1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

++Ticker Nizza: Viele ringen mit dem Tod++

15. Juli 2016

Nach dem Blutbad in Nizza steht Frankreich unter Schock. Mindestens 84 Menschen starben. Nach Angaben von Präsident Hollande sind 50 Verletzte in Lebensgefahr. Die Chronologie der Ereignisse in unserem Liveticker:

Nizza Polizei
Bild: picture-alliance/dpa/O.Anrigo

Sie seien "zwischen Leben und Tod", sagte Hollande nach einem Besuch in einem Krankenhaus in Nizza. Der Anschlag am Nationalfeiertag habe sich gegen Frankreich gerichtet. "Warum der 14. Juli? Weil er das Fest der Freiheit ist", so Hollande.

Das Bezirksamt von Berlin-Charlottenburg bestätigte inzwischen den Tod von zwei Schülern und einer Lehrerin beim Attentat von Nizza. "Wir sind zutiefst bestürzt", erklärte Bezirksbürgermeister Reinhard Naumann.

Am Abend zuvor war ein 31 Jahre alter Mann französisch-tunesischer Abstammung nach dem Feuerwerk zum französischen Nationalfeiertag mit einem großen Lastwagen durch eine Menschenmenge gerast. Er fuhr im Zick-Zack und überfuhr so besonders viele Menschen. Zudem gab er mehrere Schüsse aus einer Pistole ab, bevor er nach einer Fahrt von fast zwei Kilometern von Polizisten erschossen wurde. Bei dem Anschlag starben mindestens 84 Menschen, darunter auch Kinder. Zudem gibt es Hunderte Verletzte.

Merkel: "Ein Tag der großen Trauer"

00:25

This browser does not support the video element.

17.56: Nach dem Anschlag in Nizza wird die Polizei in Köln das Großfeuerwerk Kölner Lichter am Samstag mit zusätzlichen Beamten schützen. Außerdem sollen massive
Straßen-Sperren gegen LKW's errichtet werden.

17.32: Mit einer Schweigeminute hat der UN-Sicherheitsrat der Opfer des Anschlags von Nizza gedacht. Bei dem Treffen ging es eigentlich um die Lage im Irak. Frankreichs UN-Botschafter François Delattre sagte, "wir sind im Schockzustand".

17.11: Beim Anschlag von Nizza sind auch zehn Kinder und Jugendliche getötet worden. Das sagte der Pariser Staatsanwalt François Molins. Insgesamt habe es 84 Tote und mehr als 200 Verletzte gegeben.

16.07: UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat den Anschlag scharf verurteilt. Den Angehörigen der Opfer sowie den Franzosen und ihrer Regierung sprach Ban sein Mitgefühl aus. Er hoffe, dass diejenigen, die für dieses Massaker verantwortlich seien, schnell identifiziert und zur Rechenschaft gezogen würden.

15.01: Nach dem Anschlag wies Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) auf die Terrorgefahr auch in Deutschland hin. "Auch Deutschland steht im Fokus solcher islamistischer Terrorakte", sagte de Maizière in Berlin. Die Ereignisse belegten, dass Europa ein "gemeinsamer Gefahrenraum für den internationalen Terrorismus" sei. De Maizière versicherte: "Die Sicherheitsbehörden in Deutschland tun alles in ihrer Macht Stehende, um Anschläge in Deutschland zu verhindern." Die Bundespolizei habe im grenznahen Raum, an Bahnhöfen und Flughäfen die Kntrollen verstärkt. Nun seien Vorsicht und Achtsamkeit gefragt, aber keine Einschüchterung oder Angst.

14:53 Uhr: Wie schon der Zentralrat der Muslime und der Papst zeigt sich auch der Zentralrat der Juden in Deutschland schockiert. "Wir dürfen nicht zulassen, dass die Angst vor dem Terror unser Leben bestimmt", sagte der Zentralrats-Präsident Josef Schuster. Es sei nur wenige Tage her, dass Frankreich als Gastgeber der Fußball-Europameisterschaft Besucher aus aller Welt empfangen habe. "Diese Herzlichkeit und Offenheit dürfen wir auch jetzt nicht aufgeben."

