Der US-Künstler erlangte durch seine "LOVE"-Skulpturen internationale Berühmtheit. Jetzt ist er im Alter von 89 Jahren in seinem Haus in Maine/USA gestorben. Seine "Liebes-Botschaften" findet man noch in aller Welt.
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Robert Indianas Pop Art und seine "LOVE"-Buchstaben
Der US-Künstler Robert Indiana wurde in den 1960er Jahren mit seinen "LOVE"-Skulpturen weltbekannt. Wir zeigen einige seiner Arbeiten.
Bild: Imago/R. Wölk
Legendärer Eigenbrötler
Robert Indiana verbrachte die letzten vier Jahrzehnte seines Lebens weitgehend allein. Hier ist er in der Küche seines viktorianischen Anwesens auf Vinalhaven zu sehen. Das Haus auf der dem US-Bundesstaat Maine vorgelagerten Insel wurde ihm 1978 von einem Mäzen geschenkt.
Bild: picture-alliance/dpa/P. Wellenbach
"LOVE" around the world
Jeder kennt diesen Schriftzug, doch kaum jemand kennt Robert Indiana. "LOVE" war zunächst eine Auftragsarbeit für eine Weihnachtskarte des Museum of Modern Art in New York. 1966 wurde es zu Indianas künstlerischem Thema. Da die Urheberrechte an der Schrift beim Museum of Modern Art lagen, konnte über Jahrzehnte jeder ungestraft Indianas ikonischen Schriftzug adaptieren oder kopieren.
Bild: picture-alliance/dpa/A. Endermann
"LOVE" in Indiana
Robert Indiana wurde am 13. September 1928 in New Castle im US-Bundesstaat Indiana geboren. Sein Geburtsname lautet Robert Clark. Im Jahr 1959 benannte er sich nach dem Bundesstaat im Mittleren Westen der USA. Diese LOVE-Skulptur wurde Robert Indiana zu Ehren vor dem Indiana Museum of Art errichtet.
Bild: picture-alliance/Photoshot
"LOVE" Park in Philadelphia
Die John F. Kennedy Plaza in Philadelphia ist heute besser bekannt unter dem Namen "LOVE Park". Den beliebten Platz im Zentrum der Millionenstadt in Pennsylvania schmückt seit 1976 eine von Indianas LOVE-Skulpturen.
Bild: picture-alliance/Newscom/A. Jenny
"LOVE" in Berlin
"Imperial LOVE" ist eine der vielen Skulpturen aus der LOVE-Reihe von Robert Indiana. Hier befestigen Arbeiter die Skulptur vor dem Berliner Museum "Hamburger Bahnhof".
Bild: picture-alliance/dpa/G. Fischer
"LOVE" in Sankt Petersburg
2016 war die LOVE-Skulptur Teil einer Ausstellung im russischen Sankt Petersburg. Sie fand anlässlich des 50. Geburtstags der Skulptur im Marmorpalast des Russischen Museums statt.
Ein rot-gelber AMOR-Schriftzug von Indiana schmückte auch schon die italienische Modehauptstadt Mailand. Die Skulptur stand mitten im Zentrum, an der Piazza della Scala, vor der Galleria Vittorio Emanuele II.
Bild: Getty Images/V. Zunino Celotto
"AHAVA" in Jerusalem
Die Skulptur mit dem Titel "AHAVA", hebräisch für Liebe, entstand im Jahr 1977 und steht im Skulpturengarten des Israel Museum in Jerusalem. Museum und Skulptur thronen auf einem Hügel über der Stadt, wo die Einheimischen gerne Drachen steigen lassen.
Bild: picture-alliance/dpa/epa/J. Hollander
"LOVE" in Köln
2006 wurde Indianas Bild "LOVE", eine der ersten Arbeiten aus der Reihe, im Rahmen der Kunstschau "Das achte Feld" im Kölner Museum Ludwig ausgestellt. Es hängt vor einer Tapete aus dem Jahr 1988 mit dem Schriftzug "AIDS", die ebenfalls im Pop Art-Stil gehalten ist.
Bild: picture-alliance/dpa/O. Berg
"HOPE" zu Ehren Obamas
Im Jahr 2008, als Barack Obama als US-Präsident kandidierte, schuf Indiana die Skulptur mit dem Titel "HOPE" im Stil seiner LOVE-Arbeit - zu Ehren des Kandidaten und als Zeichen für die Hoffnung auf Wandel. Der Schriftzug wurde groß vermarktet und brachte Obama mehr als eine Million US-Dollar für seine Kampagne ein. "Ich wollte ihm helfen", sagte Indiana zu der Aktion.
Bild: picture-alliance/dpa/AP/J. Page
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Wie die "New York Times" in Berufung auf seinen Anwalt berichtete, starb Robert Indiana am vergangenen Samstag (19. Mai) an Lungenversagen in seinem viktorianischen Anwesen auf der Insel Vinalhaven. Indiana wurde 1928 im gleichnamigen Bundesstaat geboren und studierte unter anderem in Chicago und Edinburgh.
Von 1954 an lebte er in New York, wo er tief in die Pop Art-Szene um Andy Warhol eintauchte. Internationale Berühmtheit erlangte Indiana in den 1960er Jahren durch seine großen Skulpturen, die aus den aufeinandergestapelten Buchstaben des Wortes "LOVE" (Liebe) bestehen und weltweit in verschiedenen Großstädten zu sehen sind.
Unterschätztes Gesamtkunstwerk
Neben den berühmten "LOVE"-Schriftzügen hat Indiana auch zahlreiche andere Kunstwerke geschaffen, darunter ein Porträt von Jimmy Carter und eine Skulptur mit dem Titel "HOPE" zu Ehren Barack Obamas. Dan Mills, Direktor des Bates College Kunstmuseums in Lewiston, sagte dazu: "Er wurde vielleicht oft als Eintagsfliege gesehen, weil 'LOVE' so dermaßen ikonisch und einflussreich in der Popkultur wurde. Im Guten wie im Schlechten überschattete es einige seiner anderen Arbeiten."
Erst 2013, also Jahrzehnten nach seinem größten Erfolg, wurde Indianas Kunst in einer großen Ausstellung im Whitney Museum of American Art in New York gewürdigt. Indianas knapper Kommentar dazu lautete: "Das hat aber gedauert."
1978 war Indiana von New York in das Anwesen auf Vinalhaven gezogen, das ihm ein Mäzen gekauft hatte. Vinalhaven war schon damals eine Künstlerkolonie, die Indiana regelmäßig besuchte. Der Legende nach zog er dorthin, weil er von der New Yorker Kunstszene enttäuscht war - laut eigener Aussage schlicht und ergreifend, weil sein Mietvertrag in der Bowery ausgelaufen war.
Legendärer Eigenbrötler
Indiana war zu Lebzeiten als Einsiedler bekannt: Einmal versetzte er Barack Obama im Weißen Haus, ein anderes Mal ließ er ein TV-Team des US-Senders NBC tagelang in der Nähe seines Hauses warten, bevor er die Reporter endlich zum Interview hinein bat. 2014 enttäuschte er Fans, als er nicht zum von ihm inspirierten internationalen "HOPE"-Tag erschien, obwohl er es versprochen hatte.
Eine am Tag vor seinem Tod eingereichte Klage könnte laut US-Nachrichtenagentur Associated Press ein Hinweis darauf sein, dass der ohnehin zurückgezogen lebende Künstler bewusst von seinen Pflegekräften isoliert wurde. Sein Anwalt James Brannan lehnte jeden Kommentar dazu ab.