Schach-Weltmeister Magnus Carlsen hat einen weiteren WM-Pokal. In Sankt Petersburg hat er seinen Titel im Blitzschach erfolgreich verteidigt. Im Schnellschach patzte der Norweger diesmal.
Anzeige
Nach 21 Runden hat Magnus Carlson das Turnier für sich entschieden, mit 17 Punkten und ungeschlagen. Es ist der vierte Titel im Blitzschach des 28-Jährigen, bereits 2009, 2014 und 2017 konnte Carlsen sich durchsetzen. Bei dieser Variante des Schachs haben die Spieler drei Minuten plus zwei Sekunden Bedenkzeit pro gespieltem Zug.
Nicht so gut lief es diesmal für den Norweger bei der Schnellschach-Weltmeisterschaft, die einen Tag zuvor ebenfalls in Sankt Petersburg ausgetragen wurde. Hier belegte er lediglich Platz fünf. Den Sieg hatte sich der 22-jährige Russe Daniil Dubow mit 11 Zählern gesichert. Beim Schnellschach beträgt die Bedenkzeit 15 Minuten plus zehn Sekunden pro Spielzug. Auch in dieser Disziplin konnte Carlson aber schon Erfolge feiern. 2014 und 2015 gewann er diesen Titel.
Im November hatte Carlson in einem packenden Duell gegen den US-Amerikaner Fabiano Caruana seinen Schach-WM-Titel verteidigt. Der Norweger hatte nach zwölf Remis einen klaren 3:0-Sieg im Tiebreak erzielt. Seit 2013 trägt der 28-Jährige bereits diese WM-Krone.
Schach-WM 2018: Magnus Carlsen bleibt Weltmeister
Spitzenschach auf Augenhöhe: Zwölf Runden lang belauerten sich Magnus Carlsen (Norwegen) und Fabiano Caruana (USA) in London - lange ohne Sieger. Die Entscheidung brachte einmal mehr das Schnellschach. Ein Rückblick.
Bild: Imago/Bildbyran
1. Partie: Carlsen lässt Caruana nach 115 Zügen entwischen
Dramatik zum Auftakt: Der Weltmeister geht mit Schwarz schnell zum Gegenangriff über. Doch mit viel Glück und Geschick kann sich Caruana noch in ein Remis retten. Von dieser Enttäuschung kann sich Carlsen in den kommenden Wochen nur schwer erholen.
Bild: Reuters/P. Childs
2. Partie: Caruana überrascht den Weltmeister
Keine leichte Partie für Weltmeister Magnus Carlsen: Auch in der zweiten Runde der Schach-WM teilten er und Fabiano Caruana die Punkte. Doch der Herausforderer zeigte das bessere Schach und Carlsen musste den Rückwärtsgang einlegen.
Bild: Imago/Bildbyran/F. Varfjell
3. Partie: Magnus Carlsen und Fabiano Caruana belauern sich weiter
Wieder die "Rossolimo-Variante": Immer, wenn Fabiano Caruana die weißen Steine führte, gab es in London einen spannenden Zweikampf. Nach einer wechselvollen Partie einigten sich Norwegens Weltmeister und der US-Herausforderer auf Remis.
Bild: Imago/Bildbyran/F. Varfjell
4. Partie: Weltmeister Carlsen ohne Rezept gegen Caruana
Nicht einmal drei Stunden benötigten die beiden Großmeister, bevor sie sich die Hände zum Unentschieden reichten. "Das war sicher nicht die wichtigste Partie des Wettkampfs", lautete dann auch Caruanas Fazit des kurzen Arbeitstages. Abseits des Bretts sorgte ein Video für Gesprächsstoff.
Bild: picture-alliance/dpa/FIDE
5. Partie: Magnus Carlsen und Fabiano Caruana setzen jetzt auf Angriff
Schon nach sechs Zügen war klar, dass beide Spieler sich diesmal vorgenommen hatten, aufs Ganze zu gehen. Mit einem Bauernopfer - einem so genannten Gambit - sorgte Fabiano Caruana sofort für Spannung auf dem Brett. Carlsen hält dagegen.
