London folgt USA bei Handgepäck-Regeln
21. März 2017Flugreisende aus bestimmten Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas dürfen bei Direkt-Flügen nach Großbritannien und in die USA künftig keine Laptops und andere große elektronische Geräte mehr ins Handgepäck nehmen. Die Regierung in London folgt mit ihrem Verbot nur wenige Stunden nach einer entsprechenden Anweisung der US-Behörden.
Diese begründen das Verbot mit dem Risiko von Anschlägen: Erkenntnisse der Geheimdienste deuteten darauf hin, dass Extremisten versuchen könnten, Sprengsätze in derartigen Geräten an Bord zu schmuggeln, sagte ein Regierungsvertreter in Washington. In London heißt es, die Sicherheit von britischen Staatsbürgern habe oberste Priorität. "Deutschland plant derzeit nichts Vergleichbares", sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums.
Das Handy bleibt außen vor
Die Verbote beziehen sich auf Geräte, die größer sind als Handys - also etwa Laptops, Tablet-Computer, E-Book-Reader, Spielekonsolen und Kameras. Solche Geräte müssen künftig beim Check-in mit dem Gepäck abgegeben werden. Mobiltelefone dürfen weiter mit an Bord genommen werden, ebenso dringend benötigtes medizinisches Gerät.
Die US-Maßnahme gilt unter anderem für stark frequentierte Drehkreuze wie der Atatürk-Flughafen in Istanbul, die Flughäfen von Doha, Abu Dhabi und Dubai am Persischen Golf, der Mohammed-V-Flughafen in Casablanca und der Flughafen von Kairo. Betroffen sind die Fluglinien Qatar Airways, Emirates, Etihad, Turkish Airlines, Saudi Airlines, Royal Air Maroc, EgyptAir, Kuwait Airways und Royal Jordanian.
Nun geht es rasch
Den neun betroffenen Fluggesellschaften sei von Dienstagfrüh an 96 Stunden Zeit gegeben worden, das Verbot umzusetzen, sagte ein US-Regierungsvertreter. Die Luftfahrtgesellschaft Turkish Airlines und EgyptAir bestätigten eine entsprechende Anordnung der Transportsicherheitsbehörde (TSA) und des Heimatschutzministeriums.
In der Nacht hatten bereits die Fluglinien Saudi Airlines und Royal Jordanian die neuen Bestimmungen über den Kurzbotschaftendienst Twitter bekannt gegeben. Die Mitteilungen wurden später gelöscht. Es gab Spekulationen, die Information sei zu früh öffentlich gemacht worden.
rb/as/qu (afp, dpa)