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Politik

Maas besucht deutsche Soldaten in Mali

27. Februar 2019

Nach Sierra Leone und Burkina Faso ist Mali die nächste Station der Westafrika-Reise von Außenminister Heiko Maas. Deutschland unterstützt das vom Terrorismus bedrohte Land mit rund 1000 Soldaten.

Mali Bundeswehreinsatz Symbolbild
Ein Konvoi der UN-Friedensmission nahe der Ausbildungsstätte bei Gao im Norden MalisBild: Getty Images/A. Koerner

Der deutsche Außenminister Heiko Maas ist zu einem zweitägigen Besuch in Mali eingetroffen. Er landete  in einem UN-Militärlager in Gao. Der Besuch erfolgt wenige Tage nach einem Terroranschlag auf ein von der Bundeswehr geführtes EU-Trainingscamp in Koulikoro nahe der Hauptstadt Bamako. Er wird sich abseits der politischen Gespräche auch mit den dort stationierten Soldaten treffen. Diese befinden sich zwischen den Fronten zweier islamistischer Terrorgruppen: dem örtlichen Ableger von Al-Kaida und dem 2015 entstandenen Zweig der Terrorgruppe "Islamischer Staat". Bei dem Anschlag am vergangenen Sonntag wurden drei malische Soldaten verletzt.

Der Süden Malis galt bisher als sicher

Die Bundeswehr hilft mit fast 1000 Soldaten bei der Ausbildung der malischen Streitkräfte. Das Ausbildungscamp "Gecko" im Süden Malis liegt etwa 60 Kilometer von der Hauptstadt Bamako entfernt, etwa 170 deutsche Soldaten sind dort stationiert. Der jüngste Anschlag ist besonders brisant, da der Süden des Landes bisher als verhältnismäßig sicher galt. Islamistische Terroristen bewegten sich bislang überwiegend im Norden. Dieser war 2012 vorübergehend in Rebellenhand gefallen und konnte nur durch den Einsatz französischer Truppen zurückerobert werden. Im nahe der Sahara gelegenen Gao beteiligen sich jetzt etwa 800 Bundeswehrsoldaten an der UN-Friedensmission Minusma.

Auch die Hilfsorganisation Caritas sieht die Entwicklung im Land kritisch. "Die gewaltsamen Auseinandersetzungen dehnen sich zunehmend vom Norden auf südlichere Regionen aus, wodurch immer mehr Menschen zu Vertriebenen werden", erklärte Caritas-Chef Oliver Müller. Ursachen seien Kämpfe um Ressourcen, ethnische Konflikte und religiöser Fundamentalismus.

Ein Soldat der Bundeswehr in der Nähe von Gao am Rand der SaharaBild: Getty Images/A. Koerner

Mali hat sich bereits 2014 mit vier weiteren Ländern der Sahelzone südlich der Sahara zur sogenannten G5 zusammengeschlossen, um den Terror in der Region zu bekämpfen. Die EU unterstützt die Allianz, Deutschland hat dafür in den vergangenen zwei Jahren 28 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Das Ziel der G5 ist, eine Eingreiftruppe mit 5000 Soldaten für den Kampf gegen Dschihadisten aufzubauen.

Islamisten bekämpfen sich gegenseitig

Die zwei in Mali dominierenden islamistischen Gruppen haben sich auch gegenseitig den Krieg erklärt. Die örtliche Zelle des IS wurde 2015 von Adnan Abu Walid Al-Sahrawi gegründet, der bis dahin die Nummer zwei der Terrorgruppe Al-Murabitoun war. Dessen Anführer, Mokhtar Belmokhtar, schloss sich seinerseits 2017 der Al-Kaida an. Während Al-Sahrawis IS-Ableger geschätzt 400 Terroristen befehligt, soll dessen gegnerische Al-Kaida-Zelle doppelt so groß sein.

Die beiden rivalisierenden Gruppen versuchen, mit Propaganda und besonders spektakulären Anschlägen weitere Sympathisanten auf ihre Seite zu ziehen. Zusätzlich erhöhen die Gefechte zwischen den Gruppen die Gefahr für die Zivilbevölkerung.

chal/kle (dpa, epd)

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