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Politik

Ticker: Schäuble: Schutz von Leben nicht absolut setzen

26. April 2020

Bundestagspräsident Schäuble warnt davor, dem Schutz des Lebens alles unterzuordnen. Italien lässt seine Schulen bis Herbst geschlossen. Und in Leipzig sind Millionen Schutzmasken eingetroffen. Mehr im Live-Blog.

Deutschland l Bundestag - Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble will, dass alle Aspekte der Krise beachtet werden Bild: picture alliance/dpa/M. Kappeler

Der Live-Ticker ist jetzt geschlossen. Sie können die Ereignisse vom Sonntag rund um die Coronavirus-Pandemie hier nachlesen.

Zunächst das Wichtigste in Schlagzeilen: 

  • Millionen Masken in Leipzig eingetroffen 
  • Australien führt Corona-App ein
  • Schäuble will Virologen nicht alleinige Entscheidung überlassen 
  • Tourismusbeauftragter: Vorerst keine großen Fernreisen
  • Europäische Konzerne streichen Dividende
  • Regierung will Corona-App mit dezentralisierter Speicherung

Die Meldungen im Einzelnen - alle Zeiten in MESZ

19.00 Uhr - Deutschland stellt 300 Millionen Euro für den Kampf gegen das Coronavirus in armen Ländern bereit. Damit leiste die Bundesrepublik einen erheblichen Beitrag zum globalen Aufruf der Vereinten Nationen, teilte das Auswärtige Amt in Berlin mit. Die jetzt zur Verfügung gestellten Mittel sollen beispielsweise in den Bereichen Gesundheit, Wasser- und Sanitärversorgung sowie für die Logistik der humanitären Organisationen zur Verfügung gestellt werden. 

18.37 Uhr -  Der US-Milliardär Bill Gates hat der US-Regierung schwere Versäumnisse im Umgang mit der Corona-Krise vorgeworfen. "Gerade in den Vereinigten Staaten hatte das Testen nicht die nötige Priorität", sagte der Mitgründer des Technologiekonzerns Microsoft der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagsausgabe). Zudem fehlten klare Anweisungen bei der Frage der Lockerung von Restriktionen im öffentlichen Leben. 

18.30 Uhr - In Italien ist die Zahl der neuen COVID-19-Todesopfer erneut gesunken. 260 Todesfälle wurden innerhalb von 24 Stunden laut der zuständigen Behörde gemeldet, das ist der niedrigste Tageswert seit dem 14. März. Am Vortag waren 415 Todesfälle registriert worden. Insgesamt sind nun
26.644 Menschen in Italien an den Folgen des Coronavirus gestorben. Der Zahl der Infizierten erhöhte sich um rund 2300 auf etwa 197.700.

18.01 Uhr - Die Zahl der neuen Corona-Todesfälle ist in Großbritannien auf den tiefsten Stand seit Ende März gefallen. Innerhalb von 24 Stunden seien in den Krankenhäusern des Landes 413 Menschen an der durch das Virus ausgelösten Lungenkrankheit COVID-19 gestorben, teilte am Sonntag das Gesundheitsministerium in London mit. Das ist die geringste Zahl seit dem 31. März. Das Königreich ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder weltweit und hat eine landesweite Ausgangssperre verhängt. 

In Großbritannien ist das Toben auf Spielplätzen derzeit nicht erlaubtBild: Reuters/E. Keogh

17.55 Uhr - Die US-Regierung erwägt, der angeschlagenen Ölindustrie mit Krediten aus der Krise zu helfen. Ein Rettungsprogramm, von dem die Aktionäre profitierten, werde es nicht geben, sagte Finanzminister Steve Mnuchin in der Nachrichtensendung Fox News. Darlehen seien aber in der engen Wahl. Die Branche erlebt derzeit einen historischen Preisverfall, der Preis für die US-Referenzsorte WTI für Lieferungen im Mai rauschte am vergangenen Montag erstmals in seiner Geschichte ins Minus.