Bild: Imago/Bildbyran/F. Varfjell
6. Partie: Weltmeister Carlsen rettet sich nach 80 Zügen
Das war knapp: In der sechsten Runde geriet der Titelverteidiger in der bisher spannendsten Partie an den Rand einer Niederlage. Die Schach-WM zwischen Magnus Carlsen und Fabiano Caruano entwickelt sich zu einer Nervenschlacht.
Bild: Imago/Bildbyran/F. Varfjell
7. Partie: Es läuft nicht rund bei Carlsen
Etwas ratlos wirkte Magnus Carlsen, nachdem er auch diesmal keinen entscheidenden Vorteil gegen seinen Herausforderer Fabiano Caruana herausspielen konnte. "An einem anderen Tag, in einem anderen Jahr, hätte ich vielleicht einen Weg gefunden, mehr Druck zu machen", gab der Weltmeister in der Pressekonferenz nach der Partie zu.
Bild: picture-alliance/dpa/Fide/Fetisova.Photos
8. Partie: Offener Schlagabtausch
Schon nach den ersten Zügen war klar: Dieses mal geht Fabiano Caruana aufs Ganze. Zum ersten Mal steuerte der US-Amerikaner eine offene Variante der Sizilianischen Verteidigung an - eine Zugfolge, bei der beide Seiten weniger auf Sicherheit und dafür mehr auf Angriff und Gegenangriff aus sind. Ein abenteuerlicher Verlauf der Partie folgte.
Bild: picture-alliance/dpa/Fide/Fetisova.Photos
10. Partie: Caruana verpasst die Chance, in Führung zu gehen
Ein geschockt wirkender Magnus Carlsen konnte nicht fassen, dass er am Ende in der zehnten Runde fast sogar noch verloren hätte. Auf jeden Fall wird diese Partie als eine der spannungsreichsten Remis-Partien in die WM-Geschichte eingehen - am Ende gab es dennoch nur ein weiteres heftig umkämpftes Unentschieden.
Bild: Reuters/P. Childs
11. Partie: Magnus Carlsen erreicht mit Weiß wieder nichts
Enttäuschung für die Fans: Auch in der elften Runde der Schach-WM teilten die beiden besten Schachspieler der Welt die Punkte. Damit steht es eine Runde vor Schluss 5,5: 5,5. Die Entscheidung ist weiter völlig offen.
Bild: picture-alliance/dpa/D. Lipinski
12. Partie: Taktisches Remis empört die Schach-Szene
Abruptes Ende: Titelverteidiger Magnus Carlsen bot seinem Gegner in guter Stellung Remis an - was Fabiano Caruana erleichtert annahm. "Es war heute nicht mein Ziel, das Spiel zu verschärfen - das Remis ist ein zufriedenstellendes Ergebnis für mich", sagte Carlsen, der sich im Stichkampf die besseren Chancen ausrechnet.
Bild: Reuters/P. Childs
Stichkampf: Armageddon in London?
Verlängerung bei der Schach-WM: Nachdem Weltmeister Magnus Carlsen und Herausforderer Fabiano Caruana zwölfmal Remis gespielt hatten, fällt die Entscheidung im Stichkampf. Die Spieler mobilisierten die letzten Reserven.
Bild: picture-alliance/dpa/D. Lipinski
Stichkampf: Carlsen denkt schneller und bleibt Weltmeister
Nach nur drei Stunden war die WM entschieden: 3:0 lautete das klare Ergebnis in London. Sein US-amerikanischer Gegner Fabiano Caruana konnte seine gute Form aus den zwölf Runden im klassischen Schach nicht in die Schnellschach-Phase mitnehmen. "Fabiano ist der beste Spieler, gegen den ich bisher spielen musste", lobte Carlsen nach dem Stichkampf seinen Gegner.