14:26 Uhr: In den sozialen Netzwerken drücken viele Nutzer ihre Bestürzung und Trauer über die Anschläge aus:

14:18 Uhr: Italiens Regierungschef Matteo Renzi hat Frankreich nach dem Anschlag von Nizza Unterstützung zugesagt. "Die Franzosen nicht allein zu lassen, ist eine Verpflichtung Italiens und der gesamten internationalen Gemeinschaft.», erklärte der Ministerpräsident. "Es bleibt ein Gefühl von Schmerz und von Wut, wenn man die Bilder aus Frankreich sieht."

14:12 Uhr: Die Radfahrer der Tour de France nehmen dennoch die 13. Etappe in Angriff. Vor dem Start hatten einige ihr Beileid ausgedrückt. "Meine Gedanken sind bei den Betroffenen des schrecklichen Terrorangriffs in Nizza", schrieb der britische Gesamtführende Christopher Froome. Auch Lance Armstrong meldete sich aus den USA zu Wort.

14:05 Uhr: Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller reagiert mit Bestürzung auf den Terrorakt von Nizza. "Wir verurteilen diese mörderische Tat auf das Schärfste. Diese Tat ist ein Angriff auf unsere Art zu leben, auf unsere Freiheit, unsere Werte und auf unsere Demokratie", betonte der SPD-Politiker. Die Meldung über mögliche Berliner Opfer kommentierte er mit den Worten: "Wir hoffen alle, dass sich dies nicht bestätigt." Auch Bundesinnenminister Thomas de Maiziere äußert "große Sorge", dass unter den Opfern auch Deutsche sein könnten. Das sagt er in Berlin in einer Stellungnahme zu dem Anschlag.

13:55 Uhr: Die neue britische Premierministerin Theresa May hat nach dem Anschlag von Nizza zum verstärkten internationalen Kampf gegen Terrorismus aufgerufen. "Wenn das - wie wir befürchten - ein Terroranschlag war, dann müssen wir unsere Anstrengungen verdoppeln, um diese brutalen Mörder zu besiegen, die unsere Lebensweise zerstören wollen."

13:49 Uhr: Auch Papst Franziskus erklärte seine Solidarität mit den Opfern von Nizza. In einem Schreiben an den Erzbischof von Nizza schreibt der Pontifex: "Während Frankreich seinen Nationalfeiertag beging, hat in Nizza blinde Gewalt erneut das Land getroffen."

13:38 Uhr: Popstar Rihanna sagt wegen des Anschlags ein in Paris geplantes Konzert ab. "Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Familien", schrieb die Sängerin auf Instagram. Auch das Nizza-Jazz-Festival findet nicht statt.

13:25 Uhr: Der Attentäter von Nizza ist nach Angaben aus Polizeikreisen bisher nicht als Islamist aufgefallen. Er war der Polizei aber wegen anderer Vergehen bekannt, vor allem wegen Gewalttaten. Als Täter wurde ein Franko-Tunesier mit Wohnsitz in Nizza identifiziert. Die Papiere des 31-jährigen Mohamed Lahouaiej-Bouhlel wurden in dem Lkw gefunden.

13:20 Uhr: Das Auswärtige Amt ruft Frankreich-Reisende zu verstärkter Umsicht auf. Die Reisehinweise des Außenministeriums wurden entsprechend aktualisiert. "Es wird dringend geraten, den Anweisungen der französischen Sicherheitskräfte Folge zu leisten", heißt es in den Reisehinweisen. Reisende sollten sich zur Lageentwicklung über die Medien informiert halten. Hingewiesen wurde für Nizza auch auf die Aufforderung der dortigen Behörden, möglichst vorerst zu Hause zu bleiben.

13:15 Uhr: Der Rat der Muslime in Frankreich hat den Anschlag in Nizza mit mindestens 84 Toten als "widerlich" verurteilt. Er habe das Land an dem Tag getroffen, an dem Frankreich seine Werte von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit gefeiert habe, teilte die Organisation mit.

