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Mütter aus Srebrenica fordern angeklagte Kriegsverbrecher auf, sich freiwillig dem Haager Tribunal zu stellen

13. Mai 2004

Leskovac, 12.5.2004, BETA, serb.

Vertreter der Bewegung der Mütter aus den Enklaven Srebrenica und Zepa haben alle durch das Haager Tribunal wegen Kriegsverbrechen angeklagten Personen aufgerufen, sich dem Gericht freiwillig zu stellen, damit sich die Völker von der kollektiven Schuld befreien können. (...)

"Ich rufe alle wegen Kriegsverbrechen Angeklagten auf, sich dem Tribunal zu stellen, ganz gleich woher sie kommen, ob aus Serbien, aus Kosovo, aus Bosnien oder aus Kroatien. Jeder, der Kriegsverbrechen begangen hat, muss zur Verantwortung gezogen werden, damit die Anderen die Schuld nicht mittragen", sagte eine Mutter, die das Massaker an den Muslimen in Srebrenica 1995 überlebte, auf einer Veranstaltung, die auf Initiative der Belgrader Jugend und des Ausschusses für Menschenrechte in Leskovac stattfand.

Die Koordinatorin für die Informierung der Öffentlichkeit des Haager Tribunals in Belgrad, Aleksandra Milenov, sagte, dass die Ermittlungen über Kriegsverbrecher an Serben im Kosovo wegen erschwerten Umständen mühsam voran kommen.

"Die Ermittlungen (im Kosovo) sind wegen der Kommandostrukturen sehr kompliziert, weil die OVK (Kosovo-Befreiungsarmee – MD) damals neu war. Die Anklage basiert daher viel mehr auf Zeugenaussagen", erklärte Aleksandra Milenov. (fp)