1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
KriminalitätDeutschland

Oktoberfest in München öffnet wieder nach Bombendrohung

Veröffentlicht 1. Oktober 2025Zuletzt aktualisiert 1. Oktober 2025

Zwei Tote, Sprengfallen in einem brennenden Haus und eine Drohung gegen das größte Volksfest der Welt beschäftigen die Ermittler in München weiterhin. Dennoch wurde das Volksfest am Abend wieder geöffnet.

Ein Polizeifahrzeug und Menschengruppen stehen vor dem Geländes, auf dem das Oktoberfest in München stattfindet. Im Hintergrund ist ein Riesenrad und eine Kirche zu sehen.
Vorerst ohne Besucher - das Münchner OktoberfestBild: Christof Rührmaier/dpa/picture alliance

Das nach einer Sprengstoffdrohung geschlossene Münchner Oktoberfest wurde am Abend um 17.30 Uhr wieder geöffnet. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter sagte in einem bei Instagram veröffentlichten Video, die Polizei habe ihn informiert, dass eine Fortführung der Wiesn unbedenklich sei. Deshalb werde das Festgelände auf der Theresienwiese wieder geöffnet. Zuvor kam es in der bayerischen Hauptstadt zu einigen Ereignissen, die laut Ermittlern eine Gefahrenlage für das Oktoberfest ergaben. Darunter auch eine konkrete Bombendrohung.

Ein Brand und ein Toter

Obwohl die Ereignisse in München scheinbar unabhängig voneinander abliefen, sieht die Polizei dennoch einen Zusammenhang: Ein Haus im Münchner Stadtteil Lerchenau ist wohl am frühen Mittwochmorgen in Brand gesteckt worden. In dem Gebäude wurden Sprengfallen gefunden, am Ort stand außerdem ein völlig ausgebrannter Transporter.

Die Polizei schrieb auf der Plattform X: "Nach aktuellem Kenntnisstand wurde das Wohngebäude im Rahmen eines Familienstreits vorsätzlich in Brand gesetzt."  Ein politisches Motiv schließen die Behörden deshalb derzeit aus. Man sei aber trotzdem offen, sollten sich Erkenntnisse in diese Richtung ergeben, sagte ein Sprecher.

Bei der Spurensicherung an ausgebrannten Autos ist ein verdächtiger Gegenstand entdeckt worden. Um was für einen Gegenstand es sich handelt, sagte ein Polizeisprecher nicht.

In der Nähe, am Lerchenauer See, wurde eine schwer verletzte Person entdeckt, die später verstarb. Ihre Identität ist bislang nicht bekannt. Die Polizei geht davon aus, dass es sich um den Tatverdächtigen handelt. Der 57-Jährige hatte sich laut Polizei selbst getötet. Den Angaben zufolge beging er nach einer Verfolgung durch die Polizei mit einer Schusswaffe Suizid. Zuvor soll er seine 81 Jahre alte Mutter mittelschwer verletzt habe. Seine 21 Jahre alte Tochter zog sich leichte Verletzungen zu, sie wurde von der Polizei aus dem brennenden Gebäude gerettet.

Am Abend bestätigte die Polizei einen zweiten Toten. Im Obergeschoss des derzeit nicht zu betretenden Wohnhauses liege nach aktuellen Erkenntnissen eine Leiche, sagte der Münchner Polizeipräsident Thomas Hampel vor Journalisten. Wahrscheinlich handle es sich dabei um den 90 Jahre alten Vater des Tatverdächtigen.

Warum die Stadt das Oktoberfest geschlossen hat

Am Morgen wurde das größte Volksfest der Welt zunächst auf unbestimmte Zeit geschlossen. Grund war eine Sprengstoffdrohung, die mit dem Brand im Münchner Norden zusammenhängen soll. In einer Mitteilung auf der Website der Stadt heißt es, die Entscheidung zur Schließung des Festes sei "aufgrund einer Bombendrohung im Zusammenhang mit der Explosion im Norden Münchens" getroffen worden. Die Stadt teilte mit, dass auch "ein entsprechendes Schreiben" mit der Drohung eingegangen sei.

"In den zufahrtsbeschränkten Bereichen um das Festgelände finden derzeit Absuchmaßnahmen statt", teilte die Polizei auf X mit. Sie rief Wiesn-Mitarbeiter auf, das Festgelände zu verlassen. Ihnen wurde ein zugewiesener Bereich zur Verfügung gestellt. Weitere Schutzmaßnahmen sollten folgen.

pgr/stu/fab/jj (dpa, afp)

Redaktionsschluss: 17:45 Uhr (MESZ) - dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert.