielen im Stadion nicht: Das DFB-Pokalfinale jedenfalls findet nicht am 23. Mai stattBild: picture-alliance/dpa/J. Carstensen

12.35 Uhr – Ärzte und mehrere Reinigungsmittel-Hersteller haben eindringlich davor gewarnt, Desinfektionsmittel einzunehmen oder zu injizieren. Das hatte US-Präsident Donald Trump auf einer im TV übertragenen Pressekonferenz vorgeschlagen und damit Fassungslosigkeit ausgelöst. "Unter keinen Umständen dürfen unsere Desinfektionsmittel in den menschlichen Körper verabreicht werden - durch Injektion, Einnahme oder auf anderem Wege", mahnte etwa das Unternehmen Reckitt Benckiser, das unter anderem das Mittel Sagrotan vertreibt.

12.29 Uhr – In Spanien ist die Zahl der täglichen Corona-bedingten Todesfälle auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem Monat gefallen. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte erhöhte sich die Gesamtzahl der Todesopfer um 367 auf über 22.500. Die offizielle Zahl der Infizierten stieg um 6700 auf knapp 220.000.

12.12 Uhr – Im Iran ist die Zahl der Todesopfer um 93 auf fast 5.600 gestiegen. Wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums weiter mitteilte, stieg die Zahl der offiziell Infizierten bei 88.200.

12.08 Uhr – Die Regierung Italiens will den Kauf von Fahrrädern und Tretrollern fördern, um volle U-Bahnen und Busse sowie Staus zu verhindern. Verkehrsministerin Paola De Micheli kündigte eine entsprechende Initiative an. Die Regierung will vom 4. Mai an die strengen Ausgangsbeschränkungen ein wenig lockern und etwa Fabriken wieder öffnen.

12.01 Uhr – Mit Beginn des Ramadans hat sich der Streit zwischen religiösen Gelehrten und der Regierung in Pakistan zugespitzt. Die südliche Provinz Sindh erließ eine dreistündige Ausgangssperre, um Versammlungen in Moscheen zu verhindern. Eigentlich hatten Vertreter der islamischen Seminare und Pakistans Regierung eine Einigung darüber erzielt, wie Gebete trotz Corona stattfinden können. In Pakistan haben sich bisher nach offiziellen Zahlen mehr als 11.000 Menschen infiziert, 237 starben.

11.56 Uhr – Wegen der Missachtung der Empfehlungen im Kampf gegen Corona droht Schwedens Regierung den bislang geöffneten Gaststätten in Stockholm mit der Schließung. Man wolle von nun an intensiv prüfen, ob die Empfehlungen der Gesundheitsbehörde beachtet würden, sagte Innenminister Mikael Damberg. Medienberichten zufolge hatte es am Wochenende dichten Andrang in verschiedenen Bars und Restaurants gegeben.

11.40 Uhr – Bundesbildungsministerin Anja Karliczek befürwortet eine Maskenpflicht für Schüler. "Aus meiner Sicht spricht viel dafür, dass überall dort, wo Schülerinnen und Schüler den Abstand nicht einhalten können, Masken getragen werden müssen", sagt sie dem "Spiegel". Das sei etwa im Schulbus, auf dem Weg ins Gebäude und auf den Fluren der Fall. In den Klassenzimmern könnten die Schüler dagegen womöglich weit genug auseinander sitzen.

11.24 Uhr – Die Regierung in Tschechien rät ihren Bürgern weiter von Auslandsreisen ab. Ausgenommen seien dringliche Fälle, hieß es. Zuvor hatte die Regierung überraschend das bisherige strikte Ausreiseverbot und die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben. Sie reagierte damit auf ein Gerichtsurteil, das die Maßnahmen aus formalen Gründen als rechtswidrig eingestuft hatte. Weiterhin gilt ein weitgehender Einreisestopp und ein Verbot von Versammlungen mit mehr als zehn Personen.

