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Mönchengladbach wartet auf den Umbruch

2. Mai 2022

Borussia Mönchengladbach gewinnt gegen RB Leipzig. Einer der wenigen Höhepunkte in dieser Saison für die Fohlen-Elf. Das soll sich in der neuen Spielzeit grundlegend ändern. Dafür ist ein größerer Umbruch geplant.

Gladbacher Torjubel
Gladbacher Spieler feiern den 1:0-Führungstreffer von Angreifer Breel Embolo (l.)Bild: Ina Fassbender/AFP

Es war noch einmal ein positives Erlebnis für alle, die es gut mit Borussia Mönchengladnach meinen. Die Mannschaft von Trainer Adi Hütter holte gegen Champions-League-Aspirant RB Leipzig einen 3:1-Erfolg und konnten ihre starke Leistung ausgiebig feiern. Breel Embolo (17.) und Jonas Hofmann (45./77.) trafen für die Fohlen-Elf. Die Rote Karte für Gladbachs Verteidiger Nico Elvedi (64.) nach einer Notbremse gegen RB-Angreifer Christopher Nkunku wirkte sich nicht weiter aus. Für Leipzig erzielte Nkunku den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich.

Allerdings: Solche positiven Momente gab es in dieser Spielzeit bis zum 32. Spieltag viel zu selten. Die Gladbacher sind, nachdem sie lange Zeit mitten im Abstiegskampf steckten, im grauen Mittelfeld der Bundesliga angekommen. Viel zu wenig für einen Klub, der sogar darauf gehofft hatte, im Kampf um die Champions League ein gewichtiges Wort mitreden zu können. 

Aber Hoffnung und Realität lagen im Borussia-Park selten weiter auseinander als in dieser Spielzeit. Und neben den sportlichen Misserfolgserlebnissen verabschiedete sich mitten in der Saison auch noch Sportdirektor Max Eberl, der Erfolgsmanager der vergangenen Jahre, der nach eigenen Angaben dringend eine Pause vom dauerhaften Druck der Öffentlichkeit benötigte.

Fanszene ist verärgert

Die Fanszene ist nach dieser Saison aufgebracht, die Unterstützung für das eigene Team wird von einigen Fangruppen verweigert. Erneut hissten die Ultras gegen Leipzig ein Banner, auf dem sie ihrem Ärger Luft machten: "Kampflos, willenlos, charakterlos – hoffentlich werden wir die Söldner unter euch bald los!", war darauf zu lesen. Diese Saison zieht sich wie ein Kaugummi für alle Beteiligten, auch weil nach dieser Spielzeit ein Umbruch vorgenommen werden soll. Durch die Pandemie sind die Gladbacher mit "nur" rund 14 Millionen Euro Verlust recht gut gekommen, aus finanziellen Gründen müssten sie wohl keinen der teuren Spieler verkaufen.

Die Zukunft von Gladbachs Doppel-Torschützen Jonas Hofmann ist ungeklärtBild: Ina Fassbender/AFP

"Dass wir wahrscheinlich den einen oder anderen Profi abgegeben werden, hängt mit anderen Gründen zusammen", sagt Mönchengladbachs Geschäftsführer Stephan Schippers. "Nach zwei Jahren ohne große Veränderungen sehen wir die Notwendigkeit, im Kader das eine oder andere zu ändern. Dazu gehört, dass wir uns wieder stärker mit jungen Spielern beschäftigen, allerdings nicht nur." 

Neustart mit jungen Spielern

Neu-Sportdirektor Roland Virkus hat die Aufgabe, diese neue Elf zu formen, zu der Abwehrchef Matthias Ginter nicht mehr zählen wird. Der 28 Jahre alte Nationalspieler wird wohl zu seinem alten Klub SC Freiburg zurückkehren. Auch die Zukunft von Offensivstratege Jonas Hofmann (29) ist derzeit noch offen. Und es gibt einige Spieler mehr, mit denen die Borussia im Gespräch ist. Denn eines ist klar: Mit dem wohl sechst-teuersten Kader der Liga ist der Ertrag alles andere als zufriedenstellend. "Zum einen wollen wir etwas verändern im Kader und in der Struktur der Mannschaft, wir wollen neue Reize setzen. Und dann gibt es ja die Spielerseite selbst", sagt Schippers. "Unser Ziel für die nächste Saison ist die Einstelligkeit." Wenn die Saison doch nur endlich zu Ende wäre.