Zika-Infektion in den USA durch Mückenstich?
21. Juli 2016Eine mögliche Zika-Übertragung durch Mücken in den USA hat Präsident Barack Obama auf den Plan gerufen. Er telefonierte mit Rick Scott, dem Gouverneur des Bundesstaates Florida, dessen Gesundheitsbehörde vor zwei Tagen über einen möglichen Zika-Fall informiert hatte.
Es wird vermutet, dass das Virus nicht aus einem Zika-Verbreitungsgebiet im Ausland mitgebracht, sondern direkt in dem südöstlichen US-Staat durch eine Mücke weitergegeben wurde. Betroffen ist eine Frau, die im County Miamy-Dade lebt. Sollte sich die Annahme bestätigen, wäre dies laut Weißem Haus die erste Zika-Infektion durch einen Mückenstich auf dem US-Festland. Auch in Europa ist ein solcher Fall bisher noch nicht bekannt.
Stammgebiet von Aedes aegypti
Obama bot Scott die Unterstützung der Bundesbehörden bei genaueren Analysen und der Mückenbekämpfung in Florida an. Dort und in weiteren südlichen Bundesstaaten wie Louisiana und Texas ist die Mücke Aedes aegypti heimisch, die das Virus überträgt. Das dadurch ausgelöste Zika-Fieber verläuft bei gesunden Menschen oft mit milden Grippesymptomen. Eine Infizierung von Schwangeren kann allerdings zu schweren Fehlbildungen beim ungeborenen Kind führen.
Auch durch Sexualkontakte ist Zika übertragbar. Im Mai war der erste Fall in Deutschland bekannt geworden. Dabei ging es um ein Paar, das ungeschützten Geschlechtsverkehr hatte. Der Mann war Anfang April in Puerto Rico und hatte sich dort mit Zika angesteckt. Nach seiner Rückkehr übertrug er das Virus auf seine Partnerin, die daraufhin ebenfalls erkrankte.
In den meisten Fällen von sexueller Übertragung haben bisher mit Zika infizierte Männer den Erreger weitergegeben. Mitte Juli meldete die US-Gesundheitsbehörde CDC allerdings den ersten derartigen Fall, bei dem das Virus von einer Frau auf einen Mann überging.
jj/fab (dpa, afp)