Ein riesiges aufblasbares Schwein schwebte über dem Victoria and Albert, als das Museum die Ausstellung zur legendären Prog-Rock-Band ankündigte. Es wird die erste internationale Retrospektive von Pink Floyd.
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Die Ausstellung "The Pink Floyd Exhibition - Their Mortal Remains" wird vom 13. Mai bis zum 1. Oktober 2017 im Londoner Victoria and Albert Museum zu sehen sein. Gut ein halbes Jahr bevor die "sterblichen Überreste" der Band dort zu begutachten sind, beginnt bereits der Ticketverkauf. Die Veranstalter erwarten eine große Resonanz beim Publikum - ähnlich der David-Bowie-Ausstellung, die im Jahr 2012 Rekorde brach: Sie war die am schnellsten ausverkaufte Ausstellung in der Geschichte des Victoria and Albert Museums. Das renommierte Ausstellungshaus verspricht eine innovative und beispiellose Reise für alle Sinne - sie soll den Besucher in die außergewöhnlichen Welten Pink Floyds versetzen.
Die Pink-Floyd-Schau wird mehr als 350 Artefakte aus 50 Jahren Band-Geschichte zeigen - unter anderem Instrumente, Kulissen, psychodelische Drucke, Konzertaufnahmen und Objekte der bahnbrechenden Alben-Cover. In Anlehnung an das Albumcover "Animals" schwebte zur Bekanntgeben der Ausstellung ein aufblasbares Schwein über dem Victoria and Albert Museum.
Laut Nick Mason, dem Schlagzeuger der Band, soll die Ausstellung weit mehr als nur eine Zusammenstellung der Bandgeschichte sein. Mason, Gilmour und Waters, die drei noch lebenden Bandmitglieder, konnten für eine Mitwirkung an der Ausstellung gewonnen werden. Die Galerien des Museums werden mit modernster Technik in die psychodelische Untergrund-Szene der 60er Jahre verwandelt. "Ich denke, wir werden Dinge tun, die hoffentlich vorher noch nie gesehen oder gehört wurden", so Mason.
1965 gründeten Roger "Syd" Barrett, Nick Mason, Roger Waters und Rick Wright zusammen Pink Floyd. Gitarrist Barrett verließ die Band bereits 1968 wieder und wurde ersetzt durch David Gilmour. Barrett und Wright verstarben 2006 und 2008. Die Band verkaufte mehr als 250 Millionen Alben, darunter die Klassiker "The Dark Side of the Moon", "Wish You Were Here" und "The Wall".
Mehr als "The Wall": die Geschichte von Pink Floyd
Ihr Album "The Wall" war das meistverkaufte Doppelalbum der Welt. Nun bringt Roger Waters, Gründungsmitglied von Pink Floyd, die bewegte Bandgeschichte in die Kinos.
Bild: AFP/Getty Images/J. Mabromata
Die Geschichte von Pink Floyd
Der britische Musiker George Roger Waters war einer der Mitbegründer von Pink Floyd. Er prägte die 1965 gegründete Rockgruppe nachhaltig – vor allem, nachdem Frontmann und Songschreiber Syd Barrett aufgrund psychischer Probleme und wegen Drogenkonsums die Band 1968 verlassen hatte.
Bild: AFP/Getty Images/J. Mabromata
Studienfreunde machen Rock
Beim Architekturstudium in London lernte Waters 1964 Nick Mason und Rick Wright kennen. Sie gründeten die Coverband "Sigma 6", nannten sich später "The Tea-Set". 1965 kam Syd Barrett dazu und gab der Band den Namen "The Pink Floyd Sound", benannt nach den Blues-Musikern Pink Anderson und Floyd Council. Das Foto zeigt (v. l. n. r.) Waters (22), Mason (22), Barrett (21) und Wright (21) 1967.
Bild: picture-alliance/dpa
Neuer Stil ab 1970
Barrett hatte den Psychedelic Rock der frühen Jahre geprägt. Sein Nachfolger David Gilmour und Roger Waters verschoben den Stil dann zusehends in Richtung Progressive und Space Rock mit Einflüssen aus Blues, Jazz und klassischer sowie neuer Musik. Spätestens ab 1973 (Foto) wurde Waters zum Bandleader. Bis zu seinem Ausstieg 1985 schrieb er viele der Songtexte für die Band.
Bild: Evening Standard/Getty Images
Aufstieg zum Weltruhm
Maßgeblichen Anteil hatte Waters am Konzeptalbum "The Dark Side of the Moon" (1973). Die Platte mit Kompositionen aller vier Mitglieder ist das erfolgreichste Album der Band. Von 2006 bis 2008 reiste Waters mit der "Dark Side of the Moon World Tour" um den Globus. Das Foto zeigt das berühmte Laser-Prisma des Covers.
Bild: cc by LightwaveIntl sa 3.0
Autobiografisch: "The Wall"
Auch das Konzept und die Bühnenshow des Albums "The Wall" (1979) stammt von Waters. Es erzählt von der Vereinsamung eines Rocksängers, der durch die Mutter vereinnahmt wird und den Verlust des Vaters nicht verkraftet. Es trägt stark autobiografische Züge: Waters‘ Vater starb im Zweiten Weltkrieg. Das meistverkaufte Doppelalbum der Welt gilt als das letzte große Werk der Band.
Bild: O. Andersen/AFP/Getty Images
Mauern zwischen den Bandmitgliedern
Bei der Arbeit an dem Album kam es zu den ersten großen Differenzen zwischen den Bandmitgliedern. Richard Wright verließ Pink Floyd nach "The Wall". Roger Waters verfügt über die Rechte an dem Konzeptalbum. Von 2010 bis 2013 tourte er damit um die Welt. Das Foto stammt von einem Auftritt im Berliner Olympiastadion im September 2013.
Bild: O. Andersen/AFP/Getty Images
Die Mauer an der Mauer
Das bekannteste Konzert fand aber am 21.07.1990 statt: nach dem Fall der Berliner Mauer, am Potsdamer Platz. Historisch: Bis heute ist es das einzige Konzert, das gleichzeitig in zwei Staaten stattgefunden hat. Waters konnte unter anderem Van Morrison, Bryan Adams, The Hooters, Cyndi Lauper, Sinéad O’Connor und die Scorpions für das Konzert gewinnen. Alle Künstler verzichteten auf ihre Gage.
Bild: imago/United Archives International
Roger Waters steigt aus
Bei der Produktion von "The Wall" konnten die Bandmitglieder ihre Konflikte noch in kreative Ergebnisse umgewandeln. Danach ging es stimmungsmäßig steil nach unten: Der Streit zwischen Waters und Gilmour eskalierte. 1985 stieg Waters aus und erklärte Pink Floyd für aufgelöst. Gilmour, Mason und später auch Wright wollten aber weitermachen.
Bild: Getty Images/C. Court
Die Wogen haben sich gelegt
Mittlerweile ist wieder Ruhe eingekehrt. 2010 traten Waters und Gilmour zusammen für die Rechte der Palästinenser im Westjordanland auf. Waters kritisiert die israelische Außenpolitik – das Bild zeigt, wie er die Worte "No Thought Control" auf eine Grenzmauer in Bethlehem schreibt. 2011 hatten Gilmour und Mason Gastauftritte bei Waters' Welttournee – eine Pink-Floyd-Reunion war das aber nicht.
Bild: Getty Images/AFP/M. Johanson
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ml/nf (afp/reuters/Victoria and Albert Museum/Guardian/Telegraph/bbc)