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Lungenentzündung bei Clinton diagnostiziert

11. September 2016

Der Vorfall schlägt in den USA hohe Wellen: Präsidentschaftskandidatin Clinton verlässt die Gedenkfeier für die Opfer der Anschläge vom 11. September vorzeitig - was Spekulationen über ihren Gesundheitszustand anheizte.

Hillary Clinton bei 9/11-Gedenkfeier (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/B. Snyder

Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton leidet nach Angaben ihrer Ärztin Lisa Bardack unter einer Lungenentzündung - dennoch nahm sie an der Gedenkveranstaltung für die Terroranschläge vom 11. September 2001 in New York teil.

In Chelseas Wohnung

Die Erkrankung sei bereits am vergangenen Freitag diagnostiziert worden, teilte Bardack mit. Clinton habe Antibiotika erhalten, außerdem sei der 68-Jährigen zu Ruhe und einem eingeschränkten Terminplan geraten worden. Doch Clinton nahm den ärztlichen Rat wohl nicht ernst genug. Bei der Gedenkfeier sei sie "überhitzt und dehydriert" gewesen, erklärte die Ärztin weiter. Clinton hatte die Veranstaltung am Ground Zero nach rund 90 Minuten verlassen (Artikelbild, Clinton in der Mitte) und die nahegelegene Wohnung ihrer Tochter Chelsea aufgesucht.

Wenig später verließ die Politikerin das Apartment allerdings wieder, winkte lächelnd in die Kameras und betonte, sie fühle sich gut. "Es geht mir großartig, es ist ein schöner Tag in New York", sagte Clinton. In New York herrschte am Sonntag schwüles Wetter bei Temperaturen von 28 Grad Celsius.

Nach kurzer Auszeit zeigte sich Clinton wieder der ÖffentlichkeitBild: Reuters/B. Snyder

Der Vorfall bei der Gedenkfeier dürfte Wasser auf die Mühlen des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump sein. Der 70-Jährige hat im Wahlkampf wiederholt Anspielungen gemacht, dass Clinton auch aus gesundheitlichen Gründen ungeeignet für das Präsidentenamt sei - ohne dies aber in irgendeiner Form zu belegen. Beide Kandidaten haben bisher keine offiziellen Atteste über ihren Gesundheitszustand veröffentlicht.

"Exzellente" Gesundheit

Clinton hatte bereits zum Ende ihrer Amtszeit als US-Außenministerin eine Reihe gesundheitlicher Probleme. Im Zusammenhang mit einem Magen-Darm-Infekt fiel sie im Dezember 2012 in Ohnmacht. Bei dem Sturz zog sie sich eine Gehirnerschütterung zu. Eine Untersuchung brachte anschließend ein Blutgerinnsel in ihrem Kopf zum Vorschein - Clinton musste Anfang 2013 operiert werden.

2015 sah sie sich veranlasst, eine ärztliche Bescheinigung zu veröffentlichen, in der ihr eine "exzellente" Gesundheit attestiert wurde. Damals galt Clinton bereits als mögliche Anwärterin auf das Präsidentenamt.

Kurze Wahlkampfpause

Trump reagierte bisher nicht auf den Zwischenfall in New York. Beide Kandidaten hatten aus Respekt vor den knapp 3000 Opfern der Anschläge des Terrornetzwerks Al-Kaida am 9. September 2001 eine kurze Wahlkampfpause eingelegt. Die US-Präsidentschaftswahl findet am 8. November statt.

wl/wa (afp, dpa, rtr)

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