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Politik

Massenproteste gegen Verhaftungen in Myanmar

13. Februar 2021

Noch zeigt sich die Armee im früheren Birma vom Druck der Straße unberührt. Tag um Tag stehen die Menschen auf für "Mutter Suu Kyi". Nachts kommt die Polizei.

Myanmar | Protest gegen Militärputsch
Für Freiheit und Demokratie: Demonstranten in RangunBild: Hkun Lat/Getty Images

In Myanmar halten die Proteste gegen die Militärjunta an. Landesweit setzten sich Menschenmengen über eine nächtliche Ausgangssperre hinweg. Allein in der ehemaligen Hauptstadt Rangun solidarisierten sich mehrere Tausend Demonstranten mit der gestürzten De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi. Sie forderten unter anderem die Freilassung all jener, die seit dem Putsch der Armee in der vergangenen Woche festgesetzt wurden.

Auch buddhistische Mönche schließen sich dem Protest anBild: Hkun Lat/Getty Images

Nach Angaben der Vereinigung zur Unterstützung politischer Gefangener (AAPP) sind mehr als 300 Personen in Zusammenhang mit dem Umsturz inhaftiert, darunter zahlreiche Mitglieder der vormaligen Regierungspartei Nationale Liga für Demokratie (NLD). Suu Kyi selbst steht ebenso wie weitere Spitzenpolitiker unter Hausarrest.

Das Militär stößt immer schärfere Drohungen gegen die Demonstranten ausBild: AP/picture alliance

"Unsere Nächte sind nicht mehr sicher"

"Stoppt die nächtlichen Entführungen", stand auf einem Transparent, das Demonstranten in Rangun hochhielten. Auf einem anderen hieß es unter Anspielung auf die Festnahmen: "Unsere Nächte sind nicht mehr sicher." Die AAPP erklärte, Familienmitglieder hätten oft keine Informationen über den Aufenthaltsort ihrer Angehörigen und wüssten auch nicht, was ihnen vorgeworfen werde.

Im ganzen Land - wie hier in Shwebo in der Region Sagaing - gehen die Menschen scharenweise auf die StraßeBild: Str/AFP/Getty Images

In einer Dringlichkeitssitzung am Freitag hatte der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen die Freilassung aller "willkürlich Inhaftierten" verlangt. Die gewählte Regierung müsse wieder eingesetzt werden, heißt es in einer von allen 47 Mitgliedern angenommenen Erklärung. Sanktionen gegen die Armee werden in dem UN-Beschluss jedoch nicht erwähnt. Die USA hatten am Donnerstag Strafmaßnahmen gegen zehn Militärführer und mehrere Unternehmen in Myanmar verhängt.

Für sie ist "Mutter Suu Kyi" die rechtmäßig gewählte RegentinBild: AP/picture alliance

Die NLD unter Suu Kyi hatte die Parlamentswahl im November klar gewonnen. Es war die zweite freie und faire Wahl seit dem Ende der direkten Militärherrschaft 2011. Bis dahin stand das Land fast fünf Jahrzehnte unter Führung der Generäle. Das Militär erkennt Suu Kyis Sieg von 2020 nicht an und spricht von Wahlbetrug. Belege hierfür wurden bisher nicht vorgelegt.

jj/fab (dpa, afp, rtr, epd)

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