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Kunst

60 Jahre Marvel Comics

Philipp Jedicke
1. Juni 2021

Mit einer Ausstellung voller Raritäten feiert das Amerikahaus zusammen mit dem Comicfestival München das 60. Jubiläum der Kult-Comic-Schmiede aus den USA.

Eine Illustration zeigt den Superhelden Wolverine mit ausgefahrenen Stahlkrallen im Sprung
In der Ausstellung zu sehen: eine Wolverine-Illustration aus dem Jahr 2002Bild: Wolverine Netsuke, George Pratt ©MARVEL

Wer kennt sie nicht? Spider-Man, Iron Man oder den Unglaublichen Hulk? All diese Superhelden und zahlreiche weitere stammen aus dem stetig wachsenden Universum von Marvel Comics. 1961 ging das heute weltberühmte Comic-Imperium aus dem Verlag Timely Comics hervor, der bereits 1939 gegründet worden war und Charaktere wie Captain America entwickelt und erfolgreich vermarktet hatte.

In München zu sehen: Originalzeichnung eines "Iron-Man"-Heftes von 1979Bild: Iron Man, Bob Layton ©MARVEL

Nachdem Superhelden-Comics in den 1930er und 1940er Jahren enorme Popularität genossen hatten, ließ der Schwung in der Branche nach dem Krieg nach. In der McCarthy-Ära war saubere Unterhaltung gefragt, und viele der gebrochenen, oft weder eindeutig guten noch bösen Superhelden fielen einer eigens eingeführten Comic-Zensurbehörde zum Opfer. Laut damals vorherrschender Meinung schadeten Comics Heranwachsenden in deren geistiger Entwicklung.

Wiederauferstehung der Superhelden

In den Swingin' Sixties lautete das Motto "Anything goes", und entsprechend erlebten auch Comics und Superhelden eine gewaltige Renaissance. Marvel-Comicautor Stan Lee schuf mit Hilfe von Zeichnern wie Jack Kirby und Steve Ditko Figuren wie The Fantastic Four, Hulk, Spider-Man oder Iron Man. Letztere wurden später gemeinsam zum Superhelden-Team The Avengers

Zur Rückkehr der Superhelden inspiriert wurden die Marvel-Macher durch den Erfolg ihrer Kollegen von DC Comics. Von Anfang an lebten die beiden Verlage ihre Konkurrenz voll aus und versuchten, sich mit ihren Erfolgen gegenseitig zu überbieten.

Stan Lee: selbst ein "Superheld"

Der charismatische Stan Lee wurde in den Medien mit der Zeit immer mehr zum alleinigen Gesicht von Marvel, was bei seinen Koautoren und bei den Zeichnern zu großem Frust und später sogar zum Bruch führte, als Kirby und Ditko Marvel enttäuscht den Rücken zukehrten. 

Im Laufe der 1980er und 1990er Jahre wurden Marvel-Comics zusehend aufwändiger produziert und waren fast nur noch Sammlerobjekte und Wertanlagen und nicht mehr zum Lesen gedacht. Der Comic-Markt, bis zur Unkenntlichkeit aufgeblasen, fiel in sich zusammen, und Marvel musste 1996 Insolvenz anmelden.

Die zweite Renaissance von Marvel: die "Avengers"-Filmreihe (hier Chris Hemswort als Thor in "Avengers 4: Endgame")Bild: picture-alliance/dpa/Marvel/Walt Disney Germany

Comeback dank erfolgreicher Filmreihen

Mit dem Verkauf zahlreicher Filmrechte an große Studios konnte Marvel sich schließlich sanieren, und die zweite goldene Ära des Comic-Imperiums als Lizenzgeber begann. Heute gehören Filmreihen wie "X-Men", "Avengers" oder die "Spider-Man"-Filme zu den erfolgreichsten Hollywood-Produktionen und fahren immer wieder Rekordgewinne ein. Mit Filmen wie "Black Panther" oder "Black Widow" mit Scarlett Johansson hat Marvel sich auch erfolgreich ein neues, zeitgemäßeres Image verpasst.

In der Ausstellung "60 Jahre Marvel Comics Universe", zu sehen vom 1. Juni bis zum 30. September 2021,  erzählt das Amerikahaus München in Zusammenarbeit mit dem Comicfestival München die aufregende und wechselvolle Geschichte von Marvel Comics, die auch ein Teil US-amerikanischer Kulturgeschichte ist.

Über 180 Originalzeichnungen, Briefe und weitereste Ausstellungsgegenstände von Comic-Künstlern wie Jack Kirby, Steve Ditko, John Romita Sr. und vielen anderen ergeben ein umfassendes Bild des ständig wachsenden Marvel-Imperiums von seinen Anfängen bis in die Gegenwart.

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