Logo geändert: Elon Musk hat Twitter zu X umbenannt
24. Juli 2023Das Online-Netzwerk Twitter hat offiziell sein Logo geändert. Am Montagvormittag ersetzte ein schwarzes X den blauen Twitter-Vogel. Zunächst waren nur kleine Schritte sichtbar: Beim offiziellen Profil von Twitter wurden der Name und das Logo zu einem X geändert, zudem wurde der Buchstabe auf die Firmenzentrale in San Francisco projiziert.
Elon Musk hatte zuvor angedeutet, den geplanten Umbau von Twitter zu beschleunigen. "Wir werden bald Adieu zur Marke Twitter sagen und Schritt für Schritt auch zu allen Vögeln", erklärte er am Samstagabend. Das Twitter-Logo bestand bislang aus einem blauen Vogel auf weißem Grund.
Mit einer Umbenennung hat Musk eine mehr als 15 Jahre alte Marke mit weltweiter Bekanntheit und hohem Erkennungswert fallengelassen. Der Name des 2006 gegründeten Unternehmens ist eine Anspielung auf das Gezwitscher von Vögeln. Laut der Design-Website Creative Bloq verwendet Twitter das Vogel-Branding bereits seit seinen Anfängen, als das Unternehmen ein Aktiensymbol in Form eines hellblauen Vogels für 15 Dollar kaufte.
Vorbild an chinesischer App WeChat
Musk hatte Twitter im vergangenen Oktober für rund 44 Milliarden Dollar gekauft und hatte bereits die Muttergesellschaft von Twitter in X Corporation umbenannt. Zuvor hatte der Unternehmer gesagt, dass seine Übernahme des Social-Media-Giganten "ein Beschleuniger für die Schaffung von X, die App für alles" sei. Die Website x.com leitet seit Sonntag zu Twitter um. Das funktioniert auch, wenn man zur Website-Adresse einzelne Profilnamen hinzufügt - und könnte der erste Schritt sein, um von twitter.com zu x.com umzuziehen.
Musk hatte schon früher immer wieder mal behauptet, er wolle Twitter zu einer Plattform mit dem Namen X ausbauen, einer Super-App mit allen möglichen Funktionen nach dem Vorbild etwa von WeChat in China. Bis auf die Gewährung von Lizenzen für Geldtransfers in drei US-Bundesstaaten wurden jedoch kaum Schritte in diese Richtung bekannt.
Neue App soll unbegrenzte Interaktivität ermöglichen
Eine solche App könnte weiterhin als Social-Media-Plattform fungieren und auch Messaging und mobile Zahlungen umfassen. "Angetrieben von KI wird X uns auf eine Weise verbinden, die wir uns gerade erst vorstellen können", twitterte Twitter-Chefin Linda Yaccarino am Sonntag. Yaccarino, eine Werbevertriebsleiterin bei NBCUniversal, die Musk letzten Monat abgeworben hat, um Twitter-CEO zu werden, sagte, dass die Social-Media-Plattform an der Schwelle zur Erweiterung ihrer Möglichkeiten stehe. "X ist der zukünftige Zustand unbegrenzter Interaktivität - mit Schwerpunkt auf Audio, Video, Messaging, Zahlungen - und schafft einen globalen Marktplatz für Ideen, Waren, Dienstleistungen und Möglichkeiten", twitterte Yaccarino.
Musk räumte Anfang des Monats ein, dass sich die Werbeeinnahmen von Twitter seit der Übernahme halbiert haben. Dabei sind die Anzeigenerlöse traditionell die zentrale Geldquelle des Dienstes. Einige große Werbekunden verließen den Dienst, weil sie unter Musk ein negativeres Umfeld für ihre Marken befürchten. Er setzt derweil stärker auf das Abo-Geschäft. Twitter hat schätzungsweise 200 Millionen tägliche aktive Nutzer.
mws/as (afp, dpa, rtr)