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Lufthansa startet neue Billiglinie

20. September 2012

Die Lufthansa setzt ihre Pläne für eine interne Billigfluglinie um. Basis ist die Tochter Germanwings, die von Köln aus die Direktverkehre organisieren soll. Ein neues Logistikzentrum entsteht in Frankfurt.

Lufthansa Maschine (Foto: Getty)
Lufthansa MaschineBild: Getty Images

Die Lufthansa will mit einer neuen Billigfluglinie im harten Wettbewerb mit Ryanair oder Easyjet wieder die Oberhand gewinnen. In der neuen Gesellschaft mit Sitz in Köln sollen künftig die innerdeutschen und europäischen Verbindungen außerhalb der Drehkreuze Frankfurt und München mit der Tochter Germanwings zusammengeführt werden. Auch die Maschinen der Tochter Eurowings sollten im Auftrag der neuen Linie fliegen. Ab Januar sollen rund 90 Flugzeuge die betroffenen Verbindungen in Deutschland und Europa bedienen. Im ersten Jahr erwartet Lufthansa dafür mehr als 18 Millionen Passagiere.

Von der Zusammenführung erhofft sich die Kranich-Airline "erhebliche Effizienzpotenziale", wie Vorstandschef Christoph Franz erklärte. Ziel sei es, die betroffenen Verbindungen "unter dem Dach einer Gesellschaft wieder profitabel zu fliegen". Den Kunden solle weiterhin ein dichtes Streckennetz auch außerhalb der Drehkreuze geboten werden. Den Mitarbeitern sagte Franz eine "Perspektive auf sichere Arbeitsplätze" zu.

Gewerkschaften wehren sich

Mit der neuen Billiglinie ist ein Streit mit den Gewerkschaften vorprogrammiert. Sie wehren sich gegen ein deutlich niedrigeres Tarifniveau im Vergleich zur Lufthansa-Passage. Die Entgelte für die rund 2000 Flugbegleiter sind nach den Streiks auch inoffizielles Thema der Schlichtungsgespräche mit der Kabinengewerkschaft Ufo.

Nach Einschätzung der Gewerkschaft liegen die Gehälter der Flugbegleiter der Tochter Germanwings bereits rund 40 Prozent unter Lufthansa-Niveau. Rund 1200 der 18.000 Stewards und Stewardessen der Lufthansa müssten demnach in die neue Gesellschaft wechseln. Das Unternehmen hatte aber zugesichert, dass sie Angestellte der Lufthansa bleiben könnten.

Airline baut neues Logistikzentrum

Neuer Aufsichtsratsvorsitzender der Lufthansa soll der ehemalige Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber werden. Dies habe der zuständige Nominierungsausschuss dem Aufsichtsrat empfohlen, erklärte das Unternehmen. Mayrhuber solle auf der Hauptversammlung 2013 Jürgen Weber ablösen, der altersbedingt nicht zur Wiederwahl antrete.

Der Aufsichtsrat gab zudem grünes Licht für den Bau eines neuen Logistikzentrums in Frankfurt am Main. Der Nachfolgebau des mehr als 30 Jahre alten Lufthansa Cargo Centers solle im Jahr 2018 in Betrieb genommen werden, erklärte die Airline. Frankfurt bleibe trotz des Nachtflugverbots das zentrale Drehkreuz für das Frachtgeschäft des Konzerns, betonte Vorstandschef Franz.

Lo/wen (reuters, afp, dpa)