Loch in Straße verschluckt Bus und Passanten
14. Januar 2020Es sind spektakuläre Bilder, die einen ungläubig stutzen lassen: Ein Bus, fast komplett verschwunden in einem Erdloch - nur das Heck schaut noch heraus. Die Bilder können nicht darüber hinwegtäuschen, welch tragische Geschichte sich an dieser Stelle ereignet hat. Bei dem Unglück in der Millionenstadt Xining im Nordwesten Chinas sind mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen; vier Menschen werden noch vermisst, die Behörden sprechen zudem von 16 Verletzten.
Der Krater hatte sich plötzlich vor einem Krankenhaus geöffnet und einen vorbeifahrenden Bus sowie mehrere Passanten verschluckt. Der chinesische Fernsehsender CCTV und die Nachrichtenagentur China News Service veröffentlichten Videoaufnahmen. Darauf war zu sehen, wie an einer Bushaltestelle vor dem Krankenhaus Panik ausbrach. Menschen versuchten zu flüchten, als die Straße vor ihnen plötzlich einbrach. Der Bus stürzte fast vertikal in das Erdloch.
Baumängel als Ursache?
Auch mehrere Passanten verschwanden in dem Erdloch, darunter offenbar auch ein Kind. In dem Krater ereignete sich den Videobildern zufolge eine Explosion. Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete von sechs Todesopfern und vier Vermissten. 16 Menschen wurden laut CCTV verletzt, ihr Zustand sei jedoch "stabil".
Die Ursache des Unglücks war zunächst unklar. Ähnliche Unfälle gibt es in China aber immer wieder. Im vergangenen Februar waren in der südchinesischen Stadt Foshan zehn Menschen ums Leben gekommen, nachdem eine achtspurige Straße auf einer Fläche von der Größe zweier Basketballfelder zusammengebrochen war. 2013 kamen in der südlichen Metropole Shenzhen fünf Menschen ums Leben, als sich in einem Industriegebiet plötzlich ein zehn Meter breiter Krater öffnete. Häufig sind Baumängel Ursache solcher Unglücke. Um Chinas wirtschaftlichen Aufschwung am Laufen zu halten wurden in den vergangenen zwei Jahrzehnten im ganzen Land Straßen, Tunnel und Brücken in Rekordzeit gebaut.
bru/djo (dpa,afp)