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Glänzende Show und mahnende Worte

6. April 2014

Normalerweise feiert sich eine Branche auf ihrer Leitmesse selbst. Das ist auch bei der weltgrößten Industrieschau so. Doch die Hannover Messe erschöpft sich nicht in ihrer Begeisterung über Innovationen und Technik.

Kanzerin Merkel bei ihrer Eröffnungsrede auf der Hannover Messe 2014 (Foto: Getty Images)
Bild: Johannes Eisele/AFP/Getty Images

Hannover-Messe: Kanzlerin setzt auf Innovation

01:18

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Die Kanzlerin machte es dringend: "Wir müssen uns sputen", sagte Angela Merkel in ihrer Eröffnungsansprache auf dem Branchentreffen in der niedersächsischen Landeshauptstadt, "90 Prozent des Wachstums finden außerhalb von Europa statt". Die EU-Staaten hätten in etlichen Bereichen den Anschluss an Konkurrenten in der Welt verloren und dürften die nächste industrielle Revolution keinesfalls verschlafen.

Nach Ansicht der deutschen Regierungschefin ist deutlich mehr Innovationskraft gefragt, um eine erfolgreiche Aufholjagd in der Informations- und Telekommunikationstechnologie zu starten. Sie setze besonders auf eine enge Kooperation mit Firmen aus den Niederlanden und Großbritannien, sagte Merkel. Die Niederlande sind in diesem Jahr mit mehr als 200 Ausstellerfirmen das diesjährige Partnerland der weltgrößten Industrie-Messe.

Kanzerin Merkel und Premier Rutte kommen zur Eröffnung der Hannover Messe 2014Bild: Johannes Eisele/AFP/Getty Images

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte betonte in Hannover, die Messe biete auch die Chance, Klischeedenken auf beiden Seiten der Grenze zu beenden: "Die Niederlande werden in Deutschland nicht auf Anhieb mit technologischem Fortschritt in Verbindung gebracht." Weltweit seien schon heute nur die USA und Kanada enger verbunden als Deutschland und die Niederlande. Auf beiden Seiten der Grenze arbeiteten Hightech-Unternehmen an Produkten, die zur Weltspitze gehörten. Es sei falsch, Deutschlands Nachbarland nur mit Tulpen und Käse in Verbindung zu bringen.

Die Hannover Messe 2014 dreht sich um die sogenannte Industrie 4.0. Damit ist das Verschmelzen der digitalen, softwaregetriebenen Welt mit der Produktion gemeint. Mit Blick darauf riet die Kanzlerin zur Offenheit beim Zusammenwachsen der klassischen Industrie mit der digitalen Welt: "Vertragen Sie sich, seien Sie neugierig auf das, was kommt, und hängen Sie nicht zu sehr an Ihren alten einzelnen Branchen." Der Mensch dürfe dabei aber nicht aus den Augen verloren werden. Sie sei gespannt, wann der erste Betriebsrat einer sich selbst organisierenden Fabrik gegründet werde.

rb/wa (afp, dpa, rtr)

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