1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Germanwings-Streik über Silvester

27. Dezember 2019

Die Gewerkschaft UFO hatte schon vor Weihnachten damit gedroht - jetzt macht sie Ernst. Mitten in der Ferienzeit sollen die Flugbegleiter der Lufthansa-Tochter Germanwings für drei Tage in den Ausstand gehen.

Deutschland Treffen von Eurowings und Flugbegleitern bringt keine Annäherung
Bild: Reuters/W. Rattay

Die Kabinengewerkschaft UFO hat die Flugbegleiter der Lufthansa-Tochter Germanwings zu einem dreitägigen Streik ab dem kommenden Montag aufgerufen. Der Ausstand werde bis einschließlich Neujahr dauern, teilte die Gewerkschaft in Frankfurt mittels einer Video-Botschaft mit. Gestreikt werden soll den Angaben zufolge vom 30. Dezember 0.00 Uhr bis zum 1. Januar um 24.00 Uhr. Weitere Streiks bei der Lufthansagruppe werde man frühestens nach dem 2. Januar verkünden, sagte UFO-Vize Daniel Flohr.

Festgefahrene Positionen

Die Tochter Germanwings ist noch mit etwa 30 Flugzeugen für die Marke Eurowings unterwegs, soll aber perspektivisch mit dem Eurowings-Flugbetrieb verschmolzen werden. Das Management gebe den Mitarbeitern keine klare Perspektive für die Zukunft ihres Flugbetriebs, erklärte Flohr. Diese Perspektivlosigkeit zeige sich auch in den Tarifthemen am Verhandlungstisch. Die Gewerkschaft hatte ihren Mitgliedern mitgeteilt, dass es über die Weihnachtsfeiertage weitere Versuche der Schlichter für kurzfristige Lösungen gegeben habe. Auch an diesem Freitag wurde dem Vernehmen nach noch intensiv telefoniert, die Versuche sind aber wohl erfolglos geblieben.

Viele Flugbegleiter sind Mitglied in der Gewerkschaft UFOBild: picture-alliance/dpa/M. Balk

Ein Lufthansa-Sprecher hatte noch am Donnerstag erklärt, dass die Lufthansa konstruktiv nach vorne schauen wolle. Man sei an einer großen Schlichtung interessiert. "Streiks sind aus unserer Sicht keine Lösung", sagte er. Die Lufthansa schaue nun auf die vorgeschlagenen Schlichtungstermine im Januar, ergänzte der Sprecher.

Nicht der erste Streik

In dem Konflikt hat es bereits einen Warnstreik bei vier Lufthansa-Töchtern sowie einen zweitägigen Streik bei der Kerngesellschaft Lufthansa gegeben. Hier waren im November rund 1500 Flüge mit rund 200.000 betroffenen Passagieren ausgefallen.

Beim Streik im November mussten über 1500 Flüge annulliert werdenBild: picture-alliance/dpa/M. Balk

Beide Seiten betonen immer wieder, eine möglichst umfassende Einigung mit einer Vielzahl tariflicher Themen anzustreben. Auf Grundzüge hatte man sich bereits im November bilateral geeinigt, war dann aber im gegenseitigen Misstrauen doch nicht zueinander gekommen. In der Zwischenzeit wurde Lufthansas Personalvorständin Bettina Volkens abberufen, die für einen moderateren Kurs mit der UFO stand.

Die Gewerkschaft verlangt unter anderem eine Rücknahme von Kündigungen und Klagen gegen frühere und aktuelle Vorstandsmitglieder sowie eine Aufarbeitung des heftigen Konflikts der vergangenen Monate.

as/wa (dpa, rtr, afp)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen