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Massenexodus aus dem Südsudan

12. August 2016

Die Gewalt im Südsudan treibt immer mehr Menschen in die Flucht: laut UN sind es mittlerweile fast eine Million. Doch auch außerhalb des Sudans ist die Lage der Flüchtlinge katastrophal, warnen die Vereinten Nationen.

Menschen gehen entlang eines Stacheldrahtzauns (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/J.Patinkin

Mehr als 930.000 Menschen seien seit Beginn der Kämpfe im Südsudan, die vor zweieinhalb Jahren entbrannt waren, in die Nachbarländer geflohen, teilte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) in Genf mit. Auslöser für die anhaltende Gewalt im Südsudan ist ein Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und Ex-Vizepräsident Riek Machar. Ihre Anhänger liefern sich blutige Gefechte, bei denen Zehntausende getötet wurden.

Laut UNHCR gehört der Südsudan mittlerweile zu den vier Staaten, aus denen weltweit die meisten Flüchtlinge stammen. Allein seit Beginn des laufenden Jahres seien rund 110.000 Südsudanesen ins benachbarte Uganda und 100.000 weitere in den nördlich angrenzenden Sudan geflohen.

Gefahr von Epidemien in den Flüchtlingslagern

Doch in den Aufnahmeländern seien kaum noch Mittel vorhanden, um die geflohenen Südsudanesen zu versorgen. Viele Transitlager seien völlig überfüllt, die Gefahr von Epidemien steige. Neben Uganda und dem Sudan beherbergen die Demokratische Republik Kongo, die Zentralafrikanische Republik, Äthiopien und Kenia Flüchtlinge aus dem Südsudan.

Durch die Krise im Südsudan sehen die UN etwa fünf Millionen Menschen von Hunger bedroht - in den Flüchtlingslagern aber vor allem im Land selbst. So hatte UN-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien Mitte der Woche nach seiner Rückkehr aus dem Land erklärt, rund 250.000 Kinder seien akut unterernährt.

Die Hälfte der Südsudanesen kann sich nicht ernähren

Auch die Welthungerhilfe wies auf die dramatische Lage der Menschen im Südsudan hin. Die Hälfte der Bevölkerung vom insgesamt gut 11 Millionen Menschen sei auf humanitäre Hilfe angewiesen, um zu überleben, teilte die Hilfsorganisation in Bonn mit. In der Hauptstadt Juba fänden zwar keine Kämpfe mehr statt; dort sei jedoch die Cholera ausgebrochen. Viele Menschen trauten sich nicht, die Flüchtlingslager zu verlassen. Innerhalb des Landes sind 1,6 Millionen Menschen auf der Flucht.

Flüchtlinge in einem Auffanglager in Südsudans Haupstadt Juba: Es drohen Hunger und EpedemienBild: picture-alliance/dpa/G. Fischer

Anfang Juli hatten Gefechte zwischen Regierungstruppen und Rebellen im Südsudan zugenommen, zahlreiche internationale Organisationen zogen daraufhin ihre Mitarbeiter ab. Das afrikanische Land hatte Anfang Juli 2011 seine Unabhängigkeit vom Sudan im Norden erlangt und ist damit der jüngste Staat der Erde. Trotz seiner großen Rohölvorkommen gehört der Südsudan zu den ärmsten Ländern der Welt.

cw/qu (epd, kna, afp)

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