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KatastropheAfrika

Marokko: Kaum noch Hoffnung auf Überlebende nach Erdbeben

12. September 2023

Nach dem verheerenden Erdbeben in Marokko läuft die Suche nach Vermissten in den schwer zugänglichen Regionen des Landes weiter. Doch gibt es nach einer halben Woche nur noch wenig Hoffnung, Überlebende zu finden.

Marokko Marrakesch | Rettungkräfte | Hilfe nach Erdbeben
Rettungskräfte suchen in den Trümmern nach Verschütteten Bild: Sylvain Rostaing/Le Pictorium/dpa/picture alliance

72 Stunden nach dem verheerenden Erdbeben in Marokko besteht kaum noch Hoffnung, Überlebende in den Trümmern zu finden: Unterstützt von internationalen Rettungsteams setzen Einsatzkräfte und Freiwillige dennoch ihre fieberhafte Suche fort.

In den beiden vom Erdbeben betroffenen Orten Talat Njakub und Amizmiz südlich von Marrakesch sind inzwischen auch spanische Rettungskräfte im Einsatz. Zudem konzentrierten sich die Bemühungen der Helfer auf die Bereitstellung von Notunterkünften für hunderte Familien, die durch das Beben ihre Häuser verloren haben. 

Versorgung aus der Luft

Überlebende in den Bergdörfern nahe des Epizentrums werden teilweise aus der Luft von Helikoptern mit Lebensmitteln versorgt. Auch Krankentransporte werden so organisiert. "Die große Schwierigkeit liegt in den abgelegenen und schwer zugänglichen Gebieten wie hier, aber die Verletzten werden per Hubschrauber eingeflogen", sagte die Leiterin des spanischen Rettungsteams, Annika Coll gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

Unzählige wurden obdachlos und suchen nun Schutz in Zelten, die von Helfern aufgestellt wurdenBild: FETHI BELAID/AFP

Nach einem Krisentreffen am Montag stellte der marokkanische Regierungschef Aziz Akhannouch den Menschen in den Erdbebengebieten Entschädigungen in Aussicht. Ein "klares Angebot" werde "in Kürze bekannt gegeben", sagte er. Seinen Angaben zufolge wird derzeit nach Lösungen gesucht.

Das Erdbeben hatte das nordafrikanische Land in der Nacht zum Samstag erschüttert. Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke mit 6,8 an, marokkanische Experten mit 7,0. Das Epizentrum lag rund 70 Kilometer südwestlich von Marrakesch in der Provinz Al-Haouz. Dörfer in den umliegenden Bergen wurden dem Erdboden gleichgemacht. 

100.000 Kinder leiden unter Folgen des Erdbebens

Von der Erdbebenkatastrophe in Marokko sind nach ersten Informationen des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF) etwa 100.000 Kinder betroffen. Man kenne zwar noch nicht die genaue Zahl der getöteten und verletzten Kinder, erklärte die Organisation in einer Mitteilung. Kinder machten aber nach jüngsten Schätzungen 2022 fast ein Drittel der Bevölkerung des Landes aus. Tausende von Häusern seien zerstört worden. Dadurch seien auch Familien obdachlos geworden und müssten die derzeit kalten Nächte im Freien verbringen.

Ein Großteil der Betroffenen sind Kinder und Jugendliche Bild: Sylvain Rostaing/Le Pictorium/MAXPPP/picture alliance/dpa

Nach offiziellen Angaben stieg die Zahl der Todesopfer inzwischen auf mindestens 2901 Menschen. Wie das marokkanische Innenministerium zuletzt mitteilte, wurden bei dem schwersten je in Marokko gemessenen Erdstoß mindestens 5530 Menschen verletzt.

Am Sonntagabend hatte Marokko bekannt gegeben, dass es die Hilfsangebote von vier Ländern angenommen habe: Spanien, Großbritannien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

uh/ehl/bri/sti (afp, dpa)

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