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Lufthansa will wieder durchstarten

5. April 2014

Der dreitägige Streik der Lufthansa-Piloten ging in der Nacht zu Samstag zu Ende. Die Fluggesellschaft hatte ihnen kein neues Angebot vorgelegt. Eine schnelle Lösung im Tarifstreit zeichnet sich also nicht ab.

Eine Lufthansa B747-400 beim Start in Frankfurt (Foto: picture alliance)
Bild: picture-alliance/Arco Images G

Lufthansa-Vorstandsmitglied Kay Kratky sagte in Frankfurt am Main, die Tarifofferte aus der vergangenen Woche enthalte ausreichend Substanz, über die man reden könne. Wahrscheinlich in den nächsten Tagen werde der Konzern Kontakt zur Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) aufnehmen, um zu neuen Tarifgesprächen zu kommen. Ob später ein Schlichter berufen werde, um den Konflikt zu entschärfen, sei derzeit noch nicht absehbar. "Wenn am Ende alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, ist das ein probates Mittel", sagte Kratky.

Die Gewerkschaft hatte bislang ein substanziell neues Tarif-Angebot zur Bedingung für Gespräche mit der Lufthansa-Spitze gemacht. Sie fordert für die 5400 Piloten höhere Gehälter und vor allem die Beibehaltung der betriebsinternen Frührente. Da VC während der Osterferien nicht streiken will, bleibt bis mindestens Ende April Zeit, eine Lösung am Verhandlungstisch zu finden.

Mit ihrem dreitägigen Streik hatten die Piloten den Betrieb der größten europäischen Luftlinie fast vollständig lahmgelegt. Seit Mittwoch fielen bei der Lufthansa, ihrer Tochter Germanwings und bei Lufthansa Cargo insgesamt 3800 Flüge aus, rund 425.000 Passagiere waren betroffen. Ihren wirtschaftliche Schaden beziffert die Fluglinie auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag.

Für Gesetzesänderungen

Der lange Weg ins Cockpit

01:53

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Vorstandsmitglied Kratky warnte vor einem weitreichenden Imageschaden für die Lufthansa: "Die Folgen dieses Streiks sind verheerend." Es bestehe die Gefahr, dass Reisen mit einer deutschen Airline nicht mehr als zuverlässig gelten und Kunden sich Alternativen suchten. Konzernchef Christoph Franz verlangte als Konsequenz aus dem Pilotenstreik eine Änderung der Gesetze. "Wir fordern Spielregeln und Rahmenbedingungen, nach denen sich in Zukunft Arbeitskämpfe zu richten haben", sagte Franz der Zeitung "Das Handelsblatt". Je kleiner eine streikende Gruppe, desto höher müssten die Hürden für einen Arbeitskampf sein.

Neustart minutiös vorbereitet

Der Streik der Cockpit-Besatzungen ging am Freitagabend exakt um 23.59 Uhr MESZ zu Ende. Die Airline geht davon aus, schnell wieder einen normalen Flugbetrieb herstellen zu können. Vor Beginn des Streiks waren viele Jets und Crews an die Flughäfen geschickt worden, an denen von Samstagfrüh an der Betrieb wieder losgehen soll. Einige Besatzungen mussten fernab von Deutschland etwa in den USA ausharren. Am Freitagnachmittag starteten die ersten Flüge in Asien, die am frühen Samstagmorgen in Europa eintreffen.

wl/se (dpa, afp, rtr)

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