17.49 Uhr - Nach mehr als fünfwöchiger Pause fährt Autobauer Skoda die Produktion in Tschechien schrittweise wieder hoch. Der Betrieb läuft am Montag in der Früh an, wie ein Sprecher der Volkswagen-Tochter auf dpa-Anfrage bestätigte. Wegen der Coronavirus-Pandemie hatten die Fließbänder seit dem 18. März stillgestanden.

16.52 Uhr - Die Reisebranche befindet einer Umfrage zufolge durch die Corona-Krise in großer wirtschaftlicher Not. Zwei von drei Unternehmen sähen sich unmittelbar von einer Insolvenz bedroht, teilte der Deutsche Reiseverband (DRV) mit.

16.41 UhrMuseen, Bibliotheken und Ausstellungsräume sollen in Sachsen und Sachsen-Anhalt ab dem 4. Mai wieder öffnen können. Das kündigten die Ministerpräsidenten der beiden Länder, Michael Kretschmer und Reiner Haseloff, nach Beratungen über den weiteren Kurs in der Corona-Pandemie an. 

In Sachsen und Sachsen-Anhalt sollen Museen bald wieder öffnen - dazu könnte auch das Leipziger Bildermuseum zählen Bild: picture-alliance/dpa

16.37 Uhr - Forscher im Fürstentum Liechtenstein wollen 2200 Freiwillige mit biometrischen Armbändern ausstatten. Das Armband misst die Hauttemperatur, den Puls, die Atemfrequenz und die Durchblutung des Trägers. Die Forscher hoffen, mit diesen Daten Coronavirus-Infizierte schnell isolieren und behandeln zu können. Erste Ergebnisse werden im Herbst erwartet. 

16.17 Uhr In der Debatte um flächendeckende Corona-Tests für Bundesliga-Profis warnt die Deutsche Stiftung Patientenschutz vor einem "unverzeihlichen Sündenfall". Bislang sei in Deutschland einzig eine medizinische Indikation der Ärzte ausschlaggebend für eine Testung, sagte Vorstand Eugen Brysch. Noch immer würden alte und pflegebedürftige Menschen sowie Altenpflegekräfte nicht regelmäßig und systematisch getestet, wenn sie keine Grippe-Symptome hätten.

16.15 Uhr - Die Rückkehr zu öffentlichen Gottesdiensten in einigen Bundesländern sorgt weiter für Diskussionen. Ministerpräsident Armin Laschet verteidigte die Entscheidung, ab Mai wieder religiöse Feiern in seinem Bundesland zu erlauben. Als egoistisch bezeichnete es hingegen der Bochumer Pastor Christian Rommert in einem "Wort zum Sonntag" im Ersten. Der Koordinationsrat der Muslime drang auf ein bundesweit einheitliches Vorgehen. 

Das Verbot von öffentlichen Gottesdiensten macht kreativ - doch bald könnten Gläubige in NRW auch persönlich kommen Bild: picture-alliance/dpa/F. Gentsch

16.00 Uhr - Am Flughafen Leipzig/Halle ist eine erste Lieferung mit Millionen Schutzmasken aus China eingetroffen. Die Transportmaschine Antonow 124 sei am Morgen gelandet, sagte eine Sprecherin des Landeskommandos Sachsen der Bundeswehr. Am Montag wird eine weitere Lieferung mit dem weltgrößten Frachtflugzeug, der Antonow 225, erwartet. Laut Bundeswehr besteht die "Luftbrücke" aus China aus insgesamt drei Frachtflügen. Es sollen rund 25 Millionen Schutzmasken nach Deutschland geflogen werden. 

15.32 Uhr - Die Folgen der Corona-Pandemie sind laut UN-Sprecherin Melissa Fleming die größte Herausforderung für die Vereinten Nationen seit ihrer Gründung vor 75 Jahren. "Wir werden eine riesige Steigerung der Armut in den Entwicklungsländern, sogar in der reichen Welt sehen", sagte Fleming dem ZDF. Sie rechnete auch damit, dass mehr Menschen fliehen müssen und Kriege "wahrscheinlich" zunehmen werden. 

