Magdeburg: Kostbarkeiten aus dem Kaisertum
26. August 2012Mit einem Festakt im Magdeburger Dom eröffnete der Schirmherr der Ausstellung, Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU), eine große Sonderausstellung über die Geschichte des Kaisertums von der Antike bis zum Mittelalter. Von Montag (27.08.2012) an bis zum 9. Dezember 2012 ist die Ausstellung im Kulturhistorischen Museum für Besucher geöffnet. Sie trägt den Titel "Otto der Große und das Römische Reich. Kaisertum von der Antike zum Mittelalter".
Rund 350 Original-Exponate, die 17 Länder leihweise beigesteuert haben, darunter Russland, Italien, Frankreich und Österreich, zeigen tausend Jahre europäische Kaisergeschichte. Es handelt sich um das bundesweit umfangreichste Ausstellungsprojekt dieses Jahres. In einem Begleitprogramm gibt es Sonderausstellungen an acht weiteren Standorten in Sachsen-Anhalt, darunter in Wallhausen, dem mutmaßlichen Geburtsort Ottos (912 - 973).
"Herausragende Wirkungsmacht"
Anlass für die Huldigung ist der 1100. Geburtstag von Otto dem Großen, auch Otto I. genannt, sowie der 1050. Jahrestag seiner Kaiserkrönung. Otto wurde 962 in Rom zum Kaiser gekrönt. Magdeburg war Machtzentrum und Lieblingsresidenz des Kaisers. Er liegt im Magdeburger Dom begraben.
Das von den Ottonen begründete Heilige Römische Reich mit dem späteren Zusatz Deutscher Nation habe die deutsche und europäische Geschichte acht Jahrhunderte geprägt, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) in einem Grußwort. Otto der Große habe damit eine "herausragende historische Wirkungsmacht" entfaltet.
Erste Ausstellung zum europäischen Kaisertum
Die Ausstellung in Magdeburg schließt eine "Trilogie" ab, die Anfang 2001 mit der Dokumentation "Otto der Große, Magdeburg und Europa" begann. 2006 folgte die Ausstellung "Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation". Zum ersten Mal widmet sich jetzt eine Ausstellung dem europäischen Kaisertum, das in der römischen Antike begann und unter den Ottonen bis nach Italien reichte.
Zu den Exponaten zählen neben Elfenbeinreliefs und schmuckvollen Evangeliaren die monumentale Sitzstatue eines römischen Kaisers aus dem Berliner Pergamonmuseum sowie eine gläserne Miniaturbüste aus dem ersten Jahrhundert, die Kaiser Augustus darstellt. Zum ersten Mal in Deutschland sind die Insignien von Kaiser Maxentius aus dem vierten Jahrhundert zu sehen, die erst 2005 in Rom entdeckt worden waren.
nem/pg (epd, kna, dpa)