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Politik

Maskenpflicht auch im Freien

5. August 2020

Immer mehr Städte und Regionen bestehen darauf, dass die Menschen auch außerhalb von Gebäuden einen Mund-Nasenschutz tragen. Ihre Hoffnung ist, die Corona-Pandemie so einzudämmen.

Frankreich Coronavirus - Maskenpflicht im Freien
Stadtbummel mit Maske im bretonischen Saint Malo Bild: picture-alliance/dpa/AP/D. Vincent

In Europa gehen derzeit vor allem Städte in Frankreich und Spanien dazu über, das Tragen von Masken auch im Freien zur Pflicht zu machen. In belebten Stadtteilen im südwestfranzösischen Toulouse trat am Mittwoch eine Pflicht zum Maskentragen auch im Freien in Kraft. Die Pariser Stadtverwaltung kündigte eine Maskenpflicht für alle stark besuchten Plätze der französischen Hauptstadt wie etwa an den Uferpromenaden der Seine an.

Strandbesuch mit Maske im französischen BiarritzBild: picture-alliance/dpa/AP/B. Edme

Seit voriger Woche können Städte in Frankreich Mund-Nasen-Schutz in der Öffentlichkeit verpflichtend vorschreiben. Das haben bislang rund 250 Städte beschlossen. Vor allem Städte und Gemeinden an der bretonischen Küste, aber auch etwa Montpellier und Nizza an der Mittelmeerküste, schreiben Schutzmasken auf Märkten oder sogar in allen Straßen vor. Auch in Lille im Norden des Landes gilt bereits Maskenpflicht im Freien, um eine zweite Corona-Welle zu verhindern.

Auch in der spanischen Hauptstadt Madrid gilt eine umfassende MaskenpflichtBild: picture-alliance/dpa/AP/M. Fernandez

Eine solche Maskenpflicht gilt auch in weiten Teilen Spaniens, ebenso wie im Amsterdamer Rotlichtviertel und in den Geschäftsvierteln der niederländischen Hafenstadt Rotterdam.

Bußgeld für deutsche Maskenmuffel

Von einer verpflichtenden Mund-Nase-Bedeckung im Freien ist in Deutschland noch nicht die Rede. Allerdings gibt gleich mehrere Vorstöße, die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr schärfer zu kontrollieren und Verstöße sofort zu ahnden, ohne vorherige Verwarnung. So plant Nordrhein-Westfalen ein Sofort-Bußgeld von 150 Euro bei Verstoß gegen die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen. Das kündigt Landes-Verkehrsminister Hendrik Wüst in der "Rheinischen Post" an. "Wer ohne Mund-Nasen-Schutz erwischt wird, muss an der nächsten Haltestelle raus und zahlen." Bisher werden Bußgelder nur erhoben, wenn Fahrgäste sich trotz Aufforderung weigerten, die Maske aufzusetzen. "Keine lange Diskussion mehr mit Masken-Muffeln", erklärt Wüst. Niedersachsen möchte das Bußgeld von derzeit 20 Euro deutlich anheben, Schleswig-Holstein plant, Bußgelder für Maskenverweigerer einzuführen. In Bayern gilt bereits ein Bußgeld von 150 Euro. "Wer andere gefährdet, muss zu Recht mit einem empfindlichen Bußgeld rechnen", sagte Bayerns
Innenminister Joachim Herrmann (CSU).

Bundesländer fahren unterschiedliche Hygienekonzepte an Schulen

Zum Schulstart nach den Sommerferien führen zudem immer mehr Bundesländer wegen der Corona-Pandemie eine Maskenpflicht für Schüler, Lehrer und Schulmitarbeiter ein, nachdem Mecklenburg-Vorpommern damit am Montag als erstes Bundesland vorgeprescht war. Heute kündigte Brandenburg die Pflicht zum Mund-Nasen-Schutz in Schulen für Flure, Gänge, Treppenhäuser und Aulen sowie beim Anstehen in der Mensa an.

Auch in anderen Bundesländern wird im kommenden Schuljahr vorerst eine Maskenpflicht in verschiedenen Bereichen des Schulgeländes gelten, darunter Nordrhein-Westfalen, Bayern und die Stadtstaaten Hamburg und Berlin. Die Regelungen, wo und wann genau die Masken getragen werden müssen, unterscheiden sich je nach Bundesland, ebenso ab welchem Alter dies für die Schüler gelten soll.

Lille in Nordfrankreich verweist mit großen Plakaten auf die Maskenpflicht im FreienBild: picture-alliance/dpa/AFP/D. Charlet

Die Zahl der Todesopfer weltweit in Verbindung mit dem Virus SARS-CoV-2 ist derweil auf mehr als 700.000 Menschen gestiegen. Insgesamt wurden mehr als 18,5 Millionen Corona-Infektionen registriert, 10,9 Millionen der Betroffenen sind inzwischen wieder genesen.

qu/uh (afp, dpa, rtr)

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