1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Gesellschaft

Polizei geht gegen Lehrer-Protest vor

24. März 2019

In Marokkos Hauptstadt Rabat gingen Lehrer auf die Straße, um für bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren. Es war der bisherige Höhepunkt eines langanhaltenden Streiks. Die Polizei beendete den Protest gewaltsam.

Marokko Proteste in Rabat
Gleiche Rechte für alle: Tausende Lehrer fordern soziale AbsicherungenBild: Reuters/Y. Boudlal

Mit Wasserwerfern und Schlagstöcken sind Sicherheitskräfte in Rabat gegen eine Demonstration von Lehrern vorgegangen. Die Demonstranten wehren sich gegen die seit 2016 geltenden Arbeitsverträge, die den seither angestellten Lehrern schlechtere Sozialleistungen und Pensionen vorschreiben. Die Lehrer zogen vom Gebäude des Bildungsministeriums vor das marokkanische Parlament. In Sprechchören riefen sie "Freiheit, Würde, soziale Gerechtigkeit".

Lehrer zweiter Klasse

Verschiedene Quellen sprechen von 10.000 bis 15.000 Lehrern, die bereits in der Nacht zu Sonntag durch Rabats Straßen zogen. Vor dem Parlament sollte am selben Tag eine große Demonstration für mehr soziale Gerechtigkeit stattfinden, zu der linke Parteien und Gewerkschaften aufgerufen hatten. Als einige von ihnen in der Nacht vor dem Parlament ein improvisiertes Lager aufschlugen und dieses nach zwei Stunden langen Verhandlungen nicht räumen wollten, gingen die Beamten gewaltsam gegen die Demonstranten vor.

Polizei greift durch: Mit Wasserwerfern und Schlagstöcken gegen die demonstrierenden LehrerBild: Getty Images/AFP/F. Senna

In Marokko demonstrieren Lehrer seit Monaten regelmäßig. Seit rund drei Wochen befinden sie sich zusätzlich im Streik. Von den rund 240.000 marokkanischen Lehrern sollen etwa 55.000 nach dem neuen Vertragssystem angestellt sein, meldete der Fernsehsender Al-Dschasira. Die Betroffenen fordern eine Gleichstellung mit unbefristet beschäftigten Lehrern. Sie bekommen zwar dasselbe Gehalt wie reguläre Lehrkräfte, haben nach eigenen Angaben aber nicht dieselben Rechte, beispielsweise bei der Rente.

Verschiedene Vorschläge der Regierung zur Verbesserung ihrer Lage lehnten die Befristeten bisher ab. Marokko steht unter dem Druck von Weltbank und Internationalem Währungsfonds, seine Ausgaben im öffentlichen Sektor zu reduzieren.

pgr/kle (kna, afp, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen