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Politik

Macron zu Staatsbesuch in den USA

24. April 2018

Dem französischen Präsidenten Macron wird die Ehre eines pompösen Staatsbesuchs in Washington zuteil – als erstem Staatschef in der Amtszeit von Präsident Trump. Das Programm ist opulent, die Themen sind schwierig.

Trump und Macron mit ihren Ehefrauen am Weißen Haus
Trump und Macron mit ihren Ehefrauen am Weißen HausBild: Reuters/C. Barria

Der französische Präsident Emmanuel Macron ist zu zu einem dreitägigen Staatsbesuch in den USA eingetroffen. Auf der Luftwaffenbasis Andrews bei Washington wurden Macron und seine Frau Brigitte mit militärischem Zeremoniell und den Nationalhymnen beider Länder begrüßt.

Macron sprach in einer kurzen Ansprache auf dem Rollfeld von einem "sehr wichtigen" Besuch, da es derzeit viele "Unsicherheiten und Wirrnisse" sowie auch manche "Bedrohungen" in der Welt gebe. Als Themen seiner Visite nannte er Handels- und Sicherheitsfragen. Die USA und Frankreich trügen dabei eine "besondere Verantwortung".

Mit einer herzlichen Umarmung begrüßten sich die PräsidentenBild: picture-alliance/AP Photo/E. Vucci

Macron und seine Frau wurden kurz nach ihrer Landung von US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania Trump im Weißen Haus empfangen. Beide Staatsmänner pflanzten im Garten des Weißen Hauses einen Eichenbaum. Die Steineiche stammt aus einem Wald im französischen Aisne, wo zum Ende des Ersten Weltkriegs Tausende US-Soldaten ihr Leben gelassen hatten. Ein anschließendes Abendessen der beiden Staatschefs und ihrer Frauen in Mount Vernon, dem vor den Toren der Hauptstadt gelegenen Landsitz des ersten US-Präsidenten George Washington, wurde als "privat" deklariert. 

Gespräche über Syrien, Iran und Handel

An diesem Dienstag konferieren Macron und Trump dann im Weißen Haus. Dabei wird unter anderem der Syrien-Konflikt Thema der Gespräche sein. Außerdem soll es um den Atomdeal mit dem Iran und Handelsfragen gehen. Abends folgt ein Staatsdinner. Am Mittwoch hält der französische Gast eine Rede vor dem US-Kongress. 

Trump und Macron pflanzen die französische Steineiche einBild: picture-alliance/AP Photo/A. Harnik

Es ist das erste Mal in seiner 14-monatigen Amtszeit, dass Trump einen ausländischen Gast im Rahmen eines Staatsbesuchs empfängt. Diese Art von Visite ist mit besonderem protokollarischen und zeremoniellen Aufwand verbunden. 

Der US-Präsident revanchiert sich damit für seinen pompösen Empfang im vergangenen Sommer in Paris. Dabei hatte Macron seinem Gast ein Galadinner mit den Ehefrauen im Eiffelturm geboten. Zudem war Trump am 14. Juli Ehrengast bei der Militärparade zum französischen Nationalfeiertag auf den Champs-Elysées. Davon zeigte er sich so beeindruckt, dass in Washington am 11. November eine ähnliche Parade stattfinden soll.

Nüchterner Merkel-Besuch

Während Trump den Besuch aus Frankreich also mit großem Aufwand zelebriert, wird es bei dem anschließenden Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel CDU) nüchterner zugehen. Die Kanzlerin kommt am Freitag nur zu einem relativ kurzen Arbeitsbesuch ins Weiße Haus.

Am Flughafen wartete ein militärisches Zeremoniell auf das PräsidentenpaarBild: Reuters/B. Snyder

Bei beiden Besuchen wird es aber um die gleichen schwierigen Themen gehen: Macron und Merkel wollen Trump unter anderem davon überzeugen, die EU dauerhaft von den Strafzöllen auf Stahl und Aluminium auszunehmen, von denen sie bislang nur vorläufig bis zum 1. Mai befreit ist. Auch werden Merkel und Macron darauf dringen, dass die USA dem mühsamen ausgehandelten Atom-Abkommen mit dem Iran von 2015 treu bleiben, das von Trump scharf kritisiert wird.

stu/wa (dpa, afp)