15.23 UhrDie wegen der Corona-Pandemie in finanzielle Nöte geratene Lufthansa verhandelt mit mehreren Staaten über mögliche Unterstützung. Der Konzern befinde sich mit den Regierungen von Deutschland, Schweiz, Österreich und Belgien "in intensiven und konstruktiven Gesprächen", sagte eine Lufthansa-Sprecherin. Über die konkrete Ausgestaltung möglicher Staatshilfen gibt es Streit in der Koalition.

Fußball vor leeren Rängen: Geisterspiele könnten trotzdem Fans anlocken, fürchten Kritiker (Symbolbild) Bild: picture-alliance/dpa/RHR-FOTO

14.39 Uhr - Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat vor einem möglichen Andrang von Fans bei den geplanten Geisterspielen in der Fußball-Bundesliga gewarnt. "Das wäre verheerend", sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende Jörg Radek der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte am Donnerstag ihr Konzept für eine mögliche Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Bundesliga und 2. Bundesliga vorgestellt. Dieses sieht Geisterspiele vor. 

14.36 Uhr - Bei mehreren Nerzen auf Pelztierfarmen in den Niederlanden ist das neue Coronavirus festgestellt worden. Das Landwirtschaftsministerium geht davon aus, dass es von Mitarbeitern
auf die Tiere übertragen wurde. Laut dem deutschen Friedrich-Loeffler-Institut sind Tiere unterschiedlich anfällig. Hunde gelten als wenig empfänglich für das Virus, Katzen schon eher. 

14.33 Uhr -  In Spanien sind nach sechs Wochen strenger Ausgangssperre wieder Kinder auf den Straßen und in den Parks zu sehen. Wer unter 14 Jahre alt ist, darf ab sofort eine Stunde pro Tag mit einem Elternteil vor die Tür. Viele nutzten bereits den ersten Tag der Lockerung der Beschränkungen für eine kleine Runde. Weiter als einen Kilometer dürfen sich Eltern und Kinder aber noch nicht von ihren Wohnungen entfernen. 

Endlich wieder raus: Nach 42 Tagen Ausgangssperre dürfen Kinder in Spanien wieder einmal täglich auf die Straße Bild: Getty Images/M. del Pozo

13.27 UhrAustralien hat eine Corona-Warn-App eingeführt, die auf freiwilliger Basis genutzt werden kann. Mit Hilfe von Bluetooth-Technologie sollten "Personen ausfindig gemacht werden können, die möglicherweise Kontakt zu einer positiv getesteten Person gehabt haben", sagte Gesundheitsminister Greg Hunt. Die App wurde nach einem Vorbild aus Singapur entwickelt.

13.08 UhrAuch nach Beginn des Fastenmonats Ramadan bleiben trotz der Proteste alle Moscheen und Mausoleen im Iran geschlossen. Auch die für das Land wichtigen Freitagsgebete fielen bis auf weiteres aus, sagte Präsident Hassan Ruhani. Damit hat sich das Gesundheitsministerium gegen den Klerus durchgesetzt. 

12.33 Uhr Italien möchte mit Antikörpertests die Dunkelziffer der Corona-Infizierten bestimmen. Die Studie an zunächst 150.000 Menschen soll ab dem 4. Mai stattfinden. Auch in Deutschland plant die Regierung einen groß angelegten Test, kleinere Projekte wie in Heinsberg sind bereits gestartet.

12.04 Uhr  - Entgegen der Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) will Baden-Württemberg künftig auch Menschen auf das Coronavirus testen, die keine entsprechenden Symptome haben. Auch Menschen ohne Symptome, die aber in engem Kontakt zu Infizierten standen, sollen untersucht werden, erklärte Landesgesundheitsminister Manne Lucha. 

Ein Polizist kontrolliert die Straßen von Riad: In Saudi-Arabien wurden die Maßnahmen zuletzt wieder gelockert Bild: picture-alliance/abaca/Balkis Press

11.46 UhrSaudi-Arabien hat die Ausgangssperre zur Eindämmung des Coronavirus teilweise gelockert. Ab Sonntag und bis vorerst 13. Mai dürfen Menschen ihre Häuser täglich zwischen 9.00 und 17.00 Uhr wieder verlassen, wie König Salman der staatlichen Nachrichtenagentur SPA zufolge anordnete. In der Stadt Mekka, dem wichtigsten Wallfahrtsort für Muslime, besteht die komplette Ausgangssperre aber weiter.