13:10 Uhr: Eine erfreuliche Nachricht in aller Trauer um die Opfer des Attentats: Ein Elternpaar, das in der Panik beim Anschlag den Kinderwagen mit seinem Baby verloren hatte, hat ihren acht Monate alten Sohn Dank einer Suchmeldung bei Facebook wiedergefunden. Eine junge Frau hatte den Kleinen im Anschlagschaos entdeckt und mit zu sich nach Hause genommen. Anschließend ging sie ins Internet, fand auf Facebook rasch das Foto des Jungen und nahm Kontakt zu den Eltern auf.

12:50 Uhr: Der französische Präsident François Hollande ist in Nizza eingetroffen. Er will unter anderem die Präfektur und ein Krankenhaus besuchen. Geplant sind Begegnungen mit Sicherheits- und Rettungskräften. Auch Premierminister Manuel Valls und Innenminister Bernard Cazeneuve halten sich in Nizza auf.

12:40 Uhr: Ein Lehrer der Paula-Fürst-Schule in Berlin-Charlottenburg bestätigt, dass zwei Schülerinnen und eine Lehrerin nach dem Attentat von Nizza vermisst würden. Die Schule habe schon in der Nacht in Frankreich eine Vermisstenanzeige aufgegeben. Seit Anfang der Woche hätten sich 28 Schülerinnen und Schüler auf Kursfahrt in Nizza befunden, sagte Ilse Rudnick von der Berliner Schulaufsicht. Insgesamt hatten sich Klassen von sechs Berliner Schulen in Nizza aufgehalten. Fünf Schulen gaben Entwarnung.

12:15 Uhr: Die Berliner Senatsverwaltung widerspricht Meldungen, nach denen drei Deutsche aus Berlin bei den Attentaten in Nizza getötet worden sind. Das sei "Spekulation", sagte eine Sprecherin. Sie bestätigte jedoch, dass drei Deutsche in Nizza vermisst würden. Ihr Schicksal sei unklar. Nach Angaben des Senats befanden sich zum Zeitpunkt des Anschlags Schüler aus acht Berliner Schulen in Nizza.

12:05 Uhr: Ein am Brandenburger Tor in Berlin geplantes deutsch-französisches Fest ist abgesagt. Die französische Botschaft in Berlin teilt mit, die Feierlichkeiten fänden angesichts der vielen Opfer nicht mehr statt. Vor der Botschaft am Pariser Platz legen Menschen Blumen nieder, die Flaggen Frankreichs und der EU auf dem Gebäude wehen auf Halbmast.

Frankreichs Präsident Francois Hollande (M.) und Premierminister Manuel Valls (l.) in NizzaBild: Reuters/E. Gaillard

11:55 Uhr: Das Kinderkrankenhaus Lanval in Nizza hat nach dem Attentat mehr als 50 Kinder behandelt. Zwei Kinder seien inzwischen verstorben, teilte eine Sprecherin des Krankenhauses mit. Weitere Kinder schwebten noch in Lebensgefahr.

11:25 Uhr: Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) verurteilt den Terroranschlag von Nizza "aufs Schärfste". Er ruft alle Gemeinden und Moscheen auf, zum Freitagsgebet für die Toten, Verletzten, deren Familien und Angehörigen zu beten. "Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit sind unsere Werte", erklärt der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek. "Wir sind tief erschüttert über diesen feigen und perfiden Anschlag."

11:20 Uhr: Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) spricht Frankreich die Solidarität des Bundestages aus. "Wir alle stehen heute unter dem Eindruck der furchtbaren Bilder des gestrigen Abends, die uns fassungslos und auch wütend machen angesichts des blinden Hasses, der erneut so viele unschuldige Menschen in den Tod gerissen hat", heißt es in einem Kondolenzschreiben von Lammert an den Präsidenten der französischen Nationalversammlung, Claude Bartolone.

Für das Europaparlament kondoliert Parlamentspräsident Martin Schulz via Twitter:

11:10 Uhr: Auch Italien verschärft seine Kontrollen an der Grenze zu Frankreich. An den drei Grenzübergängen in der Nähe von Nizza sowie an der Bahnstation in Ventimiglia seien die Maßnahmen verstärkt worden, erklärt Innenminister Angelino Alfano auf Twitter.

