Shkreli wegen Bedrohung Clintons in Haft
14. September 2017Der für seine bizarren Auftritte berüchtigte Pharmaunternehmer und Hedgefondsmanager muss nun die Konsequenzen für eine seiner jüngsten Kampagnen tragen: US-Bezirksrichterin Kiyo A. Matsomoto konnte darin keinen Spaß mehr erkennen und schickte den 34-jährigen Martin Shkreli in Untersuchungshaft. Der war bereits wegen eines Wertpapierbetrugs verurteilt, bislang aber gegen Millionenkaution bis zur Urteilsverkündung auf freiem Fuß. Diese Freilassung unter Auflagen wurde jetzt aufgehoben.
Shkreli hatte über Facebook 5000 Dollar für ein Haar der früheren demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton Belohnung geboten. Er rief dazu auf, Haar inclusive Haarwurzel während einer Buchvorstellungstour der Ex-Außenministerin auszureißen.
In einem Schreiben an die Richterin hatte sich Shkreli beim Gericht in New York für seinen "schlechten Scherz" entschuldigt. Seine Anwälte hatten von politischer "Satire" gesprochen.
Richterin Matsumoto ließ diese Argumente jedoch nicht gelten und stufte die provokanten Online-Posts als "Aufruf zu einem tätlichen Angriff" ein. Sie bezeichnete Shkreli als Gefahr für die Allgemeinheit. Auf sein Urteil am 16. Januar muss dieser nun in einem Bundesgefängnis in Brooklyn warten.
Shkreli wurde vor zwei Jahren als "meistgehasster Mann der USA" betitelt, weil er als damaliger Chef des Pharmaunternehmens Turing den Preis eines Aids-Medikaments mutwillig um mehr als das 50-fache erhöht hatte. Dieser Skandal ist aber nicht Gegenstand des jetzigen Prozesses.
SC/stu (afp, APE, dpa, NYT)