11.30 UhrBundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner fordert die Supermärkte auf, ihren Mitarbeitern einen Bonus auszuzahlen. Der Lebensmittelhandel verdiene im Vergleich zu anderen Branchen in der Coronakrise sehr gut, sagt sie der Funke-Mediengruppe. Zudem soll der Schutz von Erntehelfern besser überwacht werden. Mitte April war ein rumänischer Erntehelfer an COVID-19 gestorben. 

11.25 Uhr  - In Spanien sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums binnen 24 Stunden 288 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Das sei die niedrigste Todeszahl für einen Tag seit mehr als einem Monat. Insgesamt seien nunmehr 23.190 Menschen in Spanien gestorben. Die Zahl der bestätigten Infektionen stieg auf rund 207.600. 

11.25 Uhr - Die Corona-Krise wird nach Einschätzung der Europäischen Union von Russland und China unvermindert für Propaganda genutzt. Der Auswärtige Dienst der EU warnt in einem Bericht vor Gesundheitsgefahren für die Bevölkerung durch falsche Informationen. Nach einem Bericht der "Welt am Sonntag" versucht Peking dabei auch, direkt auf die Bundesregierung Einfluss zu nehmen. Das Bundesinnenministerium bestätigte entsprechende Versuche der chinesischen Regierung. 

Weil sie fehlerhaft waren, hatte China nach eigenen Angaben Millionen Schutzmasken beschlagnahmt (Symbolbild) Bild: picture-alliance/NurPhoto/Y. Cao

11.13 Uhr - Die chinesische Regierung hat nach eigenen Angaben bislang mehr als 89 Millionen mangelhafte Atemschutzmasken beschlagnahmt. Auch Schutzkleidung und wirkungslose Desinfektionsmittel seien eingezogen worden. Mehrere Länder, darunter Spanien, Kanada, die Niederlande, Tschechien sowie die Türkei, hatten zuletzt hunderttausende minderwertige chinesische Schutzausrüstungsprodukte zurückgerufen. 

10.55 Uhr  - Um die angeschlagene Autobranche zu unterstützen, schlägt Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder eine Aufstockung der Kaufprämie für Elektroautos vor. Damit könne man neben dem wirtschaftlichen auch ein klimapolitisches Signal setzen.

10.38 UhrItaliens Schulen sollen nach Angaben von Ministerpräsident Giuseppe Conte im September wieder öffnen. Ein Expertenkomitee habe das Risiko einer Öffnung der Schulen vor September "in allen Szenarien" als zu hoch bewertet, sagte Conte. Die italienischen Schulen sind bereits seit Anfang März geschlossen. Industriebetriebe können dagegen bereits ab dem 4. Mai mit Lockerungen der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus rechnen, wie der Regierungschef in der Tageszeitung "La Repubblica" ankündigt. 

10.35 Uhr - Die katholische Kirche in Madagaskar stellt sich hinter eine umstrittene Kräutertrunk-Therapie gegen COVID-19. Kardinal Desire Tsarahazana sagte dem madagassischen Fernsehen, das von Präsident Andry Rajoelina propagierte Getränk "COVID-Organics" werde in allen katholischen Schulen an Kinder verabreicht. Warnungen kamen dagegen von der Nationalen Akademie für Medizin in Madagaskar und der Weltgesundheitsorganisation WHO. 

Warnungen zum Trotz: An katholischen Schulen in Madagaskar soll ein angeblich heilendes Getränk eingenommen werden Bild: Getty Images/AFP/Rijasolo

10.31 UhrBundesarbeitsminister Hubertus Heil hat angekündigt, dass Eltern, die in der Corona-Krise wegen fehlender Kinderbetreuung nicht arbeiten können, eine verlängerte Lohnfortzahlung vom Staat bekommen sollen. "Eltern müssen Sicherheit haben", sagte Heil in der "Bild am Sonntag". Die bisherige Regelung läuft nach sechs Wochen Mitte Mai aus.

