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Kriminalität

Weitere Festnahmen nach Londoner Leichenfund

4. November 2019

Die vietnamesische Polizei hat acht Verdächtige festgenommen, die in Zusammenhang mit dem Londoner Leichenfund stehen sollen. Offenbar gehörten sie einem Schleuserring an, der in Vietnam und Großbritannien operiert.

Leichen im LKW-Container gefunden
In einem Kühllaster bei Essex wurden 39 Leichen gefunden.Bild: Picture-alliance/empics/K. O'Connor

Nach dem Fund von 39 Leichen in einem Kühllaster nahe London Ende Oktober hat die vietnamesische Polizei acht Verdächtige in der Provinz Nghe An festgenommen. Nach Angaben staatlicher Medien sollen sie Teil eines Schleuserrings sein und Vietnamesen illegal nach Großbritannien befördert haben.

Bereits am Freitag waren zwei Personen in der Provinz Ha Tinh festgenommen worden. 28 Familien haben in beiden Provinzen Angehörige als vermisst gemeldet. Die vietnamesischen Behörden entnahmen Blutproben der Familienangehörigen einiger Vermisster. Nun soll deren DNA mit der der Toten abgeglichen werden.

"Ernste menschliche Tragödie"

Der vietnamesische Premierminister Nguyen Xuan Phuc veranlasste die Reise eines Regierungsvertreters zusammen mit einer Delegation nach Großbritannien. Er soll die Untersuchungen unterstützen und bei der Identifizierung der Leichen helfen.

Die britische Polizei hatte erst spekuliert, dass es sich bei den 39 Toten - 31 Männer und 8 Frauen - um illegal eingeschleuste Migranten aus China handelt. Am Freitag erklärte der stellvertretende Polizeichef dann, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit vietnamesische Staatsbürger sind

Auch in Irland kam es zu einer Verhaftung. Sicherheitskräfte vollstreckten einen europäischen Haftbefehl gegen einen 23-Jährigen. Ihm werden Totschlag in 39 Fällen sowie Menschenhandel und Einwanderungsvergehen vorgeworfen. Auch forderte die britische Polizei zwei aus Nordirland stammende Brüder auf, sich den Behörden zu stellen. Sie werden werden ebenfalls wegen Totschlags und Menschenhandels gesucht. Der Fahrer des Kühllasters wurde bereits wegen Totschlags in 39 Fällen, Beteiligung an Menschenhandel, Beihilfe zur illegalen Einwanderung sowie Geldwäsche angeklagt.

jp/gri (dpa, ap)

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