11.21 Uhr – Bei der Wiedereröffnung der Schulen setzt Österreich auf Schichtbetrieb und verzichtet auf Klausuren und Schularbeiten. Wie Bildungsminister Heinz Faßmann mitteilte, sollen die Klassen in zwei Gruppen aufgeteilt werden, die jeweils an unterschiedlichen Tagen unterrichtet werden. Der Neustart der Schulen beginnt am 4. Mai für Schüler, die kurz vor ihrem Abschluss stehen.

11.08 Uhr – Vorratskäufe haben Nestle ein Umsatzplus beschert. Wegen der in vielen Ländern verordneten Ausgangsbeschränkungen hätten sich die Konsumenten im März vorsorglich mit Fertigprodukten, Tierfutter und Kaffee eingedeckt, teilte der Schweizer Konzern mit. Der bereinigte Umsatz stieg dadurch im ersten Quartal um 4,3 Prozent - das stärkste Wachstum seit fast fünf Jahren.

11.03 Uhr – In Indonesien ist die Zahl der bestätigten Infektionen um fast 450 auf über 8200 gestiegen Es sei der größte tägliche Anstieg seit Ausbruch der Pandemie, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Die Zahl der offiziell registrieren Toten stieg um 42 auf 689.

Totengräber in Jakarta warten auf neue Särge Bild: Reuters/W. Kurniawan

10.51 Uhr – Der Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts, Lars Schaade, hält weitere Lockerungen der Einschränkungen derzeit für nicht möglich. Nachdenken darüber könne man allenfalls, wenn die täglichen Fallzahlen auf wenige Hundert gesunken seien. Schaade bezieht sich dabei auf die Leistungsfähigkeit der Gesundheitsämter: Nur bei wenigen Hundert Neuinfektionen sei man in der Lage, die Fälle und Kontakte nachzuverfolgen. Derzeit melden die Ämter im Durchschnitt täglich noch rund 2000 Neuinfektionen in Deutschland.

10.40 Uhr – Bundesaußenminister Heiko Maas hat Hoffnungen auf eine Rückkehr zu Auslandsurlauben im Sommer gedämpft. Alle wünschten die Rückkehr zu einem Schengen-Raum der offenen Grenzen, sagt er. Mit Blick auf die Rückholaktion der Bundesregierung fügt er aber hinzu: "Wir können und wollen im Sommer so eine Aktion nicht noch einmal wiederholen." Maas verweist darüber hinaus auf die bestehenden Reise- und Ausgangsbeschränkungen.

10.33 Uhr – Das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit rechnet als Folge der Virus-Krise mit einem Anstieg der Arbeitslosenzahl um etwa 30 Prozent auf über drei Millionen. Im Verlauf der zweiten Jahreshälfte sei aber Besserung absehbar, heißt in der Prognose. Das Institut rechnet im Jahresdurchschnitt mit einer Rekordzahl von 2,5 Millionen Kurzarbeitern in Deutschland.

10.21 Uhr – Das Tech-Unternehmen Slack hat beschlossen, seine Mitarbeiter noch den gesamten Sommer von zu Hause arbeiten zu lassen. Mit der weitgehenden Schließung der Büros mindestens bis zum 1. September wolle man die Mitarbeiter schützen und ihnen die Kinderbetreuung erleichtern, erklärte die Firma aus San Francisco. 

10.19 Uhr – Auf den Philippinen haben die bestätigten Fälle des neuen Coronavirus die Marke von 7.000 überschritten. Die Regierung gab 211 Neuinfektionen und 15 neue Todesfälle bekannt. Damit stieg die Zahl der Todesfälle auf 477. Präsident Rodrigo Duterte verlängerte die strenge Abriegelung der Hauptstadt Manila bis zum 15. Mai.

10.11 Uhr – Die Corona-Krise drückt die Stimmung in den deutschen Chefetagen auf ein historisches Tief. Der Ifo-Geschäftsklimaindex für April fiel von 85,9 auf 74,3 Punkte. Dies ist der niedrigste jemals gemessene Wert. "Die Stimmung unter den deutschen Unternehmen ist katastrophal", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Fast ein Fünftel der deutschen Unternehmen plane einen Stellenabbau.

