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Flughafen in Sanaa lahmgelegt

29. März 2015

Seit Donnerstag fliegt eine Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens Luftangriffe gegen die Huthi-Rebellen im Jemen. Nun zerstörte sie die Landebahn des Hauptstadt-Flughafens. Mehrere Menschen wurden getötet.

Rauch über einem Waffendepot in Jemens Hauptstadt Sanaa (Foto: rtr)
Bild: Reuters/Hasan

Nach Angriffen in der Nacht könne die Landebahn nicht mehr genutzt werden, hieß es am Sonntag aus jemenitischen Luftverkehrskreisen. Bei Luftangriffen der arabischen Koalition auf das Hauptquartier der rebellentreuen Republikanischen Garde in Sanaa sollen nach Angaben jemenitischer Militärkreise 15 Menschen getötet worden sein. Ein Arzt im Militärkrankenhaus von Sanaa sagte, dort seien zwölf Leichen sowie 18 verletzte Soldaten eingeliefert worden.

Es geht um die Macht in der Region

Unterstützt von weiteren sunnitisch dominierten Ländern des arabischen Raums greift Saudi-Arabien seit Donnerstag Stellungen der schiitischen Huthi-Milizen an, um sie an der Festigung ihrer Macht im Jemen zu hindern und den vertriebenen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi wieder in Sanaa zu installieren. Die Huthis, die vermutlich vom Iran unterstützt werden, hatten Jemens Hauptstadt schon im September eingenommen und im Januar den Präsidenten unter Hausarrest gestellt und das Parlament aufgelöst. Hadi flüchtete inzwischen in die saudische Hauptstadt Riad.

Pakistan evakuiert sein Bürger

Angesichts der eskalierenden Lage im Jemen will nun auch Pakistan Hunderte von Landsleuten zurück nach Hause bringen. Dazu würden noch an diesem Sonntag zwei Großraumflugzeuge entsandt, sagte ein Vertreter des pakistanischen Verteidigungsministeriums. Pakistan hat sich bislang nicht festgelegt, ob es das Bündnis militärisch unterstützen wird. "Wir haben noch keine Entscheidung getroffen, ob wir an diesem Krieg teilnehmen", sagte Verteidigungsminister Khawaja Asif am Freitag im Parlament. Das Land leidet seit Jahren selbst unter Konflikten zwischen sunnitische Gruppen und der schiitischen Minderheit. Bereits am Samstag hatten die Vereinten Nationen und Saudi-Arabien Personal und Landsleute aus dem Jemen evakuiert.

Gemeinsame arabische Streitmacht

Der Konflikt im Jemen ist auch eines der beherrschenden Themen beim Gipfeltreffen der Arabischen Liga. Angesichts zunehmender Konflikte im Nahen Osten wollen die Mitgliedsstaaten eine gemeinsame Streitmacht aufbauen. Im Entwurf der Abschlusserklärung ihres Treffens im ägyptischen Scharm el Scheich heißt es, Ziel der gemeinsamen Streitkräfte sei es, wachsenden Bedrohungen der Sicherheit in der Region entgegenzutreten. Dem Dokument zufolge werden die arabischen Staaten die Aufständischen aufrufen, die jemenitische Hauptstadt Sanaa zu verlassen und ihre Waffen an die "rechtmäßigen" Behörden auszuhändigen.

cw/cr (rtr, afp)

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