In einem engen Finale gegen die Cincinnati Bengals sichern sich die L.A. Rams den Titel in der NFL. Die favorisierten Rams siegen als zweites Team der Liga im eigenen Stadion, müssen aber bis zum Ende zittern.
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Die Los Angeles Rams haben im eigenen Stadion den 56. Super Bowl gewonnen und den ersten Titel der Cincinnati Bengals in der National Football League (NFL) verhindert. Vor 70.048 Zuschauern im hypermodernen SoFi Stadium in Los Angeles fiel die Entscheidung erst kurz vor Schluss. Als der letzte Pass der Bengals wenige Sekunden vor Spielende misslang, stand der knappe 23:20-Erfolg der Rams fest, die nach dem Vorjahressieger Tamba Bay Buccaneers nun das zweite Team sind, das im eigenen Stadion den Titel holen konnte.
Das Spiel war eng und hochklassig. Zunächst lag Los Angeles mit 13:3 vorn, doch angeführt von Quarterback Joe Burrow drehten die Bengals die Partie und gingen mit einem 20:16-Vorsprung ins letzte Viertel. Die Rams benötigten einen Touchdown, um eine Niederlage zu verhindern und schafften es bei 1:25 Minuten Restzeit auf der Uhr tatsächlich ein weiteres Mal, in die Endzone der Bengals zu gelangen. Rams-Quarterback Matthew Stafford warf einen Pass auf seinen besten Passempfänger Cooper Kupp, der nach dem Spiel auch zum besten Spieler des Spiels bestimmt wurde.
Dritte Niederlage für die Bengals
Für die Rams ist es der zweite Super Bowl in der Geschichte des Teams. Beim ersten Erfolg vor 22 Jahren war die Mannschaft noch in St. Louis zu Hause. Vor drei Jahren hatten die Rams ihr bislang letztes Finale gegen die New England Patriots um NFL-Superstar Tom Brady verloren. Der 36 Jahre alte Sean McVay ist nun der jüngste Trainer der NFL-Geschichte mit einem Super-Bowl-Sieg.
Cincinnati musste dagegen nach den beiden verlorenen Super Bowls in den Jahren 1982 und 1989, als man jeweils den San Francisco 49ers unterlag, die dritte Final-Niederlage einstecken. Das Team um Quarterback Joe Burrow hatte sich völlig überraschend für das Finale qualifiziert. Noch vor zwei Jahren war die Mannschaft aus dem US-Bundesstaat Ohio so schlecht wie kein anderes in der NFL.
Beeindruckende Halbzeit-Show
In der aufwendigen und stimmungsvollen Halftime-Show zeigten die US-Rapper Dr. Dre, Eminem, Snoop Dogg, Kendrick Lamar und Sängerin Mary J. Blige auf einer Bühne mit aufwendiger Kulisse eine beeindrucke Vorstellung. Als Überraschungsgast trat auch Rap-Superstar 50 Cent auf.
Super Bowl: Die besten Halbzeitshows
Die Halbzeitshow ist der heimliche Höhepunkt des Super Bowl. Nach The Weeknd und einem Hip-Hop-Ensemble in den Vorjahren kam 2023 der nächste große Act: Rihanna. Hier sind die spektakulärsten Acts der Vergangenheit.
Bild: Ross D. Franklin/AP/dpa
Längst überfällig: Rihanna beim Super Bowl 2023
Superstar Rihanna kehrte für die legendäre Halbzeitshow des Super Bowl auf die Bühne zurück. Die auf Barbados geborene Milliardärin hat sich zuletzt ihrem im Mai 2022 geborenen Baby und ihren erfolgreichen Kosmetik-, Unterwäsche- und Modemarken gewidmet. Wie ihr Management während der Show bekannt gab, ist Rihanna nun zum zweiten Mal schwanger.
Bild: Brendan Mcdermid/REUTERS
Neue Ära mit Michael Jackson
Die Pause zwischen den Halbzeiten des Finales der American Football-Liga NFL ist heute eine globale Marketingmöglichkeit für Musiker. Michael Jackson erkannte dieses Potenzial wohl als erster. Wo früher Blaskapellenmusik die Pausen füllten, veränderte sein Auftritt 1993 die Halbzeitshow des Super Bowls komplett und machte sie zu dem Spektakel, für das sie heute bekannt ist.
Bild: Rusty Kennedy/AP/picture alliance
Aufbruch ins neue Jahrtausend
Mehr ist mehr - unter diesem Motto stand wohl die Halbzeit-Show im Jahr 2001. Aerosmith mit Frontmann Steven Tyler (auf dem Bild links) und Britney Spears (rechts), N'Sync, Nelly, Mary J. Blige, Ben Stiller, Adam Sandler und Chris Rock waren Teil der Show. Die bunte Mischung aus Comedians, Rappern, Teenie-Stars und Popmusik kam gut an.