09.50 Uhr – In Russland sind knapp 5.900 neue Ansteckungen bestätigt worden. Damit sei die Gesamtzahl auf 68.600 gestiegen, teilte das Krisenreaktionszentrum mit. Die Zahl der Todesopfer erhöhte sich um 60 auf 615.

09.31 Uhr – Für rund 1,6 Milliarden Muslime weltweit hat ein außergewöhnlicher Fastenmonat Ramadan begonnen. Aufgrund der Corona-Pandemie bleiben in vielen Ländern der Welt Moscheen geschlossen und öffentliches Fastenbrechen verboten. "Es schmerzt mich, dass wir diesen Monat unter Umständen beginnen, die uns vom gemeinsamen Gebet in den Moscheen abhalten", sagte Saudi-Arabiens König Salman. In dem Königreich sind mit Mekka und Medina die beiden heiligsten Stätten des Islam beheimatet.

09.23 Uhr – Die Europäische Union erwartet wegen der Coronakrise nach den Worten von EU-Industriekommissar Thierry Breton in diesem Jahr auf einen Einbruch der Wirtschaftsleistung von fünf bis zehn Prozent. Wenn sich die Lage nicht bessere und es einen zweiten Höhepunkt der Virus-Epidemie gebe, könne die Rezession sogar noch schlimmer werden, sagt Breton.

09.21 Uhr – In den Meeren vor der Küste Thailands sind derzeit deutlich mehr Fische zu sehen, als vor der Corona-Krise. Darauf wies das Ministerium für Nationalparks, Wildtier- und Pflanzenschutz hin. Auch stark bedrohte Arten zeigten sich wieder öfter, nachdem die Nationalparks für Touristen gesperrt wurden.

09.04 Uhr - Der französische Pharmakonzern Sanofi profitiert von der gestiegenen Nachfrage nach Schmerzmitteln und Fiebersenkern. Im ersten Quartal stieg der währungsbereinigte Gewinn um 16, der Umsatz um 6,6 Prozent auf knapp neun Milliarden Euro. Rund die Hälfte des Gewinn- und Umsatzwachstums sei auf die Corona-Pandemie zurückzuführen, teilte Sanofi mit.

08.48 Uhr - Gesundheitsminister Jens Spahn hat nochmals für eine Corona-Tracking-App mit zentraler Daten-Speicherung geworben. Er wisse, dass es um sensible und persönliche Daten und um Datensicherheit gehe, sagte er im ZDF. Doch es sollte auch möglich sein, "binnen Stunden" Kontaktpersonen von Infizierten zu ermitteln.

08.38 Uhr - Das französische Parlament hat ein Hilfspaket von 110 Milliarden Euro besiegelt. Allein 24 Milliarden Euro sind für die Finanzierung von Kurzarbeit vorgesehen. Mehr als zehn Millionen Menschen sind laut Regierung auf Kurzarbeit angewiesen, das entspricht jedem zweiten Beschäftigten in der Privatwirtschaft. 

08.17 Uhr - Anders als bei der Rezession 2009 wird sich die Corona-Krise spürbar auf den deutschen Arbeitsmarkt auswirken. "Eine deutliche Verschlechterung der Beschäftigungs- und Erwerbslosenzahlen ist diesmal unvermeidbar", sagte der Arbeitsmarktforscher Enzo Weber. "Wenn es ungünstig läuft, könnten die Arbeitslosenzahlen 2020 vorübergehend wieder über die Drei-Millionen-Grenze steigen."

08.16 Uhr - Der Vorsitzende des Sachverständigenrats, Lars Feld, mahnt die Bundesregierung, im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie Maß zu halten. Man habe den Eindruck, jede Branche wolle spezifisch unterstützt werden, sagte Feld. Gehe man diesen Weg, könne man dies hinterher "finanzpolitisch kaum mehr einfangen, warnt der Wirtschaftsweise und Regierungsberater. 

