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Marcel Sabitzer krönt Leipzigs Entwicklung

10. März 2020

Marcel Sabitzer schießt RB Leipzig mit zwei Treffern gegen Tottenham Hotspur fast im Alleingang in das Viertelfinale der Champions League. Der Österreicher bereitet dem Klub den größten Erfolg der Vereinsgeschichte.

Fußball Champions League - RB Leipzig vs Tottenham Hotspur
Bild: Getty Images/AFP/R. Hartmann

Bei Profi-Fußballvereinen spielt der Begriff Entwicklung häufig eine große Rolle. Der Klub müsse sich entwickeln, die Mannschaft, der einzelne Spieler, heißt es dann unisono. Als ein Paradebeispiel für einen optimalen Verlauf dieses viel beschworenen und selten gelungenen Prozesses dürfte Marcel Sabitzer sein. Am Dienstagabend krönte er sein bislang rund sechs Jahre andauerndes Schaffen bei RB Leipzig mit zwei Treffern (10. und 25. Minute) beim 3:0 (2:0) gegen Tottenham Hotspur. "Wenn du im Achtelfinale einen Doppelpack schnürst, ist das pure Emotion", freute sich Sabitzer im Interview des TV-Senders "Sky". Der für ihn eingewechselte Emil Forsberg steuerte kurz vor dem Ende noch das dritte Tor (87.) bei. 

Die Begegnung dürfte aufgrund der in Deutschland immer mehr um sich greifenden Coronavirus-Epidemie möglicherweise eines der letzten Spiele im Profifußball hierzulande gewesen sein, das vor vollen Rängen ausgetragen wurde. 

Mit diesem überzeugend herausgespielten Erfolg gegen den Vorjahresfinalisten haben Sabitzer und Co. erstmals in der Vereinsgeschichte der Leipziger das Viertelfinale in der Champions League (07./08. und 14./15. April) erreicht. Das Hinspiel hatte RB in London bereits mit 1:0 für sich entschieden. "Es war wieder eine souveräne Leistung, ein Abend für die Bücher", resümierte Sabitzer. Der 25-Jährige war einmal mehr der Motor und Taktgeber im zentralen Mittelfeld des Teams von Trainer Julian Nagelsmann: Sabitzer gibt die Kommandos an seine Nebenleute, bestimmt das Tempo und ist sich nicht zu schade, sich in vielen Zweikämpfen aufzureiben. 

Ungewöhnliche Mischung aus Offensiv- und Defensivstärken

Sabitzer (r.) ist Taktgeber des Leipziger SpielsBild: Reuters/M. Childs

Sabitzer hat zudem das Pressing so sehr verinnerlicht, dass man ihn wohl nachts wecken könnte, und er wüsste sofort, was zu tun wäre. Nicht nur das Team von Spurs-Trainer José Mourinho war mit Sabitzer sichtlich überfordert. Der Österreicher spielt schließlich gerade die beste Saison seines Lebens. Er ist der zentrale Fixpunkt im Spiel des Nagelsmann-Teams. 

In Zahlen: In nun 35 Partien in dieser Spielzeit hat Sabitzer wettbewerbsübergreifend 15 Treffer selbst erzielt und acht Tore vorbereitet. Vier Treffer sind es alleine in der europäischen Königsklasse - und der Wettbewerb ist für die Leipziger ja noch nicht vorbei. Sabitzer ist damit ein Fußballprofi, der eigentlich wie gemalt ist für ein europäisches Spitzenteam. Denn nur die wenigsten Profis auf dieser Position vereinen so ausgeprägte offensive Qualitäten mit einer auffallenden defensiven Entschlossenheit und Aggressivität. 

Michael Ballack war einst ein ähnlicher Spielertyp, der allerdings gegenüber Sabitzer Vorteile im Kopfballspiel hatte - auch wenn Sabitzer sein zweites Tor gegen die "Spurs" mit der Stirn erzielte. Zum 1:0 traf er per Distanzschuss, eine Spezialität Sabitzers.

Enorme Steigerung des Marktwertes

Mit 20 Jahren kam Sabitzer 2014 aus seiner Heimat Österreich von Rapid Wien nach Leipzig. Zwei Millionen Euro zahlte der damalige Zweitligist aus Sachsen für Sabitzer. Seitdem hat er sein Niveau stetig gesteigert und sich an neue Aufgaben angepasst. Das macht sich auch bei der Wertermittlung des Fußballprofis bemerkbar. Sein Marktwert wird mittlerweile auf rund 40 Millionen Euro taxiert. An Angeboten von Topklubs dürfte es nicht mangeln.

