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„Zerstörung von Palmyra Kriegsverbrechen“

Steffen Heinze30. Juni 2015

Die Zerstörung der antiken Oasenstadt Palmyra in Syrien durch die Terrormiliz Islamischer Staat wäre „ein Kriegsverbrechen“. Das sagte die Vorsitzende UNESCO Welterbekomitees, Maria Böhmer, der Deutschen Welle.

Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Maria Böhmer
Bild: picture-alliance/dpa/H. Schmidt

Böhmer sprach von einer „Kriegsstrategie, die das kulturelle Gedächtnis von Menschen zerstören will. Man muss dagegen angehen. Das geht nicht immer militärisch. Es geht mit der Solidarität aller Staaten weltweit. Wir sind diesem Schutz des Welterbes besonders verpflichtet“, so die Staatsministerin im Auswärtigen Amt.

In Gebieten, die vom Terrorismus bedroht seien, stärke die UNESCO die Kräfte, die für den Schutz der Kulturgüter sorgten. Beispielsweise arbeiteten das Deutsche Archäologische Institut und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit Archäologen und andere Experten in Irak und Syrien zusammen. Böhmer: „Wir haben eine digitalisierte Aufnahme der Kulturgüter in Syrien vorangetrieben. Sollte es zu Zerstörungen kommen, können wir Hilfestellung geben bei der Wiederherstellung. Das trifft auch dort zu, wo Naturkatastrophen Welterbestätten zerstört haben.“

Mit Blick auf deutsche Bewerbungen zur Anerkennung neuer UNESCO-Welterbestätten sagte Böhmer, sie werde zum Zeitpunkt der Behandlung und Abstimmung vorübergehend ihrer Stellvertreterin die Leitung der Sitzung übertragen. „Ich bin guten Mutes, dass wir eine 40. Welterbestätte in Deutschland erreichen.“ Diese Stätten „stiften Identität und sie verbinden auch weit über Grenzen hinaus“.

Den Aufwand für ein Anerkennungsverfahren bezeichnete Böhmer als enorm. Das bedeute für diejenigen Antragsteller, „die finanziell nicht so gut ausgestattet sind oder nicht über den Erfahrungsschatz verfügen, dass sie nicht ganz so gute Karten haben. Das ist eine Herausforderung für uns alle. Wir sollten diesen Ländern Unterstützung geben.“ Deutschland praktiziere das. „Damit geben wir ein gutes Beispiel, das wir durchaus auch in Bonn noch einmal in den Vordergrund rücken sollten.“

Bonn, 30. Juni 2015

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