1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Londoner Börse auf 3-Wochen-Tief

18. April 2017

Die überraschende Ankündigung von Neuwahlen zum britischen Parlament hat die Börse in London am Dienstag ins Minus getrieben. Das britische Pfund reagiert mit Schwankungen.

London Stock Exchange
Bild: picture-alliance/dpa

Bei wechselhaftem Handel verlor der Londoner Aktienindex FTSE 100 bis zum Mittag 1,3 Prozent und erreichte sein Tagestief mit 7.236 Punkten. Das ist der tiefste Stand der Börse seit drei Wochen. Zuvor hatte Premierministerin Theresa May angekündigt, sie strebe Neuwahlen für den 8. Juni an. Oppositionsführer Jeremy Corbyn sagte, die Labour-Partei unterstütze die Forderung nach Neuwahlen an diesem Datum.

Das britische Pfund, das zuvor wegen Spekulationen über den Inhalt der Äußerungen Mays unter Druck geraten war, erholte sich später wieder. Nach der Ansprache kehrte die Währung auf ihr Ausgangsniveau zurück. Zuletzt war ein Pfund 1,2575 US-Dollar wert, nachdem es zuvor bis auf 1,2516 Dollar gefallen war.

"Mehr Unsicherheit"

Die Neuwahlen erhöhten die politische Unsicherheit, urteilte Neil Wilson, Experte vom Broker ETX Capital. Skeptisch äußerte sich in Berlin auch Marcel Fratzscher, der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Er gehe davon aus, dass die Neuwahlen zu einer signifikanten Verzögerung der Brexit-Verhandlungen führen und die britische Position gegenüber der Europäischen Union schwächen werden: "Ich sehe die Entscheidung Mays als eine politische, um interne Konkurrenten aus dem Weg zu räumen", so der Ökonom. "Die Neuwahlen werden auch ökonomisch zu mehr Unsicherheit führen und somit die Wirtschaft schwächen."

Dagegen sagte Simon Derrick von der Bank of New York Mellon in London zu der Ankündigung: "Wenigstens für den Moment wird das nicht als besonders negativ eingeschätzt." Regulär sollte erst wieder im Jahr 2020 gewählt werden. Umfragen lassen derzeit vermuten, dass die regierenden Konservativen ihre Mehrheit im Parlament ausbauen können. Auch die Londoner Wettbüros sehen die Konservative Partei von Theresa May klar in der Favoritenrolle.

ar/hg (rtr, dpa)

 

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen