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Politik

Maduro bittet UN um Hilfe

25. März 2017

Not und Elend im krisengeschüttelten Venezuela werden immer größer. Es gibt fast überhaupt keine Arzneimittel mehr. Außerdem geht dem Land mit den weltweiten größten Ölreserven das Benzin aus.

Venezuela Caracas Prasident Nicolas Maduro
Präsident Maduro setzt nun auf die Vereinten Nationen (Archivbild) Bild: Reuters/Miraflores Palace

Nach 18 Jahren sozialistischer Regierung leidet Venezuela unter einer der schlimmsten Versorgungskrisen, die Kindersterblichkeit ist mit Abstand die höchste in der Region. Angesichts der dramatischen Arzneimittelknappheit appellierte Präsident Nicolás Maduro an die Vereinten Nationen, Unterstützung zu leisten. Er habe die für Lateinamerika zuständige Vertreterin des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP), Jessica Faieta, gebeten, das Problem zu regeln, sagte Maduro in einer Fernsehansprache. Die Vereinten Nationen wüssten am besten, wie sich die Produktivität der Pharmaindustrie wieder steigern ließe, fügte er hinzu.

Patienten sterben

Die Krankenhäuser verfügen nach Angaben des venezolanischen Ärzteverbandes nur noch über drei Prozent der benötigten Medikamente und Materialien. Patienten stürben, weil Krebsmittel fehlten, anderen würden wegen fehlender Antibiotika Gliedmaßen verlieren. Dringend erforderliche Medikamente bekommen Venezolaner oftmals nur zu horrenden Preisen auf dem Schwarzmarkt oder im Ausland.

Patienten können in Krankenhäusern nicht mehr behandelt werden, weil Medikamente und Material fehlen Bild: picture-alliance/dpa/M. Gutierrez

Doch nicht nur der Mangel an Medikamenten und Lebensmitteln macht den Menschen zu schaffen. Seit Tagen werden nun auch die Warteschlangen vor den Tankstellen in der Hauptstadt Caracas und weiteren Städten länger. Der Vizepräsident des staatlichen Erdölkonzerns PDVSA, Ysmel Serrano, begründete die dramatische Lage mit "Verzögerungen bei den Schiffstransporten mit Treibstoff". Von 290 Tankstellen in Caracas hatten in den vergangenen Tagen nur noch 90 Benzin. Venezuela hat zwar gewaltige Ölreserven, aber zu wenige funktionstüchtige Raffinerien, weshalb große Mengen Benzin importiert werden müssen. PDVSA versprach, die Produktion zu erhöhen, um Abhilfe zu schaffen.

An Tankstellen warten die Menschen stundenlang in ihren Autos mit der Hoffnung, doch etwas Benzin zu ergattern Bild: Reuters/C. G. Rawlins

Venezuelas Oppositionsführer Henrique Capriles kommentierte die neue Hiobsbotschaft im Kurznachrichtendienst Twitter mit den Worten: "Ohne Nahrung, Medikamente, Wasser, Strom, jetzt auch ohne Benzin, 29.000 Morde 2016." Die Opposition konnte zwar im Dezember 2015 die Parlamentswahl klar gewinnen, aber Staatschef Maduro regiert seither vor allem mit Notstandsdekreten. Gegen ein Referendum zu seiner Abwahl wehrte er sich bislang erfolgreich.

se/jj (afp, ap, dpa)

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