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Politik

Massenimpfung gegen Coronavirus in Moskau

5. Dezember 2020

Dutzende Kliniken in der russischen Hauptstadt sind für Risikogruppen geöffnet. Die Impfung mit dem Vakzin "Sputnik V" ist freiwillig und kostenlos. Moskau gilt als das Epizentrum der Corona-Epidemie in Russland.

Russland Moskau | Erste Impfungen gegen das Coronavirus
Bild: Sergei Karpukhin/TASS/dpa/picture alliance

Corona-Impfungen in Moskau

02:23

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Der Impfstoff "Sputnik V" ist in Russland bereits seit August zugelassen, obwohl er sich noch in der letzten Phase klinischer Tests befindet. In Moskau können sich Angestellte des Gesundheits- und Bildungswesens sowie Sozialarbeiter damit ab sofort in einem von 70 Zentren gegen das Coronavirus impfen lassen.

"Bürger aus den Hauptrisikogruppen, die im Zusammenhang mit ihrer beruflichen Tätigkeit in Kontakt mit vielen Menschen kommen, können sich impfen lassen", teilten die Behörden mit. Die Impfung sei kostenlos und freiwillig. Noch nicht impfen lassen könnten sich Angestellte über 60 Jahren, chronisch Kranke, Schwangere sowie stillende Frauen.

Das Zhadkewitsch-Krankenhaus ist eines von 70 Impfzentren in MoskauBild: Sergej Satanowski/DW

Nach der ersten Impfdosis ist nach 21 Tagen eine zweite Injektion erforderlich. Die 12-Millionen-Metropole Moskau verzeichnete zuletzt 7993 neue Corona-Fälle - so viele wie noch nie an einem einzigen Tag. Kremlchef Wladimir Putin hatte zuvor den Start der Massenimpfung angekündigt. Demnach sollen noch im Dezember rund zwei Millionen Impfdosen verabreicht werden. Allerdings hat Russland Probleme, das Vakzin in großen Mengen zu produzieren. Der 68-jährige Putin selbst hat sich nach Kremlangaben noch nicht impfen lassen.

Die Impfungen in Moskau nehmen etwa eine Stunde pro Person in Anspruch, wie die Behörden mitteilten. In den ersten zehn Minuten findet eine medizinische Bestandsaufnahme statt, 15 Minuten dauert die Vorbereitung des Präparats, das in gefrorenem Zustand gelagert wird. Die frisch Geimpften müssen etwa eine halbe Stunde unter medizinischer Beobachtung bleiben.

Das Vakzin "Sputnik V" ist in Russland schon seit August auf dem MarktBild: Vitaly Nevar/TASS/dpa/picture alliance

Vize-Regierungschefin Tatjana Golikowa hatte am Freitag mitgeteilt, dass es 42 Tage dauere, bis sich nach der Impfung eine Immunität gegen das Coronavirus bilde. In dieser Zeit bestehe weiterhin die Gefahr, sich mit dem Virus anzustecken. Die Politikerin riet dazu, sich nach einer Impfung für diesen Zeitraum bei Kontakten mit der Außenwelt einzuschränken und keinen Alkohol zu trinken.

Zuletzt gab es in Russland mehrere Fälle, in denen sich geimpfte Ärzte dann doch infizierten und an COVID-19 erkrankten. Die oberste Amtsärztin des Landes, Anna Popowa, hatte betont, dass kein Vakzin komplett vor einem Virus schützen könne. "Aber die Impfung schützt vor einem schweren Verlauf und vor dem Tod."

Russland: COVID-19 in der Provinz

04:31

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Russland ist das erste Land, das ein Vakzin zur breiten Anwendung zugelassen hatte. Zehntausende Freiwillige wurden bereits geimpft und weitere Impfstoffe befinden sich in der Entwicklung. Die Wirksamkeit von "Sputnik V" wird mit 95 Prozent angegeben. Unabhängige Studien dazu sind aber nicht bekannt.

Russland gehört zu den Ländern, die am stärksten von der Pandemie betroffen sind. 28.782 Neuinfektionen kamen am Samstag hinzu. Die Zahl der Corona-Toten wurde mit 42.684 angegeben. Zum Vergleich: In Deutschland starben an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 bisher 18.517 Menschen (Stand: 05.12., 00.00 Uhr). Die Zahl der neuen gemeldeten Infektionen innerhalb eines Tages lag am Samstag bei 23.318.

uh/sti (dpa, afp, rtr)

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