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Politik

Macau schließt Spielcasinos wegen Corona

9. Juli 2022

Die Stadtregierung der chinesischen Glückspiel-Metropole Macau reagiert auf den jüngsten Corona-Ausbruch mit massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Bei Zuwiderhandlungen drohen drastische Strafen.

Casino Grand Lisboa in Macau
Das legendäre Casino "Grand Lisboa" bei Nacht (Archivbild)Bild: Anthony Kwan/Getty Images

In der chinesischen Sonderverwaltungszone bleiben wegen des bislang größten Corona-Ausbruchs seit Pandemiebeginn die Casinos geschlossen. Auch andere nicht lebensnotwendige Geschäfte in dem Spielerparadies bleiben von Montag an dicht, wie die Stadtverwaltung bei einer Pressekonferenz mitteilte. Die rund 600.000 Einwohner von Macau wurden aufgerufen, in der kommenden Woche ihre Wohnung nur in Notfällen zu verlassen. Zuwiderhandlungen würden mit bis zu zwei Jahren Gefängnis bestraft. Die Behörden kombinieren die einwöchigen Einschränkungen mit Massen-PCR-Tests.

Macau registrierte am Samstag 71 Corona-Neuinfektionen. Damit stieg die Fallzahl seit Beginn der aktuellen Infektionswelle am 18. Juni nach Behördenangaben auf 1374. Wie Festland-China verfolgt Macau eine strikte Null-COVID-Politik mit Lockdown-Maßnahmen und Abriegelungen im Fall von Ausbrüchen.

PCR-Massentests - wie hier Anfang Juni in Shanghai - muss jetzt die Bevölkerung Macaus über sich ergehen lassenBild: Yomiuri Shimbun/AP/picture alliance

Abgesehen von einer zweiwöchigen Schließung zu Beginn der Pandemie hatten Macaus zahlreiche Casinos es bisher geschafft, für ihre Besucher geöffnet zu bleiben. Vergangene Woche musste aber das "Grand Lisboa", eines der bekanntesten Casinos von Macau, schließen, nachdem 13 Corona-Fälle mit dem Etablissement in Verbindung gebracht worden waren. Mehr als 500 Menschen, die sich in dem Casino aufhielten, wurden dort festgehalten.

Das "Las Vegas Asiens"

Macau ist die einzige chinesische Stadt, in der Glücksspiel in Casinos erlaubt ist. Die dortige Spielbranche ist größer als die von Las Vegas und macht mehr als die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts von Macau aus. Fast ein Fünftel der Bevölkerung arbeitet in dem Wirtschaftssektor. Die Stadtverwaltung stellte am Samstag klar, dass Arbeitgeber während Corona-bedingter Schließungen nicht verpflichtet sind, ihre Mitarbeiter weiter zu bezahlen.

Das bis 1999 zu Portugal gehörende Macau liegt von Hongkong aus gesehen auf der anderen Seite des Perlfluss-Deltas. Das Beispiel des benachbarten Hongkongs, das in diesem Jahr einen Corona-Ausbruch mit mehr als einer Million bestätigten Infektionen und 9000 Toten zu verzeichnen hatte, lässt die Stadtregierung von Macau mit Vorsicht agieren.

qu/ehl (afp, rtr)

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