Maler A.R. Penck ist tot
3. Mai 2017
Das teilte die Galerie Michael Werner mit. Der Kölner Galerist hatte Penck entdeckt und Ende der 1960er Jahre auch erstmals ausgestellt.
A. R. Penck, der eigentlich Ralf Winkler hieß, gilt als einer der bedeutendsten Gegenwartskünstler und als Vater der "Neuen Wilden". Der Maler, Grafiker und Bildhauer wurde am 5. Oktober 1939 in Dresden geboren.
Strichmännchen und beißende Hunde
Penck ist mit seiner Bildsprache aus Strichmännchen mit erigierten Penissen, Kreuzzeichen, Totenköpfen und beißenden Hunden bekannt geworden. Es ist eine Zeichenkunst, mit der er die damalige Trennung Deutschlands und die Suche des Individuums nach einer freien Gesellschaft zu thematisieren versuchte.
Auf Umwegen zur Kunst
Der Weg zur Kunst war für Penck alles andere als eben. Bis 1953 besuchte er in Dresden die Volksschule, verließ diese jedoch ohne Abschluss. Seine Lehre als Werbezeichner brach er ab und arbeitete anschließend als Briefträger, Nachtwächter, Heizer, Kleindarsteller und Fabrikarbeiter.
Seine künstlerische Begabung zeigte sich schon früh. Bereits im Alter von zehn Jahren malte Penck Ölgemälde. Als Jugendlicher belegte er Mal- und Zeichenkurse an der Volkshochschule und lernte einige Jahre später das Aktzeichnen an der Dresdener Hochschule für Bildende Künste.
Konflikt mit der Staatsmacht
Ab Ende der 1960er Jahre kam Penck vermehrt mit dem Staatssicherheitsdienst der DDR in Konflikt. Seine Bilder wurden beschlagnahmt und seine Mitgliedschaft im Verband Bildender Künstler der DDR abgelehnt. Vor allem nach der Verleihung des Will-Grohmann-Preises im Jahr 1975 durch die Akademie der Künste in West-Berlin nahmen die Kontrollen der Staatssicherheit zu.
Im Jahr 1980 wurde Penck aus der DDR ausgebürgert und siedelte in den Westen über. Nur wenige Monate später mietete der Künstler in Paris ein Atelier in der Nähe des Künstlerviertels Montmartre. Seit März ist in Südfrankreich eine Ausstellung mit Werken Pencks zu sehen. Schon die Vernissage fand - aus gesundheitlichen Gründen - ohne den Künstler statt, der zuletzt in Irland lebte. Die Ausstellung soll noch bis zum 18. Juni im Museum Fondation Maeght in der Nähe von Nizza zu sehen sein.
haz/sti (dpa, ard)