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London besiegelt Beitritt zu Freihandelsabkommen CPTPP

16. Juli 2023

Handelsministerin Kemi Badenoch unterzeichnete in Neuseeland das entsprechende Protokoll. Damit wird Großbritannien bald das erste und bislang einzige europäische Mitglied der transpazifischen Handelscommunity sein.

Gruppenbild der Ministerin und ihren Amtskollegen
Die britische Handelsministerin Kemi Badenoch im Kreis von CPTPP-Kollegen nach der Unterzeichnung in Auckland in Neuseeland. Dessen Premierminister Chris Hipkins hält das Beitrittsprotokoll in seinen Händen.Bild: Lucy Craymer/REUTERS

Großbritannien hat den Beitritt zum transpazifischen Freihandelsabkommen CPTPP besiegelt. Handelsministerin Kemi Badenoch unterzeichnete das Beitrittsprotokoll bei einem Besuch in Auckland in Neuseeland. Großbritannien wird damit das erste neue und das erste europäische Mitglied des Comprehensive and Progressive Agreement for Trans-Pacific Partnership seit der Gründung 2018.

Keine Zölle mehr für Autos und Whisky

Der Freihandelszone gehören bisher Australien, Kanada, Chile, Mexiko, Japan, Brunei, Malaysia, Neuseeland, Peru, Singapur und Vietnam an. Nach Angaben der britischen Regierung wird das Bündnis nach dem britischen Beitritt mehr als 500 Millionen Menschen und 15 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung umfassen.

Der Hafen von Vancouver in Kanada - das Bündnis CPTPP wird nach Londons Beitritt 15 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung stellen Bild: Bayne Stanley/ZUMAPRESS.com/picture alliance

Bevor der Beitritt Großbritanniens voraussichtlich in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres in Kraft treten kann, muss das Parlament in London noch zustimmen. Für zahlreiche in Großbritannien hergestellte Waren sollen beim Export in die CPTPP-Länder dann keine Zölle mehr fällig werden - etwa für Autos, Schokolade und Whisky.

Ausgleich für Nachteile durch Brexit? 

CPTPP ist das größte Handelsabkommen, dem Großbritannien nach dem EU-Austritt beitritt. Die Brexit-Befürworter hatten in den vergangenen Jahren wiederholt erklärt, London könne außerhalb der EU einfacher Freihandelsabkommen mit schneller wachsenden Staaten abschließen. Aus Sicht von Kritikern können die daraus entstehenden Vorteile jedoch nur schwerlich die durch den Brexit entstandenen wirtschaftlichen Nachteile ausgleichen.

Die CPTPP-Gründungszeremonie am 8 März 2018 in der chilenischen Hauptstadt Santiago Bild: Jorge Villegas/Xinhua/picture alliance

Das CPTPP-Abkommen war zustande gekommen, nachdem sich die USA 2017 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump aus dem transpazifischen Freihandelsabkommen TPP zurückgezogen hatten. Die elf verbliebenen Mitglieder verhandelten daraufhin neu über das Abkommen und unterzeichneten schließlich im März 2018 in Chile eine reduzierte Variante mit dem Namen CPTPP. Es gilt als wirtschaftliches Gegengewicht zu Chinas wachsendem Einfluss in der Region, obwohl auch Peking mittlerweile eine Aufnahme beantragt hat. Großbritannien hatte seit Februar 2021 über den Beitritt verhandelt.

sti/fab (afp, rtr)

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