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Gesellschaft

Geraubter Pinguin ist tot

16. Februar 2017

Jetzt ist es traurige Gewissheit: Der aus einem Mannheimer Tierpark verschwundene Pinguin ist tot. Das Tier sei am Morgen unweit des Luisenparks leblos gefunden worden, teilte die Polizei mit.

Humboldt-Pinguin
Bild: picture-alliance/dpa/U. Anspach

Ein Passant habe den Kadaver am Rande eines Parkplatzes entdeckt. Anhand einer Marke sei das Tier als der seit Samstag vermisste Humboldt-Pinguin erkannt worden.

"Offenbar hatte sich der Täter an dieser Stelle des Tieres entledigt. Ob der Pinguin zu diesem Zeitpunkt noch lebte, ist nicht bekannt", hieß es. Einen Bericht der "Rheinpfalz", nach dem das Tier ohne Kopf gefunden wurde, bestätigte die Polizei zunächst nicht.

"Einen schlimmeren Ausgang hätte der Vorfall um unseren verschwundenen Pinguin nicht nehmen können", sagte Parkdirektor Joachim Költzsch. "Wir alle, vor allem unsere Tierpfleger, die sich tagtäglich um das Tier gekümmert haben, sind erschüttert. Erschüttert über den Tod, aber auch erschüttert über so wenig Achtung im Umgang mit Lebewesen."

Die Staatsanwaltschaft Mannheim leitete ein Ermittlungsverfahren gegen unbekannt ein. Der Polizei zufolge wird der Pinguin nun von Tierärzten untersucht. Die Behörden hatten ausgeschlossen, das der fünf Kilogramm schwere und bis zu 60 Zentimeter große Pinguin von einem Wildtier gerissen oder aus dem Gehege entlaufen sein könnte.

Bei Kriminellen begehrt

Der Humboldt-Pinguin gilt als gefährdete Art und ist bei Entführern begehrt: Jeweils drei Exemplare wurden 2015 in Dortmund und viele Jahre zuvor in Heidelberg geraubt. "Vielleicht hat das auch damit zu tun, dass es die am meisten verbreitete Pinguin-Art in Deutschland ist", sagte Christina Schubert vom Verein Sphenisco zum Schutz des Humboldt-Pinguins. Ohne Aufwand könnten Humboldt-Pinguine im Freigehege gehalten werden. "Dagegen leben in Frankfurt etwa Eselspinguine aus klimatischen Gründen hinter Panzerglas", sagt die Expertin des Tierparks in Landau (Pfalz). Auch sie zweifelt im Fall Mannheim an einem Streich: "Mit Pinguinen muss man umgehen können. Sie sind wehrhaft und können einen verletzen."

Hier im Mannheimer Tierpark war der Pinguin zu Hause gewesen und es ging ihm gutBild: picture-allianc/dpa/R. Wittek

In den vergangenen Jahren kam es in Deutschland immer wieder zu Tier-Diebstählen: Aus dem Krefelder Zoo wurden unter anderem zwei seltene Hyazinth-Aras (Papageien) und drei Goldene Löwenäffchen entwendet. Auf dem Schwarzmarkt zahlen Interessenten für ein Äffchen schätzungsweise bis zu 30.000 Euro. In Brandenburg verschwanden drei Känguru-Babys, in Suhl stahlen Einbrecher eine Würgeschlange und in Bremerhaven einen Flamingo.

haz/cr/stu (dpa, afp)

 

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