10.22 Uhr - Wegen der Coronavirus-Pandemie verbietet die chinesische Hauptstadt Peking "unzivilisierte" Verhaltensweisen. Das Niesen oder Husten ohne das Bedecken von Nase oder Mund ist künftig untersagt, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Ein Bußgeld droht auch Bürgern, die keine Maske in der Öffentlichkeit tragen. 

10.15 Uhr - Angesichts der massiven Einschränkungen von Grundrechten in der Corona-Krise hat Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble davor gewarnt, dem Schutz von Leben alles unterzuordnen. Wenn es überhaupt einen absoluten Wert in unserem Grundgesetz gäbe, dann sei das die Würde des Menschen, sagte Schäuble dem "Tagesspiegel". Er warnte davor, allein Virologen die Entscheidungen zu überlassen. Es müssten auch "die gewaltigen ökonomischen, sozialen, psychologischen und sonstigen Auswirkungen" abgewogen werden. In Anbetracht von Milliarden-Rettungsschirmen und 156 Milliarden Euro Neuverschuldung sieht der frühere Bundesfinanzminister zudem die Gefahr einer Überforderung des Staates. 

10.11 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel geht davon aus, dass der deutsche Beitrag für den nächsten EU-Haushalt höher ausfallen wird als gedacht. Es werde ein europäisches Konjunkturprogramm benötigt, sagte sie in ihrem Video-Podcast. Dies werde "ein Programm sein im Zusammenhang mit dem europäischen Haushalt, in dem auch Deutschland sich sehr viel mehr wird engagieren müssen, als das in unseren bisherigen Planungen der Fall war".

Leere Betten statt Massenandrang: Arbeiter reinigen das provisorische Krankenhaus im chinesischen Wuhan Bild: picture-alliance/F. Maohua

09.35 Uhr: In der chinesischen Großstadt Wuhan, von wo die Virus-Pandemie ihren Ausgang nahm, liegt nun nach Angaben der Behörden kein Corona-Patient mehr im Krankenhaus. Alle Corona-Patienten in Wuhan seien entlassen worden, teilt ein Sprecher der Nationalen Gesundheitskommission mit. Aus der Stadt waren insgesamt 46.452 Fälle gemeldet worden, was 56 Prozent aller Fälle in ganz China entsprach. 3869 Menschen starben nach offiziellen Angaben in Wuhan, das sind 84 Prozent aller Todesfälle in China.

09:23 Uhr - Bei der Entwicklung der Corona-Warn-App setzt die Bundesregierung nun doch auf eine dezentralisierte Speicherung der Nutzerdaten. Seit Tagen wurde diskutiert, ob die Daten der Tracing-App anonymisiert auf einem zentralen Server gespeichert werden können oder dezentral auf den jeweiligen Smartphones abgelegt werden sollten. Hauptziel der App ist es, Infektionsketten möglichst frühzeitig zu erkennen und zu unterbrechen.

09.00 Uhr - In Deutschland ist die Zahl der Corona-Infektionen nach Angaben des Robert-Koch-Instituts binnen eines Tages um 1737 auf 154.175 gestiegen. Zudem seien weitere 140 Menschen gestorben. Insgesamt liege die Zahl der Toten damit bei 5640. Etwa 112.000 an Covid-19 Erkrankte seien inzwischen genesen, das sei ein Plus von ungefähr 2200 im Vergleich zum Vortag.

08.40 Uhr - Die Zahl der Neuinfektionen in Singapur steigt weiter an. Das Gesundheitsministerium meldete 931 neue Fälle. Damit sind insgesamt bislang 13.624 Erkrankungen bestätigt. Lange galt der Stadtstaat als Vorbild im Umgang mit dem Coronavirus. Doch inzwischen hat Singapur eine der höchsten Infektionsraten in Asien. Bei den Neuerkrankten handelt es sich nach Angaben des Ministeriums abermals überwiegend um Gastarbeiter. Mehr als 300.000 leben in Wohnheimen auf teils engstem Raum zusammen. 