11:00 Uhr: Die Bundespolizei teilt mit, dass nach dem Anschlag von Nizza die Grenzkontrollen zwischen Deutschland und Frankreich verschärft werden. Die Maßnahmen erfolgten "in Abstimmung mit den französischen Sicherheitsbehörden (...) lageangepasst". Kontrollen seien sowohl an Flughäfen als auch im grenzüberschreitenden Straßen- und Schienenverkehr zu erwarten.

10:55 Uhr: Die Schule in Berlin bestätigt dem RBB, dass bei dem Attentat in Nizza zwei Schüler und eine Lehrerin ums Leben gekommen sind. Das berichtet der Sender tagesschau24.

10:50 Uhr: Um nach dem Anschlag von Nizza die Polizei zu entlasten, will Frankreich Reservisten der Gendarmerie einsetzen. Das teilt Premierminister Manuel Valls nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts mit. Die Gendarmerie gehört zwar zum Militär, übernimmt aber Polizeiaufgaben und untersteht deshalb auch dem Innenministerium.

10:45 Uhr: Nach der Sitzung des nationalen Sicherheitsrats ruft Frankreichs Staatschef François Hollande eine dreitägige Staatstrauer aus. Sie beginne am Samstag und dauere bis Montag, gibt Premierminister Manuel Valls bekannt. An öffentlichen Gebäuden sollen die Fahnen schon ab Freitag auf Halbmast gehängt werden.

10:25 Uhr: Der Attentäter von Nizza ist Medienberichten zufolge identifiziert. Wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Polizeikreise berichtet, soll es sich um einen 31 Jahre alten Franzosen tunesischer Herkunft handeln, der in Nizza gewohnt hat. Seine Papiere seien in dem Lastwagen gefunden worden, mit dem er in die feiernde Menschenmenge gerast war.

10:20 Uhr: Das Auswärtige Amt schließt nicht aus, dass auch Deutsche unter den Opfern von Nizza sind. "Ein Konsularteam des Generalkonsulats Marseille ist auf dem Weg nach Nizza, um vor Ort die Lage weiter aufzuklären und gegebenenfalls betroffenen Deutschen Hilfe und Beistand zu leisten", erklärte eine Sprecherin. Das Krisenreaktionszentrum in Berlin, die Botschaft in Paris und das Generalkonsulat in Marseille stünden in engstem Kontakt mit den zuständigen französischen Stellen. Alle Beteiligten arbeiteten mit Hochdruck daran, Gewissheit über mögliche deutsche Betroffene zu bekommen.

10:10 Uhr: Im Pariser Elysée-Palast tagt der französische Sicherheitsrat. Präsident Francois Hollande, Premierminister Manuel Valls, Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian und der Generalstabschef Pierre de Villiers sind anwesend. Innenminister Bernard Cazeneuve, der wegen des Attentats bereits nach Nizza gereist ist, wird per Videokonferenz zugeschaltet, berichtet "Le Figaro".

10.06 Uhr: Trotz des Anschlags wird die 13. Etappe der Tour de France wie geplant gestartet. Um 10.05 ging der Ire Sam Bennett vom deutschen Team Bora-Argon 18 als erster Fahrer in das 37,5 km lange Einzelzeitfahren von Bourg-Saint-Andéol zur Caverne du Pont-d'Arc. Aus Respekt vor den Todesopfern verzichtet jedoch die Werbekarawane, die jede Etappe begleitet, auf das sonst übliche lautstarke Einstimmen der Fans an der Strecke. Bei der Siegerehrung ist zudem eine Schweigeminute geplant.

10:00 Uhr: Der Sender RBB berichtet, dass bei dem Attentat in Nizza möglicherweise auch zwei Schülerinnen und eine Lehrerin einer Berliner Schule ums Leben gekommen sind. Sie gehörten zu einer Klasse, die sich auf einer Abi-Fahrt in Südfrankreich befunden habe. Eine Bestätigung für diese Informationen liegen nicht vor. Der RBB beruft sich auf nicht näher bezeichnete eigene Informationen.

haz/ww/kle (afp, dpa, rbb, rtr, ap)

Den nächsten Abschnitt Top-Thema überspringen

Top-Thema

Den nächsten Abschnitt Weitere Themen überspringen