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Politik

Gekapertes Handelsschiff erreicht Malta

28. März 2019

Migranten, die im Mittelmeer aus Seenot gerettet worden waren, hatten den Tanker entführt. Sie weigerten sich, nach Libyen zurückgebracht zu werden. Die maltesische Marine eskortierte das Schiff nach Malta.

Malta Valetta Flüchtlinge auf gekapertem Handelsschiff Elhiblu I
Bild: Reuters/D.Z. Lupi

Eine Spezialeinheit hatte das Handelsschiff geentert und gesichert, wie die maltesischen Marine mitteilte. Anschließend wurde die "El Hiblu 1" nach Malta gebracht. Die Migranten und die Besatzung wurden dort der Polizei übergeben. Der Kapitän hatte am Dienstag rund 100 Schiffbrüchige in internationalen Gewässern vor Libyen aufgenommen. Er war von ihnen überwältigt und gezwungen worden, in Richtung Europa zu fahren.

"Sie sind keine Schiffbrüchigen, sondern Piraten", schrieb Italiens Innenminister Matteo Salvini im Kurzbotschaftendienst Twitter. Der Tanker habe sechs Seemeilen vor dem libyschen Hafen Tripolis plötzlich seinen Kurs geändert und sei auf halber Strecke zwischen Tripolis und Malta.

Die "El Hiblu 1" im Hafen von Valletta Bild: Reuters/D.Z. Lupi

Wie die maltesische Marine weiter mitteilte, hatte der Kapitän per Funk wiederholt erklärt, dass er nicht die Kontrolle über das Schiff habe und dass er und seine Besatzung von einer Reihe von Migranten bedroht und gezwungen würde, nach Malta zu fahren,

Viele im Mittelmeer gerettete Flüchtlinge haben sich in den vergangenen Monaten dagegen gewehrt, in Libyen an Land zu gehen. Die Behörden dort setzten deshalb auch Gewalt bei der Ankunft ein. Nicht selten sind die Migranten darüberhinaus schweren Misshandlungen wie Folter, Vergewaltigung und Zwangsarbeit ausgesetzt.

uh/mak (dpa, afp, ap)

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