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Politik

Erdogan-Besuch: Maas will offenen Dialog

4. August 2018

Heikle Themen will Außenminister Maas nicht ausklammern - auch nicht beim geplanten Besuch des türkischen Präsidenten Erdogan. Ähnlich äußerte sich CDU-Generalsekretärin Kramp-Karrenbauer.

Türkische Präsident - Tayyip Erdogan
Bild: Getty Images/AFP/B. Kilic

"Es gibt nach wie vor deutsche Staatsbürger, die in der Türkei im Gefängnis sitzen. Wir können überhaupt nicht nachvollziehen, wieso das so ist", sagte Heiko Maas dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Auch die militärischen Aktivitäten in und um Afrin im Nordwesten Syriens würden ein Thema sein. "Gleichzeitig ist aber auch klar: Wir wollen eine weitere Normalisierung unseres wechselseitigen Verhältnisses", betonte der SPD-Politiker.

Noch fehlt ein genauer Termin

Recep Tayyip Erdogan wird voraussichtlich im Herbst zu einem Besuch nach Deutschland kommen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den gerade wiedergewählten türkischen Präsidenten eingeladen. Ein genauer Termin steht aber noch nicht fest. Auch die Frage, ob es sich um einen Staatsbesuch mit allen protokollarischen Ehren handeln wird, ist noch unbeantwortet.

CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer sagte der "Rheinischen Post", Deutschland müsse den Besuch für einen offenen und kritischen Austausch nutzen. "Wir müssen Probleme bei Menschenrechten, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit immer transparent ansprechen, auch in diesem Fall."

"Macht Euch keine Sorgen"

Erdogan war vor rund vier Wochen für eine neue Amtszeit als Präsident vereidigt worden. Eines der Hauptanliegen Erdogans ist die Ankurbelung der Wirtschaft und die Stabilisierung der Landeswährung, die in den vergangenen Tagen nochmals an Wert verloren hatte. Nach dem Absturz der türkischen Lira sprach Erdogan von einem "Wirtschaftskrieg" gegen sein Land. Gleichzeitig rief er seine Anhänger zum Optimismus auf. "Wir haben es mit einem Wirtschaftskrieg zu tun. Macht Euch keine Sorgen. Auch aus diesem Krieg werden wir siegreich hervorgehen", sagte er. Zudem rief er seine Landsleute erneut zum Umtausch ihrer Dollar- und Euro-Ersparnisse in die heimische Währung auf.

Die türkische Lira hatte nach der Verhängung von US-Sanktionen gegen zwei türkische Minister am Mittwoch stark an Wert verloren. Die USA hatte die Sanktionen verhängt, weil die Türkei seit 2016 einen US-Pastor festhält.

haz/nob (dpa, kna)

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