Mit Jagen, Hetzen oder Hüten hat er nichts am Hut. Der Mops ist einfach nur drollig, weich und faltig - und zurzeit schwer angesagt in Deutschland. Ein Düsseldorfer Museum widmet dem Schoßhund nun sogar eine Ausstellung.
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Der Mops als harter Hund
Speckröllchen, platte Nase, treuer Blick - der Mops hat sich ins Herz vieler Herrchen und Frauchen geschmust. Er ist ein Modehund und sehr beliebt unter deutschen Hundefreunden. Warum eigentlich?
Bild: Horst Kolberg, Neuss
Garantiert stubenrein
Das Hetjens-Museum in Düsseldorf rollt dem kleinen Herzensbrecher den roten Teppich aus. Gezeigt wird der Mops als harter Hund - in Meissner Porzellan. 60 Variationen des Mops' bevölkern die Vitrinen und Regale. "Garantiert stubenrein" heißt die Schau, die am 24. Februar 2018 ihre Pforten öffnet.
Bild: Horst Kolberg, Neuss
Der Mops ist Kult
Der speckige Kleinsthund ist derzeit ziemlich beliebt. Das lässt sich schon an der Vielzahl konkurrierender Mops-Züchter ablesen. Er hatte aber auch schon in der Vergangenheit seine Fans. Im 18. Jahrhundert gab es einen geheimen Mops-Orden freimaurerischer Prägung. Den Mitgliedern diente ein Mops aus Porzellan als Symbolfigur. Kein Zweifel: Der Mops ist Kult!
Bild: picture-alliance
Auf eine Tasse Kaffee
In das Hosenbein seines Herrchens verbeißt sich ein Mops bei einem Internationalen Mopstreffen in Berlin. Aber das Bild täuscht: Auf seiner Website schreibt einer der unzähligen "Clubs für den Mops" über die Wachhund-Eigenschaften des Schoßhundes: "Ein Mops verbellt einen fremden Eindringling vielleicht kurz, lädt ihn dann jedoch sehr schnell zu einer Tasse Kaffee ein."
Bild: picture-alliance/dpa/S. Pilick
Der Kunst-Mops
"Frau Poldi" heißt dieser Mops. Selbstbewusst posiert er auf der Kunstmesse Düsseldorf vor dem Kunstwerk "Zülpicher" von Julian Khol. Der Mops gehört einer Galeristin und ist regelmäßig auf Kunstmessen anzutreffen. Ein echter Kunst-Mops. Auch berühmte Künstler wie Andy Warhol setzten auf den kleinen Herzensbrecher, sogar als Kunstmotiv.
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Streetworker auf vier Pfoten
Mops Arnold betrachtet sein Bild in der Zeitung. Dazu trägt er die blaue Dienstkleidung der Berliner Bahnhofsmission, für die er als Streetworker im Einsatz ist. Privat ist er einfach nur Mops: Ein junger Hund mit lustigen Ohren und großen braunen Kulleraugen.
Bild: picture-alliance/dpa/S. Kembowski
Faltige Vorfahren
Ursprünglich kommt der Mops aus China und ist ein Nachfahre des chinesischen Shar-Pei (Bild). Tierschützer halten den Mops für überzüchtet. Fragwürdige Zuchtmethoden belasten die Tiere mit Arthrose, Atemnot oder Hirnhautentzündungen. Die Folge: Viele Tiere müssen ihr Leben lang leiden.
Bild: picture-alliance
Treuer Begleiter
Erst im 18. Jahrhundert gelangte der Mops von China nach Europa. Hier fand er als Schoßhündchen adliger Damen Verbreitung. Und es war ein Mops, der in der Schlacht um Belgrad im Jahre 1717 im Kampf gegen die osmanischen Truppen sein Herrchen verloren haben und allein zum Schloss Winnental zurückgelaufen sein soll. Aus Dankbarkeit errichtete Herzog Karl Alexander seinem Mops ein Denkmal.
Bild: picture-alliance/dpa/L.Mirgeler
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Im Hetjens-Museum, dem Deutschen Keramikmuseum, dreht sich dieser Tage alles um den Mops. In Porzellan gegossen blickt er aus zahlreichen Schaukästen, er blinzelt von Anhängern für Armbändchen, die auf voluminösen Reifröcken der Damen des Rokoko ruhen. "Garantiert stubenrein" ist der Titel der Ausstellung, die vom 24. Februar bis zum 3. Juni in Düsseldorf zu sehen ist.
Der Mops kommt ursprünglich aus China, wo er vor 2000 Jahren gezüchtet wurde. "Das Tier war zunächst dem Kaiser vorbehalten, bis einige Vierbeiner aus der Verbotenen Stadt entführt wurden", berichtet Valentina Meissner, Sprecherin der Stadt Düsseldorf. Über Holland und England kam der Mops im 18. Jahrhundert nach Europa. Hier wurde er zum treuen Begleiter der höfischen Damen. "In jüngster Zeit erlebt der Mops eine Renaissance", so Meissner. "Die Liste seiner Liebhaber scheint endlos."
Auch Andy Warhol mochte Möpse
Tatsächlich gehört der Mops zu den zehn beliebtesten Hunderassen weltweit. Aber auch in Kunst, Literatur und Musik hat der Mops seine Spuren hinterlassen. Pop-Art-Künstler Andy Warhol etwa ließ sich mit einem ablichten. Im deutschen Sprachraum kennt jedes Schulkind "Ottos Mops", ein Gedicht des des österreichischen Lyrikers Ernst Jandl. "Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos", dichtete Deutschlands beliebtester Fersehunterhalter Loriot alias Victor von Bülow, und: "Möpse sind mit Hunden nicht zu vergleichen. Sie vereinigen die Vorzüge von Kindern, Katzen, Fröschen und Mäusen."
In der schwäbischen Kleinstadt Winnenden wurde dem Mops im 18. Jahrhundert sogar ein Denkmal erbaut. Der in Stein gehauene Hund des Herzogs Karl Alexander soll einer Legende nach während der Schlacht um Belgrad im Jahre 1717 im Kampf gegen die osmanischen Truppen sein Herrchen verloren haben und allein zum Schloss Winnental zurückgelaufen sein. Als Dank dafür erhielt die treue Seele nach seinem Tod ein eigenes Grabmal.