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Lufthansa warnt vor schrumpfenden Flugplänen

13. Oktober 2024

Wegen hoher Gebühren und Steuern ist Fliegen in der Bundesrepublik besonders teuer. Die Lufthansa-Führung befürchtet negative Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Menschenleere Schalter im Terminal 2 des Hamburger Flughafens
Weniger Flüge, weniger Check-Ins: menschenleere Abfertigungsschalter im Terminal 2 des Hamburger FlughafensBild: Marcus Brandt/picture alliance/dpa

Der Vorstandsvorsitzende der Lufthansa Group, Carsten Spohr, hat angesichts hoher Flughafengebühren vor einer weiteren Ausdünnung der Flugpläne in Deutschland gewarnt. "Ich mache mir große Sorgen um die Anbindung unseres Wirtschaftsstandorts", sagte Spohr der Zeitung Bild am Sonntag. "Die extrem gestiegenen staatlichen Kosten im Luftverkehr führen zu einem weiter schrumpfenden Angebot. Immer mehr Airlines meiden deutsche Flughäfen oder streichen wichtige Verbindungen", stellte er fest.

"Für die nächsten Jahre sind bereits weitere nationale Alleingänge beschlossen - zum Beispiel eine Beimischungsquote für E-Fuels", kritisierte Spohr. Diese gebe es jedoch noch gar nicht in ausreichender Menge, betonte der Lufthansa-Chef. Durch die Beimischung des synthetischen Kraftstoffs zum Kerosin soll der klimaschädliche CO2-Ausstoß der Flugzeuge verringert werden.

Macht sich Sorgen: Lufthansa-Chef Carsten Spohr (57)Bild: Lando Hass/picture alliance/dpa

Flughafen Hamburg trifft es hart

Die Lufthansa-Tochter Eurowings hatte diese Woche eine Reduzierung ihres Flugangebots für das kommende Jahr verkündet. Die Fluggesellschaft verwies insbesondere auf "stark gestiegene Standortkosten" am Flughafen Hamburg. Deshalb werde die Airline "in einem ersten Schritt über 1000 Flüge von und nach Hamburg aus dem Programm nehmen und an andere Standorte verlagern". Wegen der stetig steigenden Infrastrukturkosten in Deutschland prüfe Eurowings auch weitere Streckeneinstellungen an anderen Flughäfen - "zu Gunsten eines Flugangebots in anderen EU-Ländern", erklärte das Unternehmen.

Blick über das Gelände: der "Hamburg Airport Helmut Schmidt" im Stadtteil FuhlsbüttelBild: Christian Charisius/picture alliance/dpa

Die irische Airline Ryanair hatte bereits zuvor angekündigt, ihr Angebot in Hamburg um 60 Prozent zu reduzieren. Zur Begründung wurde ebenfalls auf steigende Steuern und Gebühren verwiesen. In Berlin will Ryanair das Angebot um 20 Prozent zurückfahren. Der Billigflieger forderte den deutschen Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) und die Bundesregierung auf, Kosten zu senken und "das marode deutsche Luftverkehrssystem zu reparieren". Zunächst müsse die Luftverkehrssteuer abgeschafft werden, verlangte Ryanair.

wa/haz (afp, rtr, dpa)

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