Bild: Gary Bogdon/Orlando Sentinel/Zuma/picture alliance
U2: Musikalisches Denkmal
2002 erinnerte die irische Band U2 an die Menschen, die bei dem Anschlag auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001 ums Leben gekommen waren. Auf einem Banner im Hintergrund wurden die Namen der Opfer eingeblendet. Am Ende des Songs "Where The Streets Have No Name" öffnete Frontsänger Bono seine Jacke mit der amerikanischen Flagge - ein Zeichen der Solidarität.
Bild: pa\afp Jeff Haynes/dpa/picture alliance
Janet, Justin und ihr "Nipplegate"
Bei der Show 2004 traten vier weitere Stars auf, doch niemand erinnert sich an etwas Anderes als den größten Skandal der jüngeren Super-Bowl-Geschichte: Beim Song "Rock Your Body" riss Justin Timberlake ein Stück von Janet Jacksons Kleidung ab und entblößte so ihre Brust. Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten. Seit dem Vorfall wird der Super Bowl mit fünf Sekunden Verzögerung ausgestrahlt.
Bild: epa Wise/dpa/picture-alliance
Purple Rain im Regen
Hoch lebe Prince! Oft als eine der besten Halbzeitshows aller Zeiten angesehen, lieferte er 2007 die Performance seines Lebens ab - unter erschwerten Bedingungen, denn während der gesamten Zeit regnete es. Als Prince zum Ende seines Auftritts "Purple Rain" sang, war das ein wirklich magischer Moment in der Geschichte des Super Bowl.
Bild: Jim Prisching/Chicago Tribune/picture alliance
Madonna im Kleopatra-Dress
Inzwischen hat sich die Halbzeitshow des Super Bowls verselbständigt - so mancher schaltet nur für die Show ein. So schauten sich 114 Millionen US-Zuschauer Madonnas Auftritt im Jahr 2012 an - das waren fast drei Millionen mehr als beim Spiel. Die "Queen of Pop" - diesmal als Kleopatra verkleidet - wurde von LMFAO, Nicki Minaj und Cee Lo Green begleitet.
Bild: Larry W. Smith/epa/dpa/picture alliance
Startschwierigkeiten beim Jubiläum
Nicht immer zündet die Show in der Halbzeit. Coldplay jedenfalls gelang 2016 der große Auftritt nicht. Erst Bruno Mars und Beyoncé brachten Schwung auf die Bühne - und das ausgerechnet zur 50. Jubiläumsrunde. Coldplays Auftritt blieb als etwas piefig in Erinnerung.
Bild: Tannen Maury/epa/dpa/picture alliance
Lady Gaga versus Donald Trump
Lady Gaga - in ein futuristisches Cowgirl-Kleid gewandet - startete ihre Performance auf dem Dach des Stadions, sprang vom Sims und wurde auf die Bühne herabgelassen. Sie stimmte "This Land Is Your Land" von Woody Guthrie an, die heimliche Nationalhymne der Vereinigten Staaten. Es ist die Zeit der Trump-Präsidentschaft, und ihr Auftritt wird als subtiler Protest interpretiert.
Bild: Kevin Dietsch/UPI/Newscom/picture alliance
Latina-Power
Für die Halbzeit-Show 2020, kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie, taten sich Shakira und Jennifer Lopez zusammen. Besonders rührend: der Gastauftritt von J.Los Tochter, die ihre Songs "Let's Get Loud" und den Springsteen-Klassiker "Born In The USA" mitsang.
Bild: Patrick Semansky/AP/picture alliance
Alles anders: The Weeknd
Aufgrund der Corona-Pandemie musste Abel Tesfaye alias "The Weeknd" 2021 unter strengen Sicherheitsauflagen, Abstandsregeln und vor Pappfiguren als Publikum auftreten. Für die Super Bowl-Show wurde er, wie alle anderen Künstler, nicht bezahlt. Stattdessen investierte er sogar sieben Millionen Dollar seines privaten Vermögens, um seine Show so zu gestalten, wie er sie sich vorstellte.
Bild: Ashley Landis/AP/picture alliance
2022 im Zeichen von Rap und Hip-Hop
Die Rap-Legende Eminem (im Bild) setzte 2022 auf dem Super Bowl ein Zeichen gegen Rassismus. Nach seinem Hit "Lose Yourself" ging er, wie einst der NFL-Spieler Colin Kaepernick, auf die Knie - eine Geste gegen Polizeigewalt gegenüber Schwarzen. Neben ihm standen Dr. Dre, Kendrick Lamar, Mary J. Blige und der im selben Jahr wegen sexuellen Missbrauchs verklagte Snoop Dogg auf der Bühne.