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Politik

Malta rettet Flüchtlinge aus Seenot

31. Dezember 2018

Wie die maltesische Marine mitteilte, konnten 180 Menschen aus dem Mittelmeer gerettet werden. 152 von ihnen saßen in einem alten Holzboot, das zu kentern drohte. Die Briten haben derweil eine neue Route im Blick.

Symbolbild | Flüchtlinge im Mittelmeer
Der Weg über das Mittelmeer ist riskant: Im Jahr 2018 kamen 2240 Flüchtlinge ums LebenBild: Getty Images/NurPhoto/C. Marquardt

Bei einem zweiten Rettungseinsatz seien 28 weitere Bootsinsassen in Sicherheit gebracht worden. Bereits am Sonntag hatte Maltas Marine 69 Flüchtlinge aus Seenot gerettet.

UN appellieren an Mittelmeerländer

Die Vereinten Nationen riefen derweil die Mittelmeerstaaten dazu auf, ihre Häfen für zwei andere Schiffe mit zahlreichen geretteten Flüchtlingen an Bord zu öffnen. Es müsse dringend eine Lösung gefunden werden für die 49 Migranten, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR mit.

Es handelt sich um zwei Schiffe deutscher Hilfsgruppen. Die Organisationen Sea-Watch und Sea-Eye warten seit Tagen auf dem Mittelmeer auf die Zuweisung eines Hafens.

Im "Überlebensmodus"

Der Einsatzleiter auf dem Schiff "Sea-Watch 3", Philipp Hahn, sagte, die 32 Menschen an Bord seien im "Überlebensmodus". Dabei verwies Hahn auf die aktuellen Wetterbedingungen. "Die nächsten Tage werden der Wind und die Wellen stärker", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Die Menschen müssten im Schiffsinneren ausharren.

Sea-Watch hatte die Migranten am 22. Dezember vor der libyschen Küste gerettet. Neben den 32 Migranten seien auch zehn deutsche Crewmitglieder und Helfer an Bord. Daneben wartet auch die Regensburger Organisation Sea-Eye mit 17 Migranten an Bord auf ein Signal zum Anlanden.

London ruft Schiffe aus dem Mittelmeer zurück

Die britische Regierung hat unterdessen zwei Schiffe für Patrouillenfahrten im Ärmelkanal aus dem Mittelmeer abberufen. Das teilte Innenminister Sajid Javid in London nach einer Krisensitzung mit. Eines der beiden Schiffe ist bislang in humanitärer Mission für die europäische Grenzschutzagentur Frontex im Einsatz.

Flüchtlinge auf einem Schlauchboot im Ärmelkanal (Bild der französischen Marine)Bild: picture-alliance/dpa/AP/Marine Nationale

Grund für den Schritt ist die steigende Zahl der Flüchtlinge, die versuchen, mit kleinen Booten von Frankreich nach Großbritannien zu gelangen. "Es geht darum, Menschenleben zu schützen, aber auch um den Schutz unserer Grenzen", sagte Javid.

Mehr als 500 Menschen steigen in Nussschalen

Im Jahr 2018 versuchten dem britischen Innenministerium zufolge 539 Menschen, die Meeresenge in kleinen Booten zu überqueren, 434 davon allein seit Anfang Okotber. 227 Migranten seien noch von den französischen Behörden gestoppt worden.

Javid hatte die Lage bereits am Freitag als "schwerwiegendes Ereignis" eingestuft und seinen Familienurlaub abgebrochen. Der Innenminister steht wegen des Themas zunehmend unter Druck. Auch der Einsatz der Schiffe im Ärmelkanal ist umstritten. Nach Ansicht von Kritikern könnte die erhöhte Präsenz der britischen Marine einige Migranten erst dazu ermutigen, die Überfahrt anzutreten - weil sie eher darauf hoffen können, gerettet und nach Großbritannien gebracht zu werden.

Javid kündigte indes an, die Menschen sollten nicht denken, dass sie illegal auf die britischen Inseln kommen und dort bleiben könnten. Stattdessen würden die Flüchtlinge wieder nach Frankreich abgeschoben.

haz/jj (afp, dpa)

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