08.01 Uhr - Die Bundesregierung dämpft Hoffnungen auf Urlaub in klassischen ausländischen Ferienzielen in diesem Jahr. Es sei eher unwahrscheinlich, dass Reisende relativ schnell etwa wieder nach Spanien, Griechenland oder die Türkei kommen können, sagte der Tourismusbeauftragte der Regierung, Thomas Bareiß, im ZDF. Die Länder versuchten derzeit gemeinsam, Schutzkonzepte und Reise-Standards zu erarbeiten. 

07.31 Uhr - US-Wissenschaftler haben nach Angaben eines Regierungsberaters in einem Experiment beobachtet, dass direkte Sonnenbestrahlung zum raschen Absterben des neuartigen Coronavirus führt. William Bryan führte weiter aus, die mutmaßlich tödliche Wirkung von UV-Strahlen sei sowohl bei Verbreitung des Virus in der Luft als auch auf Oberflächen festgestellt worden. Andere Wissenschaftler haben die Untersuchung noch nicht bewertet. 

07.03 Uhr - Ärzte und Wissenschaftler warnen in der Corona-Krise vor einer "Bugwelle an zu spät diagnostizierten Krebsfällen". Bislang mussten Krebspatienten im Regelfall keine  bedrohlichen Versorgungsengpässe befürchten, doch jetzt seien Einschränkungen durch die Krisensituation spürbar, teilten das Deutsche Krebsforschungszentrum, die Deutsche Krebshilfe und die Deutsche Krebsgesellschaft mit. 

06.49 Uhr - Unter den Besatzungsmitgliedern eines in Japan im Reparaturdock liegenden Kreuzfahrtschiffes haben sich 43 weitere Personen mit dem Coronavirus infiziert. Nach Angaben der Behörden in Nagasaki sind inzwischen 91 der 623 Crewmitglieder der italienischen "Costa Atlantica" positiv auf den Erreger getestet. Das Schiff war dort im Januar zu Reparaturarbeiten eingetroffen.   

06.31 Uhr - In Deutschland hat die Zahl der bestätigten Infektionen um 2337 zugenommen auf 150.383, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilte. Die Zahl der Covid-19-Todesfälle stieg um 227 auf 5321.

06.15 Uhr - Die Corona-Pandemie hat die Deutschen nach Erkenntnissen der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie als Kochmuffel entlarvt. Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff sagte, das Wissen, wie man sich aus mehreren Komponenten eine Mahlzeit zubereite, werde in den Familien kaum noch vermittelt. Schon eine Kartoffel zu kochen, sei für viele eine Herausforderung. 

Wie bereite ich dieses Stück Fleisch wohl zu? Nicht jeder in Deutschland tut sich beim Kochen leichtBild: picture-alliance/dpa/U. Baumgarten

05.18 Uhr -  Brasilien hat erstmals mehr als 400 Todesfälle durch das Coronavirus innerhalb von 24 Stunden registriert. Nach den Zahlen des Gesundheitsministeriums lag die Zahl der Gestorbenen zwischen Mittwoch und Donnerstag bei 407. Insgesamt sind in Brasilien nach offiziellen Angaben bislang 3313 Menschen an den Folgen des Virus gestorben.

05.01 Uhr - Die Mehrheit der Eltern in Deutschland fühlt sich dem Fernunterricht ihrer Kinder in der Coronakrise auf Dauer nicht gewachsen. Das ist die zentrale Aussage einer in Berlin veröffentlichten repräsentativen Umfrage von Infratest dimap. Fast drei Viertel (73 Prozent) der Eltern sehen es kritisch, die Lernunterstützung zu Hause über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten. Die Schulen in Deutschland waren vor sechs Wochen geschlossen worden.