Lange galt Singapur bei der Bekämpfung des Coronavirus als vorbildlich, doch nun steigen die Zahlen Bild: Getty Images/AFP/C. Lai

08.15 Uhr - Der Nachschub an medizinischen Masken ist laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS) in Deutschland weiter dürftig. Die Pharmagroßhändler berichten demnach von leeren Lagern. Der Apothekerverband bestätigte den Maskenmangel und begründete ihn unter anderem mit einer gestiegenen Nachfrage wegen der ab Montag geltenden Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmittel und beim Einkaufen. Der Mangel betrifft dem Bericht zufolge vor allem die Verbraucher. Ärzte, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen werden von der Bundesregierung versorgt. Das Gesundheitsministerium hat laut FAS bis Freitag rund 133 Millionen Masken verteilt oder eingelagert.

07.26 Uhr - Nach seiner Infektion mit dem Coronavirus will der britische Premierminister Boris Johnson laut Presseberichten bereits am Montag die Regierungsarbeit wieder aufnehmen. Eine vom Fernsehsender Sky News zitierte regierungsnahe Quelle sagte, Johnson stehe "in den Startlöchern". Der Premier war schwer an der vom neuartigen Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 erkrankt und musste zwischenzeitlich auf der Intensivstation behandelt werden.

04.27 Uhr - Argentinien verlängert die landesweite  Quarantäne bis zum 10. Mai. Die von der Regierung Mitte März in Kraft gesetzte Maßnahme sollte eigentlich am Sonntag auslaufen. Es gibt nun allerdings einige Lockerungen. Die strengen Maßnahmen gelten nur noch in Ballungsräumen mit mindestens 500.000 Einwohnern. Außerdem darf neuerdings jeder für bis zu eine Stunde am Tag sein Zuhause verlassen, sich aber nicht mehr als 500 Meter davon entfernen. Das Land hat bislang 3780 Coronavirus-Infektionen und 185 Todesfälle gemeldet. Damit es ist es aktuell weniger stark von der Pandemie betroffen als andere südamerikanische Länder wie Peru, Chile und Brasilien.

04.00 Uhr - Fast ein Viertel der europäischen Konzerne streicht die geplante Gewinnausschüttung. 141 der 600 Unternehmen im europäischen Aktienindex Stoxx haben bisher bekanntgegeben, dass sie die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr kappen. Die erwartete Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2019 falle demnach um 23 Prozent auf rund 310 Milliarden Euro, so DZ-Bank-Experte Michael Bissinger. "Wir gehen davon aus, dass in den kommenden Monaten die Ausschüttungen weiter reduziert werden." Ein Rückgang der Dividenden um etwa 40 Prozent erscheine realistisch - ähnlich drastisch wie in der Finanzkrise 2008/2009.

03.23 Uhr - Die G20-Länder haben eine Initiative für den rascheren Zugang zu  Mitteln im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie gestartet. Damit solle die Zusammenarbeit bei der Schließung der unmittelbaren Finanzierungslücke im Gesundheitswesen weiter verstärkt werden, sagte der saudi-arabische Finanzminister Mohammed al-Jadaan. Die Finanzierungslücke wird auf acht Milliarden Dollar geschätzt.

Bild: imago images/MiS/B. Feil

00.31 Uhr- Bundesaußenminister Heiko Maas dämpft die Hoffnung auf eine baldige Öffnung von europäischen Reisezielen. "Ein europäischer Wettlauf darum, wer touristische Reisen zuerst wieder zulässt, führt zu unvertretbaren Risiken", sagte Maas der "Bild am Sonntag". Auch der Touismusbeautragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß, hält es für unwahrscheinlich, dass Deutsche in diesem Sommer zu Fernreisen aufbrechen werden. "Große Fernreisen werden in diesem Jahr eher ausfallen. Es steht für viele Heimaturlaub auf dem Programm. Ich gehe davon aus, dass das möglich sein wird, hoffentlich auch schon im Sommer." Dazu brauche es aber klare Sicherheitskriterien. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner rät unter den jetzigen Umständen dazu, Sommerurlaub auf dem Land zu machen. "Im ländlichen Raum gibt es viele kleine Ferienwohnungen bis hin zum Urlaub auf dem Bauernhof mit eigenem Wohnbereich", sagte die CDU-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

sth/mer/ww (dpa, afp, rtr, epd, kna)