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Lufthansa schrumpft stärker als geplant

21. September 2020

Die Corona-Krise hat die Fluglinie härter getroffen als befürchtet. Das bedeutet: Noch mehr Jobs fallen weg. Und ein Riese wird dauerhaft eingemottet.

Geparkter Airbus A380 von Lufthansa  in Teruel / Spanien
Bild: ATC Pilot/Sebastian Thoma

Die Lufthansa verschärft ihren Sparkurs. Eine größere Zahl an Flugzeugen als zuvor geplant werde stillgelegt, teilte das Unternehmen mit. Grund sei die deutlich langsamere Erholung des Luftverkehrs, der durch die Corona-Pandemie einbrach. Mindestens 150 Flugzeuge der ursprünglich 760 Jets umfassenden Konzernflotte bleiben auf Dauer am Boden. Das trifft auch das größte Verkehrsflugzeug der Welt: Die A380 wird eingemottet, sofern der Hersteller Airbus die Maschinen nicht zurücknimmt.

Außerdem plant Vorstandschef Carsten Spohr einen noch größeren Stellenabbau, um die Kosten zu senken. Die Zahl der wegfallenden Vollzeitjobs werde die bislang angekündigten 22.000 übersteigen, hieß es ohne genauere Angaben. Durch Vereinbarungen mit den Gewerkschaften solle die Zahl der betriebsbedingten Kündigungen begrenzt werden.

Ein Lufthansa-Airbus A380 am Frankfurter Flughafen nach der vorerst letzten Landung im März (Archivbild)Bild: Silas Stein/dpa/picture-alliance

Komplexe Einreisebeschränkungen

Im Zuge der Corona-Krise kam der Flugverkehr zwischenzeitlich fast zum Erliegen. Der Interkontinentalverkehr setzte nur auf sehr niedrigem Niveau wieder ein. Aktuell leiden die Konzern-Marken Lufthansa, Eurowings, Swiss, Austrian und Brussels unter den komplexen Einreisebeschränkungen der verschiedenen Staaten. Einzig die Frachtflüge bringen noch Geld ein.

Nur massive Staatshilfen aus den vier Heimatländern in Höhe von insgesamt neun Milliarden Euro konnten den Kollaps des hochverschuldeten MDax-Konzerns verhindern. In jedem Monat verliere das Unternehmen 500 Millionen Euro liquide Mittel, erklärte der Vorstand. Diese Zahl soll bis zum Winter auf 400 Millionen Euro sinken, unter anderem durch den Verzicht auf angemietete Büroflächen.

Von den gut 138.000 Mitarbeitern, die der Konzern weltweit zum Jahreswechsel hatte, sind nach jüngsten Angaben noch rund 128.000 an Bord. Vor allem im Ausland gingen Beschäftigte, während es in Deutschland für große Teile der Belegschaft noch keine Übereinkunft mit den Gewerkschaften gibt.

jj/gri (dpa, afp, rtr)

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