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Politik

Masken gegen Corona: Wie lange noch?

5. Juli 2020

Ist in Deutschland Shoppen ohne Mund-Nasen-Schutz bald wieder möglich? Der Wirtschafts- und Gesundheitsminister von Mecklenburg-Vorpommern hat mit einem Vorstoß eine neue Debatte ins Rollen gebracht.

Tourismusminister Harry Glawe trägt eine Maske mit der Aufschrift Mecklenburg-Vorpommern
Kein Masken-Freund: Tourismusminister Harry Glawe aus Mecklenburg-VorpommernBild: picture-alliance/dpa/J. Büttner

"Wenn das Infektionsgeschehen so gering bleibt, sehe ich keinen Grund, länger an der Maskenpflicht im Handel festzuhalten", sagte Harry Glawe (CDU), Wirtschaftsminister des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern. Er könne die Ungeduld des Einzelhandels, die Regelung abzuschaffen, "sehr gut nachvollziehen". Mecklenburg-Vorpommern im Nordosten Deutschlands hat bundesweit die niedrigsten Infektionszahlen mit dem neuartigen Coronavirus.

Glawes Vorstoß heizte die Diskussion über das Für und Wider von Gesichtsmasken im Kampf gegen Corona erneut an. Auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) sprach sich dafür aus, die "strikte Maskenpflicht im Einzelhandel in den kommenden Monaten in eine Empfehlung" umzuwandeln, wenn das Infektionsgeschehen dies zulasse. In Sachsen wird ebenfalls eine Abschaffung geprüft: "Wir schauen uns gerade an, ob wir beim Einkaufen auf die Maskenpflicht verzichten können", sagte Sozialministerin Petra Köpping (SPD). Auch Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) kann sich mittelfristig eine Änderung vorstellen. Bremen wolle das Thema im Senat diskutieren, hieß es.

"Sehr wirksame Maßnahme"

Gegen ein zeitnahes Ende der Maskenpflicht in Geschäften plädierten Bayern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Brandenburg. "Im Verlauf der Pandemie hat sich die Expertenmeinung gefestigt, dass die Mund-Nasen-Bedeckung eine sehr wirksame Maßnahme ist", argumentierte beispielsweise Hamburgs Senatssprecher Marcel Schweitzer. Auch das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen reagierte zurückhaltend.

Masken-Anhänger: Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU)Bild: picture-alliance/dpa/S. Hoppe

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mahnte per Twitter abermals zur Vorsicht: "Ich verstehe die Ungeduld und den Wunsch nach Normalität. Aber das Virus ist noch da. Wo in geschlossenen Räumen der nötige Abstand nicht immer gesichert ist, bleibt die Alltagsmaske geboten."

Auf offene Ohren stieß der Vorstoß aus Mecklenburg-Vorpommern erwartungsgemäß beim Handelsverband Deutschland (HDE) - aber auch hier nur mit Einschränkungen: "Für den Einzelhandel ist es gut, wenn die Maskenpflicht, sobald dies gesundheitspolitisch möglich und vernünftig ist, abgeschafft wird", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die Einschätzung, wann und in welchen Regionen dieser Schritt möglich sei, müssten aber Politik und Medizin treffen.

wa/uh (dpa, afp)

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