Syrische Regierungstruppen haben sogenannte "Fassbomben" aus Helikoptern auf einen Gemüsemarkt und ein Krankenhaus in der nördlichen Metropole Aleppo abgeworfen. Dabei wurden mindestens 25 Menschen getötet, unter ihnen zwei Frauen und vier Kinder, wie die Syrischen Menschenrechtsbeobachter in London mitteilten. Die Opferzahl des Angriffs auf das Rebellenviertel Tark al-Bab (Artikelbild) werde vermutlich noch steigen, hieß es.

Sprengstofffässer mit Nägeln gefüllt

Bei den "Fassbomben" handelt es sich um Fässer, die mit Sprengstoff und Nägeln gefüllt sind und aus Hubschraubern abgeworfen werden. Sie entfalten eine breite Streuwirkung und töten deshalb immer wieder viele Zivilisten. Menschrechtler haben den Einsatz der Bomben scharf verurteilt. Die Truppen des syrischen Machthabers Baschar al-Assad setzen sie neuerdings zunehmend in den von den Rebellen kontrollierten Teilen Aleppos ein.

Aleppo befindet sich seit zwei Wochen unter verstärktem Beschuss der Regierungstruppen. Laut der Beobachtungsstelle wurden dabei bereits mehr als 400 Menschen getötet. Die Armee versucht offenbar vor der geplanten Friedenskonferenz in der Schweiz Boden zu gewinnen, um ihre Verhandlungsposition zu stärken. Die Viertel des einstigen Wirtschaftszentrums Aleppo sind seit Monaten aufgeteilt zwischen Regierung und Rebellen.

pg/nis (dpa, afp, rtr)