04.11 Uhr - Die chinesische Zentralbank hat einen weiteren ihrer Leitzinsen gesenkt. Der Zinssatz für mittelfristige Kredite werde von 3,15 Prozent auf 2,95 zurückgenommen, teilte sie mit. Die Darlehen an Geschäftsbanken werden nach einem Jahr fällig, können aber auf zwei weitere Jahre verlängert werden. 

04.00 Uhr - Grünen-Parteichef Robert Habeck hat begrüßt, dass die Aktivisten von Fridays for Future auch in der Corona-Krise die Aufmerksamkeit auf den Klimawandel lenken wollen. Für diesen Freitag haben die Klimaaktivisten zum ersten globalen digitalen Klimastreik aufgerufen. Dazu sind in Deutschland und in über 100 weiteren Ländern Online-Aktionen geplant.

03.17 Uhr - Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat die drakonischen Ausgangsbeschränkungen für die Hauptstadt Manila bis zum 15. Mai verlängert. In weniger von Coronavirus-Infektionen heimgesuchten Regionen würden die Restriktionen dagegen gelockert, sagte sein Sprecher. Duterte warnte schon vor Wochen, wer sich nicht an die Auflagen des Ausnahmezustands halte, könne von Soldaten und Polizisten erschossen werde. Er habe einen entsprechenden Befehl erteilt.

03.03 Uhr - Die Zahl der COVID-19-Fälle in Ecuador ist doppelt so hoch wie bislang angenommen. Rund 11.000 neue Infektionen seien wegen verzögerter Testergebnisse zu den bisher bereits gemeldeten 11.183 Fällen hinzugekommen, sagt Gesundheitsminister Juan Carlos Zevallos. Die Zahl der Todesopfer wird mit 560 angegeben.

00.30 Uhr - Nach dem Senat hat nun auch das US-Repräsentantenhaus grünes Licht für ein viertes Hilfspaket im Kampf gegen die Corona-Krise gegeben. Kleinere und mittlere Unternehmen aber auch Krankenhäuser sollen von dem fast 500 Milliarden Dollar Hilfspaket profitieren.

Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, unterzeichnet nach der Abstimmung die entsprechenden Papiere zum weiteren Hilfspaket Bild: Reuters/T. Brenner

00.18 Uhr -  Der britische Premierminister Boris Johnson will ab Montag wieder die Regierungsgeschäfte aufnehmen. Wie die Tageszeitung "Telegraph" berichtet, will der 55-jährige Politiker nach seiner COVID-19-Erkrankung zum Wochenauftakt an seinen Amtssitz in der Londoner Downing Street zurückkehren.

00.05 Uhr -  In der US-Metropole New York hat sich einer Untersuchung zufolge womöglich schon jeder fünfte Bewohner mit dem Coronavirus infiziert. Bei einer großangelegten Studie wurden bei 21 Prozent der New Yorker Antikörper gegen den Erreger nachgewiesen, wie Gouverneur Andrew Cuomo sagte. Im gesamten Bundesstaat New York waren es knapp 14 Prozent. Das würde bedeuten, dass sich in dem Bundesstaat in den vergangenen Monaten rund 2,6 Millionen Menschen angesteckt haben - zehn Mal mehr als die Zahl der positiv ausgefallenen Corona-Tests.

00.00 Uhr - Gut fünf Wochen nach Beginn der Rückholaktion der Bundesregierung für die im Ausland wegen der Corona-Pandemie gestrandeten Deutschen ist in Südafrika der vorerst letzte Flug der "Corona-Luftbrücke" gestartet. Eine vom Auswärtigen Amt gecharterte Maschine ist mit rund 300 Passagieren auf dem Weg von Kapstadt nach Deutschland. Rund 240.000 Menschen wurden in den vergangenen Wochen zurückgeholt. Die deutschen Botschaften weltweit kümmern sich jetzt in einer zweiten Phase um die noch verbliebenen Einzelfälle.

mm/se/qu/ww (alle agenturen, rki, jhu)

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