Ein scheinbar lohnendes Geschäft. Allerdings wird es wohl nicht dazu kommen, dass RB Leipzig diese Summe von einem Kontrahenten kassieren wird. So zumindest sind Sabitzers jüngste Äußerungen zu deuten. "Wenn alles so weiterläuft, gibt es keinen Grund, den Verein zu verlassen", sagt der Mittelfeldspieler. Sein Vertrag ist noch bis zum 30. Juni 2022 datiert. 

Sabitzer scheint sich in Leipzig pudelwohl zu fühlen. Dort hat er seine Frau Katja Kühne (34) kennen und lieben gelernt, eine ehemalige Gewinnerinder Fernsehsendung "Bachelor". Dort wurde im vergangenen April seine Tochter geboren. Aber vor allem ist Sabitzer ein wichtiger Teil einer sich seit Jahren immer weiter entwickelnden Mannschaft, der nicht zuletzt aufgrund der Finanzkraft des Hauptsponsors kaum Grenzen nach oben gesetzt sind. "Es hat Spaß gemacht und ist auch etwas Besonderes, den Verein mitzuprägen und hochzubringen“, sagt Sabitzer. Es scheint, als hätte er noch einiges mit RB Leipzig vor.   

Sie haben das Spiel verpasst? Dann können Sie hier im DW-Liveticker alle wichtige Szenen noch einmal nachlesen:

 

LEIPZIG - TOTTENHAM 3:0 (2:0)

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ABPFIFF! RB LEIPZIG steht im Viertelfinale der Champions League. Glückwunsch an Trainer Nagelsmann und seine Mannschaft!

90. Minute +5: Leipzigs Torwart Gulacsi hat keine Mühe mit einem Fernschuss von Walcott. 

90. Minute +4: RB Leipzig spielt die letzten Minuten routiniert herunter. Die Fans feiern die Mannschaft.

90. Minute +2: WECHSEL bei Tottenham. WALCOTT ersetzt Aurier.

90. Minute: Sechs Minuten werden nachgespielt. Das wird ein Schaulaufen für die Leipziger, denen der Einzug in die Runde der besten Acht nicht mehr zu nehmen ist.

89. Minute: Für die Statistiker: Forsberg benötigte nur 26 Sekunden, um nach seiner Einwechslung sein Tor zu erzielen.

87. Minute: TOOOOR für Leipzig: FORSBERG! Nach einem schnellen Angriff landet der Ball bei dem gerade erst eingewechselten Stürmer, und er trifft aus acht Metern. 3:0!

86. Minute: Riesenapplaus für Sabitzer, der den Platz verlässt. WECHSEL: Für den Doppeltorschützen kommt FORSBERG. 

84. Minute: Upamecano wird im Strafraum von Tottenham recht rustikal aus dem Weg geräumt - das riecht nach Elfmeter. Doch der Schiedsrichter sieht es nicht so, Tottenham im Glück.

82. Minute: Tottenhams Tanganga geht nach einem Volleyschuss von Haidara, der ihn auf die Brust trifft, zu Boden. Er kann aber weiterspielen. 

80. Minute: WECHSEL bei Tottenham: FERNANDEZ kommt für Lo Celso.

79. Minute: Der Ehrgeiz der Leipziger, noch einen dritten Treffer nachzulegen, hält sich in Grenzen. 

76. Minute: Noch eine Viertelstunde fehlt RB Leipzig zum Einzug ins Viertelfinale. Zweifel daran bestehen eigentlich nicht mehr. Zu harmlos ist Tottenham.

74. Minute: Leipzigs Torwart Gulacsi hat wenig Mühe bei einem Schuss von Alli aus elf Metern und hält den Ball. 

71. Minute: GELB gegen Leipzigs SABITZER nach einem Foul. Immerhin, Schiri Del Cerro Grande bringt gerade Farbe ins Spiel. 

70. Minute: GELB gegen Tottenhams ALLI nach einem rustikalen Einsteigen. 

69. Minute: GELB gegen Tottenhams TANGANGA nach einem taktischen Foul an Werner.

67. Minute: Leipzig fehlt im zweiten Durchgang die letzte Konsequenz. Die ist bei einer 2:0-Führung und einem bisher in der Offensive harmlosen Gegner aber auch nicht nötig. 

65. Minute: GELB gegen Tottenhams LAMELA nach einem harten Einsteigen gegen Leipzigs Doppeltorschützen Sabitzer.

64. Minute: Information aus der RB-Kabine: Mukiele ist wohlauf, er hatte wohl Blut im Mund, aber nicht das Bewusstsein verloren.

