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Politik

Macron und Trump applaudieren Veteranen

6. Juni 2019

In der Normandie wird mit großem Pomp der alliierten Landung gedacht. In Zeiten des zunehmenden Rechtspopulismus eine Chance, mit den historischen Erfahrungen für eine Politik der Freiheit und Humanität zu werben.

Frankreich 75. Jahrestag D-Day Normandie - Macron und Trump
Bild: Reuters/C. Barria

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nutzte die Feierlichkeiten des D-Day um die Verbundenheit seines Landes mit den USA zu beschwören. "Es lebe die Freundschaft zwischen unseren beiden Nationen", sagte der 41-Jährige auf dem US-Militärfriedhof Colleville-sur-Mer bei Bayeux.

Macron erinnerte in einer emotionalen Rede an die Opfer tausender Soldaten, die am 6. Juni 1944 in der Normandie an Land gegangenen waren. Das gebe eine Erbschaft die Friedens, die bewahrt werden müsse. Er erinnerte an die "Allianz der freien Völker", die nach dem Zweiten Weltkrieg die Vereinten Nationen (UN) und die NATO gegründet hätten. Neben amerikanischen und britischen Truppen waren auch Soldaten aus Frankreich, Belgien, Norwegen, den Niederlanden, Luxemburg, Griechenland, Tschechien, der Slowakei, Neuseeland und Australien an der Landung beteiligt.

Weiße Ballons am Utah Beach, einem der am heftigsten umkämpften SträndeBild: Getty Images/AFP/J.-F. Monier

An der Zeremonie mit rund 12.000 Besuchern nahm auch US-Präsident Donald Trump teil. Beide Staatschefs applaudierten rund 160 Veteranen, die am Donnerstag zu der zentralen Gedenkfeier in dem Ort Colleville-sur-Mer gekommen waren. Sie schüttelten zahlreichen der hoch betagten Männer die Hände, die zum Teil in Rollstühlen an der Zeremonie teilnahmen.

Macron betonte in seiner Ansprache, Frankreich werde nie vergessen, wem es seine Freiheit verdanke. "Ich sage Danke", sagte er an die Veteranen gerichtet. Die Landung der Alliierten in der Normandie 1944 habe "das Schicksal Europas und der Welt verändert". Macron nahm anschließend fünf Soldaten in die Ehrenlegion auf.

Gedenken an gefallene BritenBild: Getty Images/C. Furlong

Die Soldaten der Alliierten waren vor genau 75 Jahren an den Stränden der Normandie gelandet. Der Friedhof mit 9380 Soldatengräbern liegt in unmittelbarer Nähe des US-Landebereiches Omaha Beach. Die Stätte oberhalb der Felsen wird durch tausende weiße Kreuze und Davidsterne auf grünem Rasen geprägt.

Mahnmal für die Lebenden: Soldatenfriedhof in Colleville-Sur-MerBild: Getty Images/S. Gallup

Grundsteinlegung für Denkmal

Zuvor hatten Macron und die britische Premierministerin Theresa May in der Gemeinde Ver-sur-Mer den Grundstein für ein Denkmal gelegt, das an das Schicksal britischer Soldaten erinnern soll. May würdigte die Tapferkeit der Soldaten. Es sei "fast unmöglich, den wild entschlossenen Mut zu begreifen", der für die Landung nötig gewesen sei, sagte sie. Macron betonte das enge Band zwischen Frankreich und Großbritannien: "Wir werden immer zusammenstehen, denn uns verbindet ein gemeinsames Schicksal", sagte der Präsident in seiner Rede, die er zum Teil auf Englisch hielt.

Gemeinsame Grundsteinlegung: Präsident Emmanuel Macron und Premierministerin Theresa MayBild: Reuters/P. Wojazer

Zehntausende Soldaten der Alliierten waren vor genau 75 Jahren an den Stränden der Normandie gelandet. Der sogenannte D-Day markiert den Auftakt der Befreiung Europas vom nationalsozialistischen Deutschland vom Westen her.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nimmt nicht an den Feierlichkeiten in Nordfrankreich teil. Sie war am Mittwoch zu der Zeremonie nach Portsmouth Südengland gereist.

Auch der britische Thronfolger Prinz Charles und seine Ehefrau Camilla würdigten die Verdienste der Soldaten der damaligen Landungseinheiten. Bei einem Gottesdienst in der Normandie gedachten sie der Landung der alliierten Truppen. Auch May und der Chef der britischen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, kamen zu dem Gottesdienst.

"Gefühl der Hoffnung"

Die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, ist den Alliierten persönlich für die Landung an den Stränden Frankreichs dankbar. "Bis heute erinnere ich mich an das Gefühl von Hoffnung, als von der Landung die Rede war", schreibt die 86-Jährige auf Facebook. "Das Kriegsende wurde von der entfernten Möglichkeit zur realen Hoffnung." Knobloch überlebte die NS-Zeit, weil die ehemalige Hausangestellte ihres Onkels sie auf dem fränkischen Bauernhof ihrer Eltern als eigenes uneheliches Kind ausgab.

cgn/sti (afp, dpa, rtr)

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