62. Minute: Leipzig kontrolliert weiter das Spiel, hat aber etwas Tempo aus seinem Spiel genommen. 

60. Minute: Wieder probiert es Werner aus der Distanz. Doch sein Schuss aus 20 Metern geht deutlich über die Latte.

59. Minute: Nächster WECHSEL bei RB Leipzig. HAIDARA ersetzt Nkunku. 

57. Minute: Werner schickt Schick, doch dessen Schuss aus halblinker Position fliegt weiter über das Tor der Spurs. 

55. Minute: Mukiele ist bei Bewusstsein, kann aber nicht weiterspielen. Er wird vom Platz getragen. WECHSEL: Für Mukiele kommt ADAMS.

53. Minute: Das Spiel ist unterbrochen: Mukiele liegt am Boden, er hat den Ball ins Gesicht bekommen. Offenkundig hat er kurz das Bewusstsein verloren.

51. Minute: Tottenham beginnt etwas offensiver, ohne dass Leipzig bisher in Bedrängnis geraten wäre. 

50. Minute: GELB gegen Leipzigs LAIMER nach einem taktischen Foul im Mittelfeld.

47. Minute: Beide Mannschaften sind unverändert aus den Kabinen gekommen. 

46. Minute: Weiter geht's. Die zweite Halbzeit hat begonnen. 

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Nach einer starken und konzentrierten Leistung führt RB Leipzig durch die beiden Tore von Sabitzer (10. und 21. Minute) völlig verdient mit 2:0 und liegt nach dem 1:0-Hinspielsieg klar auf Kurs Viertelfinale der Champions League. 

HALBZEIT!

45. +1 Minute: Es gibt eine Minute Nachschlag. 

45. Minute: Schick wird im Strafraum der Londoner angeschossen, der Abpraller wird gefährlich, doch Tottenham-Torwart Lloris pariert glänzend. 

42. Minute: Erste Bewährungsprobe für Leipzigs Torwart Gulacsi: Lo Celso zieht aus zehn Metern ab, Gulacsi ist unten und klärt. Das war die erste echte Torchance für die Spurs.

40. Minute: Gästetrainer Mourinho ist sauer, man sieht es ihm an. Er hat auch allen Grund dazu.

38. Minute: Leipzigs Abwehrspieler Upamecano bügelt seinen Leichtsinnsfehler vor dem eigenen Strafraum sofort selbst aus - bezeichnend für dieses Spiel. Tottenham findet bisher nicht statt.

37. Minute: Noch immer kein gefährlicher Abschluss der Gäste aus England. RB Leipzig hat das Spiel voll und ganz im Griff.

34. Minute: GELB gegen Tottenhams SESSEGNON, nachdem er Mukiele in die Hacke getreten hat. 

32. Minute: Werners Distanzschuss aus rund 20 Metern landet rechts neben dem Pfosten. 

31. Minute: Eine halbe Stunde ist gespielt. RB hat alles richtig gemacht, führt dank des Doppelpacks von Sabitzer verdient mit 2:0.

29. Minute: Nach einem Konter der Leipziger zieht Werner aus zwölf Metern flach ab, Lloris pariert den Schuss. 

28. Minute: Die Taktik der Leipziger geht bislang auf. Wenn RB schnell über die Flügel angreift, gerät die Abwehr von Tottenham in Schwierigkeiten. 

25. Minute: Bisher spielt hier nur eine Mannschaft: RB Leipzig. Die Jungs von Trainer Nagelsmann sind heiß darauf, das Viertelfinale der Champions League zu erreichen. Das spürt man. 

22. Minute: Angelino kam über links, flankte, fand Sabitzer, der mit dem Kopf einnetzte. Wieder war Lloris noch am Ball, konnte den Treffer aber erneut nicht verhindern. 2:0 für Leipzig, es läuft für RB!

Lloris kann dem Ball nur hinterhersehen: 2:0 für RB Leipzig nach Sabitzers zweitem StreichBild: Getty Images/Bongarts/A. Grimm

⚽ 21. Minute: TOOOOOR für Leipzig. Wieder SABITZER! 2:0!

19. Minute: Der Ball liegt wieder im Tor von Tottenham. Doch Werner stand bei seinem Schuss aus sechs Metern klar im Abseits. Der Treffer zählt zu Recht nicht. 

18. Minute: Upamecano klärt im Leipziger Strafraum in höchster Not vor dem einschussbereiten  Lucas Moura zur Ecke. Die bleibt folgenlos.  

15. Minute: Das Tor hat den Leipzigern gut getan. RB macht weiter Druck.

11. Minute: Und so fiel der Treffer: Werner kam im Strafraum zu seinem ersten Abschluss. Sein Schuss wurde abgeblockt, der Abpraller landete wieder bei Werner, der den Ball auf Sabitzer querlegte. Der Österreicher zog aus knapp 20 Metern ab. Torwart Lloris kam noch an den Ball, doch der landete im linken unteren Eck. Der Schuss schien nicht unhaltbar. Leipzig kann es egal sein. Das Nagelsmann-Team führt mit 1:0.


Sabitzer (2.v.r.) bejubelt den Führungstreffer der LeipzigerBild: Reuters/A. Hilse

⚽ 10. Minute: TOOOOOR für Leipzig! SABITZER!

9. Minute: Beiden Teams fehlt im Angriffsspiel noch die Präzision. Viele Abspielfehler.

7. Minute: Sabitzer spielt im Strafraum der Engländer auf Angelino, doch dessen Schuss wird abgeblockt.

6. Minute: Erster vielversprechender Angriff der Gäste über Alli auf der rechten Seite, doch Klostermann hat aufgepasst und spielt den Ball aus der Gefahrenzone.

4. Minute: Tottenham attackiert die Leipziger tief in deren Hälfte. 

2. Minute: Der erste Eckball des Spiels gehört den Leipzigern. Er verpufft, ohne dass es gefährlich wird. 

1. Minute: Der Ball rollt. RB-Trainer Nagelsmann feuert sein Team gestenreich an: Ab nach vorne!

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20.59 Uhr: Schiedrichter und Teamkapitäne verzichten auf den sonst üblichen Handschlag - die Corona-Krise lässt doch grüßen. 

20.59 Uhr: Das Stadion in Leipzig ist mit 42.146 Zuschauern ausverkauft. 

20.57 Uhr: Schiedsrichter der Partie ist Carlos Del Cerro Grande. Der Spanier pfeift seit 2013 internationale Spiele. 

20.54 Uhr: Den Leipzigern kommt entgegen, dass Tottenham derzeit außer Form ist. Seit dem Hinspiel gab es für die Spurs drei Niederlagen und ein Remis - zu wenig für "The Special One", Trainer José Mourinho, dem weiterhin in Mittelfeldspieler Moussa Sissoko sowie den Stürmern Harry Kane und Heung-Min Son wichtige Säulen fehlen. Diese Tottenham-Startelf schickt Mourinho auf den Platz: Lloris - Aurier, Alderweireld, Tanganga, Sessegnon - Dier, Winks - Lo Celso, Alli, Lamela - Lucas Moura.

20.51 Uhr: Trainer Julian Nagelsmann lässt die Stürmer Emil Forsberg und Yussuf Poulsen zunächst auf der Bank. Torjäger Timo Werner steht nach überstandenen Oberschenkel-Problemen wieder in der Startelf von RB: Gulacsi - Klostermann, Upamecano, Halstenberg - Mukiele, Sabitzer, Laimer, Angelino - Nkunku, Werner - Schick.

20.48 Uhr: RB Leipzig will zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ins Viertelfinale der Champions League einziehen. Die Chancen stehen nach dem 1:0-Erfolg im Hinspiel in London gut. Doch Nationalspieler Lukas Klostermann warnt: "Tottenham ist eine extrem gefährliche Mannschaft, vor allem nach dem Umschalten."

20.45 Uhr: Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff hat die Entscheidung begrüßt, das Spiel gegen Tottenham trotz der Coronavirus-Epidemie mit Zuschauern auszutragen. "Die Gesundheit hat natürlich Vorrang. Das gilt bei uns und das gilt beim Gesundheitsamt der Stadt Leipzig. Aber schöner ist es, so ein Achtelfinale natürlich mit vollem Haus zu haben", sagte der 44-Jährige in der Leipziger Arena. Mintzlaff verwies darauf, dass in Leipzig bisher erst vier Corona-Infektionen verzeichnet worden seien. Am Montag hatte das zuständige Gesundheitsamt Leipzig in einem Gespräch mit RB-Verantwortlichen entschieden, dass die Partie wie geplant stattfinden wird.

An dieser Stelle können Sie ab 20.45 Uhr MEZ live dabei sein - beim Champions-League-Rückspiel von RB Leipzig gegen Tottenham Hotspur. Die Ausgangsposition der Leipziger ist gut: Das Hinspiel hat der Bundesligist in London mit 1:0 gewonnen.

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